Kurzfristiger Bedarf: Everton erhält Darlehen von Neuinvestor

Der FC Everton befindet sich in einer angespannten Situation.
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Der FC Everton kriselt sportlich wie wirtschaftlich. Unter der Woche gelang der Verkauf des Klubs an 777 Partners. Der neue Eigentümer handelte umgehend, damit sich die Krise des Traditionsklubs nicht weiter verschärft.

777 Partners stellt Everton zweistellige Millionensumme zur Verfügung

Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der Farhad Moshiri (68) den FC Everton an das strategisch investierende US-Unternehmen 777 Partners verkauft hat. Die endgültige Zustimmung der Premier League zum Deal steht noch aus, doch die Verantwortlichen handelten umgehend. Wie The Athletic erfuhr, stellte 777 Partners den Toffees bereits eine zweistellige Millionensumme in Form eines Darlehens zur Verfügung.

 

Weitere Details zur Finanzierung seien nicht bekannt. Doch angesichts der angespannten Finanzlage sei die Zahlung notwendig gewesen, um den kurzfristigen Bedarf an Betriebskapital und für den Bau des neuen Stadions, das zur neuen Saison eröffnet werden soll, zu decken.

777 Partners beabsichtige in den kommenden Wochen weiterhin den Dialog mit der Klubführung kontinuierlich aufrechtzuerhalten, ehe die Übernahme vollständig vollzogen ist. Josh Wander (53), der geschäftsführende Gesellschafter, wäre bereits am vergangenen Sonntag beim Heimspiel gegen Arsenal im Stadion erschienen, musste aber aufgrund des jüdischen Neujahrsfestes passen.

Wander und co seien zufrieden mit der Arbeit von Sean Dyche (51), der erst Ende Januar als Trainer eingestellt wurde und mit einem Kraftakt den Klassenerhalt eintütete. Ebenso genieße Kevin Thelwell (49), der Direktor Profifußball, das Vertrauen. Klar ist aber auch, dass der mit nur einem Punkt aus fünf Ligaspielen gestartete FC Everton sich einen Abstieg – gerade im Blick auf das entstehende Bramley-Moore-Dock-Stadion nicht erlauben kann.

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Schon aktuell fallen die finanziellen Zahlen katastrophal aus. Seit 2018 erzielten die Toffees einen Verlust von über 430 Millionen Pfund. Hinzu müssen noch 200 Millionen Pfund für das rein privat finanzierte neue Stadion aufgetrieben werden. Dementsprechend agierte der EFC trotz erheblicher Mängel im Kader schon im Sommer zurückhaltend auf dem Transfermarkt, investierte für Premier-League-Verhältnisse maue 40 Millionen Euro in den Kader und erzielte sogar ein Transferplus.

Sollte nicht bald sportlich Besserung eintreten, müsste das Portmonee im Winter noch einmal geöffnet werden. Womöglich wird 777 Partners dann eine aktivere Rolle einnehmen. Das Unternehmen bringt reichlich Erfahrung aus dem Profifußball mit. Denn es führt auch den CFC Genua, FC Sevilla, Hertha BSC, Standard Lüttich, Vasco da Gama und Melbourne Victory. Wie schwer sich ein Neuanfang in der Zweitklassigkeit gestaltet, erfahren die Investoren derzeit bei Hertha BSC. Dieser Weg soll dem FC Everton möglichst erspart bleiben.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.

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