Novum für Pep Guardiola, Liverpools Dusel hält an & der „Mourinho-Effekt“

26. November 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | Der 13. Spieltag der Premier League stand natürlich ganz im Zeichen der Mourinho-Rückkehr. Doch auch auf den anderen Plätzen gab es interessante Erkenntnisse.

„Weniger ist mehr“ – Award: ManCity

Ballbesitz, Ballbesitz, Ballbesitz – das ist seit den Anfängen Pep Guardiolas als Trainer die Devise seiner Mannschaften. Um so frustrierender war es in Spielen wie gegen Norwich, Wolverhampton oder auch Liverpool, dass seine Cityzens trotz mehr Spielanteilen als Verlierer vom Platz gingen.

Gegen Chelsea wird dem aufmerksamen Zuschauer aufgefallen sein, dass Manchester City erschreckend wenig Ballbesitz hatte, zumindest für ein Guardiola-Team, genauer gesagt den geringsten Spielanteil seiner 381 Spiele umfassenden Trainerkarriere, nämlich 46,74 %.

Diesen nutze der 2019/2020 oftmals verschwenderische Meister allerdings effizient aus. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ erspielten sich Kevin De Bruyne und Co. mehr Chancen als der Gegner und verwandelten diese auch. Trotz Rückstand (N’Golo Kanté; 21′)) und der verletzungsbedingten Auswechslung von Sergio Agüero fuhr Manchester City einen 2:1-Sieg ein (De Bruyne 29′, Mahrez 37′) und hält den Rückstand auf Liverpool bei neun Punkten.

(Photo by LINDSEY PARNABY/AFP via Getty Images)

„Der Dusel hält an“ – Award: FC Liverpool

Bereits vor einigen Wochen sprachen wir über den „Last-Minute-Dusel“ des FC Liverpool in dieser Saison. An einem Tag, als sich Crystal Palace auswärts als harte Nuss erwies und offensiv ohne Mohamed Salah wenig gelang, war es das, worauf sich die Reds verlassen konnten!

In einer hart umkämpften Partie hatte Wilfried Zaha in der 82. Minute das 0:1 von Sadio Mané (42′) ausgeglichen. Der Punktverlust lag in der Luft, doch nur drei Minuten später erzielte Roberto Firmino nach einer Ecke das erlösende 2:1.

Dadurch hat Liverpool in der laufenden Saison mehr Punkte nach der 85. Minute gesammelt als jedes andere Team. Der Dusel, der letztendlich auch ein Resultat von Ausdauer und Wille ist, hält an. Der Vorsprung auf Leicester (acht Punkte) und ManCity (neun) bleibt bestehen.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

„Der Mourinho-Effekt“: José Mourinho

Nach der Entlassung von Erfolgstrainer Mauricio Pochettino und der noch spektakuläreren Verpflichtung von José Mourinho, waren am 13. Spieltag der Premier League natürlich alle Augen auf Tottenham gerichtet.

Dabei mussten sich die Spurs eigentlich keine Sorgen machen, denn wenn Mourinho eines kann, dann Debüt-Spiele.

Seit seinem aller ersten Spiel als Trainer, ein 0:1 mit Benfica, hat der Portugiese noch nie zum Auftakt einer Amtszeit bei einem Klub verloren. Zum neunten Start einer Mourinho-Ära gab es ein 3:2-Auswärtssieg gegen ein erschreckend schwaches West Ham.

(Photo by Claudio Villa/Getty Images)

„Eine Frage der Zeit“ – Award: Unai Emerys Entlassung

Während einer schockierenden Serie von lediglich zwei Siegen aus den letzten zehn Spielen hatten sich letztendlich auch die Resultate an die ohnehin schon trostlosen Leistungen des FC Arsenal unter der Leitung von Unai Emery angepasst. Der Stuhl des Spaniers began zu wackeln.

Nichtsdestotrotz genoss Emery weiterhin die Rückendeckung der Vereinsführung. Doch nach der desolaten Leistung gegen den Vorletzten aus Southampton, bei der Alexandre Lacazette erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen glücklichen Punkt rettete (2:2), sollte die Geduld am Ende sein.

Die Art und Weise wie sich die Mannschaft präsentierte, wohlwissend, dass der Trainer auf dem Prüfstand steht und trotz zwei Wochen Pause, spricht Bände darüber, dass Emery das Ruder wohl kaum herumreißen können wird. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Wenger-Nachfolger entlassen wird.

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

„Fest gebissen“ – Award: Leicester City

Die fabelhafte Form Leicester Citys hält an. Durch den souveränen 2:0-Auswärtssieg bei Brighton & Hove Albion – der fünfte Dreier in Serie – hat sich die Mannschaft von Brendan Rodgers in den Top-Four fest gebissen.

Der Vorsprung der Foxes auf Platz fünf beträgt mittlerweile zehn Punkte. Und es deutet nichts darauf hin, dass die perfekt ausbalancierte Mannschaft, die die beste Defensive sowie den zweibesten Angriff der Liga stellt, in irgend einer Form nachlassen wird.

„Oles 7 Minuten“ – Award: Ole Gunnar Solskjaer

Beinahe hätten wilde sieben Minuten über einen erneut schwachen Auftritt Manchester Uniteds hinweggetäuscht.

Nachdem Sheffield United nach 72 Minuten völlig verdient mit 2:0 führte, drehten die Youngster Brandon Williams, Mason Greenwood sowie Marcus Rashford zu Gunsten der Gäste die Partie.

In der 90. Minute aber sicherte Oliver McBurnie den mehr als Verdienten Lohn für eine erneut erfrischende Leistung des Aufsteigers.

„Vermeintlicher Aufbaugegner“ – Award: Marco Silva

Eigentlich schien das Heimspiel gegen Norwich City für Everton und Trainer Marco Silva zum richtigen Zeitpunkt zu kommen.

Gegen den Aufsteiger, der mit nur einem Punkt aus den letzten sieben Spielen in den Goodison Park reiste, wollten die Toffees vor den schweren Spielen gegen Leicester, Liverpool, Chelsea, ManUtd und Arsenal Selbstbewusstsein tanken.

Das Gegenteil traf ein. Everton agierte mutlos und verlor völlig verdient mit 0:2. Statt Selbstbewusstsein zu tanken, ist Silvas Mannschaft endgültig in die Krise gerutscht. Nach nur 14 Punkten aus 13 Spielen steht Der Portugiese vor dem Rauswurf. Sollte er nicht noch diese Woche über die Bühne gehen, wird das bevorstehende Hammerprogramm wohl davor sorgen.

Chris McCarthy

(Main Photo by Claudio Villa/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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