Jürgen Klopp mit offenen Worten bei PK: „Werde keinen englischen Klub mehr trainieren“

26. Januar 2024 | News | BY Antonio Riether

Bei der Presskonferenz zum bevorstehenden Abschied von Jürgen Klopp, der nach achteinhalb Jahren seinen Posten in Liverpool räumen wird, sprach der Coach über die Umstände seiner Entscheidung.

Jürgen Klopp: Offizielle Pressekonferenz zu seinem Rücktritt im Sommer

Der FC Liverpool kündigte kurz nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von Jürgen Klopp eine Pressekonferenz am Freitagnachmittag an. Der 56-Jährige legte bereits bei seiner Videobotschaft am frühen Nachmittag die Gründe für seinen Abschied dar, nun sprach er vor den Mikros mit der Presse und zeigte sich gewohnt emotional.



Auf die Frage, weshalb er sich so sicher sei, meinte Klopp: „Ich habe es im Statement schon gesagt. Mit der ganzen Verantwortung muss man immer auf Topniveau sein. Und ich mache das seit 24 Jahren. Ich habe alles, was ich hatte, investiert und es war nie ein Problem. Aber ich habe festgestellt, dass auch meine Ressourcen nicht endlos sind. Ich würde nun lieber alles in diese Saison packen, um danach eine Pause einzulegen oder aufzuhören. Man ist nicht mehr so jung“.

Klopp habe nicht mehr die Energie, wie er bereits in seinem Statement erklärte. Dies wiederholte er am Freitagnachmittag und fügte hinzu: „Dieser Verein braucht, speziell mit diesem Team und diesen super Dingen in diesem Klub, einen Trainer auf Top-Niveau. Wenn ich jetzt in die kommende Saison gehen würde und versuchen würde, irgendwie durchzukommen – so sollte das nicht sein. Also habe ich dem Verein und danach meinen Trainern meine Entscheidung mitgeteilt und nun weiß es jeder. Obwohl ich alles hier so liebe, bin ich mir sicher, dass es nun die richtige Entscheidung ist.“

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Auch seine Gefühlslage war Thema bei der Presserunde. „Die Erleichterung hatte ich bereits, als ich die Entscheidung für mich getroffen habe, aber heute sind die Gefühlt gemischt“, meinte der entspannt wirkende Klopp. „Ich musste es den Fans und den Spielern mitteilen und die Reaktion meines Teams war top, sehr gut. Man kennt sich so lange, dass die Spieler wissen, dass ich das nicht einfach sage und abhaue. Ich bin ja hier.“

Für Klopp war die jahrelange Belastung offenbar zu viel, wie er offen legte. „Die ganzen Dinge, die noch drumherum zu tun sind, wie die Planung. Das Transferfenster beispielsweise ist nicht nur der Moment, in dem Transfers finalisiert werden, sondern viel mehr. In der Saisonvorbereitung muss man so ‚on spot‘ sein, weil sie so wichtig ist. Und dann realisiere ich: ich habe es so oft gemacht, ich kann nicht mehr. Mit sechs Pressekonferenzen in der Woche in den letzten neun Jahren – ich habe kein Problem mit Ihnen (zu den Journalisten, Anm.) –, aber ich kann den Moment nicht mehr erwarten, in dem ich das nicht mehr tun muss. Man muss einfach die beste Version von einem selbst sein, gerade bei so einem Klub wie Liverpool und ich kann das nicht auf drei Reifen machen“, so Klopp.

„Was in der Zukunft passiert? Das weiß ich jetzt noch nicht. Aber: ich werde keinen Klub und keine Nationalteam für das nächste Jahr trainieren. Auch keinen anderen englischen Klub. Auch wenn ich nichts zu essen habe, das wird nicht passieren“, sagte Klopp bezüglich seiner Auszeit. Ein echtes Wort, das alle Liverpool-Fans wohl gerne hören.

(Photo by ROSLAN RAHMAN/AFP via Getty Images)


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