Titelkampf! Außerdem: Gibt es den „Solskjaer-Effekt“?

4. Januar 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

Wir haben einen Titelkampf. Die Folgen aus dem Topspiel zwischen Manchester City und dem FC Liverpool sowie weitere Gesprächsthemen gibt es wie gewohnt in unseren 7 Awards…

„Titelkampf“ – Award: Premier League

Es war das erhoffte, qualitativ hochwertige und vor allem intensive Topspiel zwischen Tabellenführer Liverpool und Titelverteidiger Manchester City.

Mit ihrer besten Saisonleistung setzten sich fokussierte Cityzens gegen Reds, die ihnen alles abverlangten, mit 2:1 durch. Ausschlaggebend dafür war auf Seiten der Guardiola-Elf nicht nur die hohe spielerische Klasse, beispielsweise eins Bernado Silva oder Sergio Agüero in Weltklasse-Form. Viel wichtiger waren Aufwand, Laufpensum, Kampfgeist, Intensität und Konzentration. Eben die Qualitäten, die die Mannschaft zuletzt etwas vermissen ließ und somit leichtfertig Punkte verspielte.

Für Liverpool ist die Niederlage kein Beinbruch, zumal man trotz weniger Spielanteile und wenigern Chance durchaus einen Punkt hätte mitnehmen können. Nichts desto trotz wird es spannend zu beobachten sein, wie die Mannschaft von Jürgen Klopp mit der ersten Saisonniederlage umgehen wird.

Manchester City jedenfalls bewies eindrucksvoll, dass man alles daran setzen wird, die mittlerweile nur noch vier Punkte Rückstand auf die Tabellenführung auch noch aufzuholen.

Der Kampf um den Titel ist eröffnet!

„Solskjaer-Effekt?“ – Award: Ole Gunnar Solskjaer

Es war wohl die schwächste Vorstellung während der kurzen Amtszeit von Mourinho-Nachfolger Ole Gunnar Solskjaer. Nichts desto trotz, auch das vierte Spiel konnte dank eines pragmatischen 2:0 Erfolgs über Newcastle siegreich gestaltet werden.

Der „Solskjaer-Effekt“ hält an. Doch betrachtet man sich, wie losgelöst die Mannschaft nach der Entlassung Mourinhos wirkt, ist das womöglich weniger der sicherlich guten Leistung Solskjaers, sondern eher der Tatsache geschuldet, dass es eben nicht sein destruktiver Vorgänger ist, der nun an der Seitenlinie steht.

Solksjaer, der unbedingt bleiben möchte, hatte mit Spielen gegen Cardiff, Huddersfield, Bournemouth und jetzt Newcastle einen dankbaren Start. Der erste große Test folgt in zehn Tagen gegen Tottenham. Dort kann der Norweger beweisen, ob er wirklich ein geeigneter Kandidat für den langfristigen Posten im Old Trafford ist. 

(Photo by Ian MacNicol/Getty images)

„Adiós“ – Award: Cesc Fabregas

Unter Maurizio Sarri ist Cesc Fabregas ins zweite Glied gerückt. Gegen Southampton kam der 31-Jährige endlich mal wieder zu einem Einsatz, sein erst sechster in der Saison und wichtiger noch, sein insgesamt 500. für einen englischen Klub. Wahrscheinlich sogar sein letzter, zumindest in der Premier League, denn vieles deutet daraufhin, dass Fabregas nach der FA-Cup-Partie gegen Nottingham Forrest am Samstag zur AS Monaco wechseln wird. 

Der Abschied verläuft etwas unter dem Radar, dabei hat der Spanier der Fußballinsel nicht nur mit zwei Meistertiteln und zwei FA-Cup-Siegen zweifelsohne seinen Stempel aufgesetzt. Seine 111 Assists in der Premier League sind die zweitmeisten in der Geschichte des Wettbewerbs und die meisten für einen Ausländer.

Adiós Cesc 

(Photo by Clive Mason/Getty Images)

„Torverhältniskosmetik“ – Award: FC Arsenal

Die desolate Vorstellung beim 1:5 gegen den FC Liverpool war die aussagekräftigste Erinnerung daran, wie schlecht die Gunners 2018/2019 in der Defensive aufgestellt sind. Belegt wird das nach 20 Spieltagen auch anhand des Torverhältnisses: +15, primär verschuldet durch 31 Gegentore, die mit Abstand meisten der Top-5.

Am 21. Spieltag gewann Arsenal nun mit 4:1 gegen Fulham. Trotz des qualitativ deutlich schlechteren Gegners, waren die Probleme in der Defensive weiterhin evident. Sei’s drum, der Sieg war verdient und dadurch, dass Fulham in der letzten viertel Stunde komplett den Faden verlor, konnte Arsenal sogar noch das in Mitleidenschaft gezogene Torverhältnis etwas reparieren (+15). Ob das noch wichtig wird, bleibt abzuwarten. Chelsea ist mit drei Punkten Vorsprung (+22) in Schlagdistanz und der Vorsprung auf ManUtd (+11) auf drei Punkte geschmolzen. 

(Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

„Keiner ist sicher“ – Award: Harry Kane

Neue Saison, alter Harry Kane. Mit seinem nun 14. Saisontreffer – gleich auf mit Pierre-Emerick Aubameyang und Mohamed Salah – brachte er seine Spurs bei Cardiff bereits nach drei Minuten auf die Siegerstraße.

Sein Tor leitete nicht nur den 3:0 Sieg ein, sondern war für den Engländer ein ganz besonderer Treffer, der seine Dominanz auf der Insel eindrucksoll untermalt:

Harry Kane hat nun gegen alle 28 Mannschaften, die ihm in der Premier League begegnet sind, mindestens ein Mal getroffen. Keiner ist sicher vor dem Torjäger…

„Torreigen“ – Award: Bournemouth vs Watford

Wohl kaum einer hätte vermutet, dass die Partie Bournemouth vs Watford zu einem der Highlights des 21. Spieltags werden würde. Ausschlaggebend dafür: Die erste Halbzeit des Spiels.

Mit einem Doppelschlag brachte Troy Deeney seine Hornets bereits nach 27 Minuten mit 2:0 in Führung. Die Cherries hielten dagegen, glichen binnen zehn Minuten aus. Nur eine Minute später (38′) folgte der nächste Gegenschlag. Ken Sema sorgte für die erneute Führung der Gäste, die Ryan Fraser zwei weitere Minuten später erneut egalisierte. Sechs Tore in 45 Minuten oder anders: Die torreichste Halbzeit in der Premier League seit Mai 2015 (Sothampton vs. Aston Villa).

In der zweiten Halbzeit folgten übrigens keine weiteren Treffer, die Teams hatten ihr Pulver scheinbar verschossen. 

„Andere Kragenweite“ – Award: Cardiff City

Kaum einer gab Cardiff City nach dem (überraschenden) Aufstieg eine Chance, sich in der Premier League zu halten. Nichts desto trotz, die qualitativ limitierten Bluebirds schlagen sich wacker, stehen aktuell mit zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge auf Platz 17. 

Damit das auch am Ende der Saison so bleibt, müssen die Waliser weiter Punkte sammeln und zwar gegen Kontrahenten, die eher ihrer Kragenweite entsprechen. Das wurde beim 0:3 gegen Tottenham – die sechste Niederlage in ebenso vielen Spielen gegen ein Top-6-Team – jedenfalls deutlich. 

(Main Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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