Premier League | Liverpooler Effizienz-Monster nehmen Auswärtshürde Leeds spektakulär und wahren Europapokal-Hoffnungen

17. April 2023 | Premier League | BY Steven Busch

News | Den Schlusspunkt des 31. Spieltags der englischen Premier League setzten am Montagabend Leeds United und der FC Liverpool. In einer abwechslungsreichen Partie setzten sich die Reds mit 6:1 durch. Damit leben die Europapokal-Hoffnung der Klopp-Elf weiter fort.

Leeds beginnt forsch, Liverpool nutzt Chancen eiskalt durch Gakpo und Salah

An der altehrwürdigen Elland Road (Eröffnet: 1897) hieß es am Montagabend „Good Evening“ zum Duell zweier großer Traditionsklubs des englischen Fußballs: der FC Liverpool gastierte bei Leeds United im Kampf um wichtige Premier-League-Punkte. Während die Gastgeber aus der Grafschaft Yorkshire den Vorsprung auf die Abstiegsränge ausbauen wollten, galt diese Begegnung im Vorfeld als wohl letzte Chance auf die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison für die Reds.



Der Coach der „Peacocks“, Javi Gracia, veränderte seine Anfangsformation, im Vergleich zum 1:5-Debakel gegen Crystal Palace, auf zwei Positionen. Für Luke Ayling (Bank) und Patrick Bamford (nicht im Kader) rückten Rasmus Kristensen sowie Top-Torjäger Rodrigo Moreno ins Team. Sein deutscher Amtskollege Jürgen Klopp verzichtete nach dem 2:2 gegen den FC Arsenal auf frische Kräfte in seiner Startelf. Für die Leitung der Partie war der 44-jährige Referee Craig Pawson verantwortlich.

Die Gastgeber begannen durchaus stürmisch und kamen im Anschluss eines Freistoßes durch einen Rodrigo-Moreno-Kopfball zur ersten kleineren Gelegenheit (7.). Dennoch konnten die Gäste aus Liverpool eine optische Überlegenheit verzeichnen, belegt durch etwa 75 Prozent Ballbesitz. Das Klopp-Team versuchte mit dem gewohnten aggressiven Pressing die Angriffsbemühungen der Heimelf in der Anfangsphase im Keim zu ersticken. Was dem englischen Meister von 2020 jedoch über weite Strecken des ersten Durchgangs fehlte, waren gefährliche Torannäherungen. Leeds versuchte die Räume extrem eng zu halten und staffelte die Defensive sehr kompakt.

Mit dem ersten Abschluss der Begegnung dann doch die bis dato schmeichelhafte Führung der Reds (35.). Trent Alexander-Arnold eroberte sich auf Höhe der Mittellinie das Leder – Handspiel wurde vehement reklamiert – bediente den ägyptischen Superstar Mohamed Salah, welcher am langen Pfosten Neuzugang Cody Gakpo fand, der nur noch einschieben musste. Nur vier Zeigerumdrehungen später erhöhten die Gäste das Ergebnis auf 2:0. Erneut offenbarte Liverpool seine Stärken in der Balleroberung. Diogo Jota stolzierte unbedrängt durchs Mittelfeld, passte auf Salah, welcher formvollendet halbhoch ins kurze Eck einschoss (39.) – sein 14. Saisontor.

Leeds mit kurzer Hoffnung nach der Pause, doch Liverpool agiert als Effizienz-Maschine

Kurz nach der Pause der Anschlusstreffer für die „Peacocks“ (47.) – der Ex-Leipziger Ibrahima Konaté vertändelte leichtfertig die Kugel vor dem Strafraum, woraufhin der Kolumbianer Luis Sinisterra artig „Danke“ sagte und nonchalant zum 1:2 verwandelte. Doch beinahe postwendend die Antwort der Gäste. Nach einem simplen Einwurf filetierte Curtis Jones die Leeds-Abwehrreihe mit einem zentimetergenauen Diagonalball und auch der dritte Angreifer der Reds durfte in persona Diogo Jota an diesem Abend jubeln (52.). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Teams. Der US-Amerikaner Brenden Aaronson hätte mit einem fulminanten Distanzschuss beinahe auf 2:3 gestellt, doch das Aluminium verhinderte den Jubelschrei der Heimfans (58.).

Die tapferen Gastgeber rannten unentwegt an, doch diese Taktik öffnete dem schnellen Umschaltspiel Liverpools Tür und Tor. So auch in der 64. Minute, als abermals das kongeniale Duo aus Gakpo und Salah seine spielerische Klasse zelebrierte. In letzter Konsequenz schlenzte Letztgenannter das Leder ins lange Eck – 1:4, Doppelpack des 30-jährigen Ägypters. Das Effizienz-Spektakel der Reds nahm nun seinen Lauf. Jordan Henderson bediente Diogo Jota im Zentrum, der von der Strafraumkante via Innenpfosten auf 1:5 stellte (73.). Fünfter Torschuss, fünfter Treffer! Den Deckel machte in der 90. Minute der eingewechselte Darwin, nach feiner Vorarbeit Alexander-Arnolds, auf die Begegnung – 1:6!

Mehr News und Stories rund um die englische Premier League

Für Leeds United geht es mit einem Gastspiel am Samstag (13:30 Uhr) beim FC Fulham weiter. Wenige Stunden später (16:00 Uhr) empfängt der FC Liverpool mit Nottingham Forest einen weiteren Abstiegskandidaten an der Anfield Road.

Leeds United – FC Liverpool 1:6 (0:2)

Leeds United: Meslier – Kristensen, R. Koch, Struijk, Firpo – McKennie, Roca, Harrison (77. Gnonto), Aaronson (66. Rutter), Sinisterra (77. Forshaw) – Rodrigo Moreno (66. Summerville)

FC Liverpool: Alisson – Alexander-Arnold, Konaté, van Dijk, Robertson – J. Henderson (81. Milner), Fabinho (85. Thiago), C. Jones – Salah (81. Darwin), Gakpo (81. Luis Diaz), Diogo Jota (82. Roberto Firmino)

Tore: 0:1 Gakpo (35.), 0:2 Salah (39.), 1:2 Sinisterra (47.), 1:3 Diogo Jota (52.), 1:4 Salah (64.), 1:5 Diogo Jota (73.), 1:6 Darwin (90.)

(Photo by Stu Forster/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


Ähnliche Artikel