Premier League | Arsenal: Gunners ohne Munition

Spotlight | 0:5 unterlag der FC Arsenal am Wochenende Manchester City. Trotz Ausgaben von weit über 100 Millionen Euro im Sommer lieferten die Gunners den nächsten spielerischen Offenbarungseid. Die eigenen Legenden nehmen die Mannschaft in die Pflicht, Trainer Mikel Arteta steht zunehmend unter Druck.
„Du erwartest so viel mehr“ – Arsenal-Legende Keown ledert gegen Xhaka
Es ist ein Saisonstart zum Vergessen für den FC Arsenal. Nach der überraschenden 0:2-Niederlage bei Aufsteiger Brentford gab es ein weiteres 0:2 gegen Chelsea. Nicht, dass viele Arsenal-Fans einen hohen Sieg im Etihad erwartet hätten. Doch was der einst glorreiche Traditionsklub bot, spottete jeder Beschreibung.
Ein (!) Torschuss und lediglich 19 Prozent Ballbesitz mündeten am Ende in eine absolut verdiente 0:5-Niederlage. Hätte man es nicht besser gewusst, man hätte meinen können, Manchester City hatte es mit einem Zweitligisten aus dem unteren Tabellenmittelfeld zu tun.
Besorgniserregender als die Niederlage an sich ist aber, mit welcher Selbstverständlichkeit sich diese eigentlich hochtalentierte Mannschaft abschießen ließ. Mit Bernd Leno (29), Kieran Tierney (24), Pierre-Emerick Aubameyang (32) oder Granit Xhaka (28) standen mehrere Nationalspieler auf dem Feld, die junge Spieler wie Martin Ødegaard (22) oder Bukayo Saka (19) eigentlich führen sollten. Doch genau das war nicht der Fall. Besonders Xhaka, der sich nach bereits 35 Minuten mit einem völlig unnötigen Foul gegen João Cancelo (27) einen weiteren Platzverweis einhandelte, erwies den Seinen einen Bärendienst.
Von Arsenal-Legende Martin Keown (55) wurde der Schweizer dafür in die Pflicht genommen: „Wir wissen, dass das der vierte Platzverweis ist, seidem er ein Arsenal-Spieler ist. Das sind jetzt elf im Klubfußball“, sagte der ehemalige Verteidiger bei BT Sport. „Es ist verrückt. Es ist verrückt, warum er dort abhebt. Du erwartest so viel mehr von deinem erfahrensten Spieler.“
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Jähes Ende für Arteta? – Lose Gerüchte um Conte
Mit dieser Niederlage steht Arsenal am Tabellenende. Drei Spiele, drei Niederlagen, 0:9 Tore. Für Trainer Mikel Arteta (39) wird die Luft immer dünner. Eigentlich wurde er verpflichtet, weil man sich erhoffte, eine neue Ära starten zu können. Der ehemalige Kapitän, der unter anderem von Arsène Wenger (71) und Pep Guardiola (50) gelernt hat, sollte den Klub mit jungen Spielern in die Zukunft führen. Das Projekt begann mehr als vielversprechend. Nach nur wenigen Monaten im Amt gewann Arteta den 14. FA Cup sowie das Community Shield. Doch seitdem geht es bergab. Mal mehr, mal weniger steil. Im Europa-League-Halbfinale war ausgerechnet gegen Villarreal um Ex-Trainer Unai Emery (49) Schluss. Den FA Cup gab man in Runde 4 mit einem 0:1 in Southampton her. In der Liga reichte es lediglich zu Platz 8, einen Punkt hinter – natürlich – Tottenham.
Diese Saison sollte alles besser laufen. Die feste Verpflichtung von Ødegaard, Ben White (23), Nuno Tavares (21), Albert Sambi Lokonga (21), des jungen Torhüters Aaron Ramsdale (23) sowie ein neuer langsfristiger Vertrag für Emile Smith Rowe (21) haben Hoffnung geweckt. Nun könnte aber alles viel schneller vorbei sein, als gedacht. Nach der Länderspielpause warten mit Norwich (H) und Burnley (A) zwei Spiele, die Arsenal gewinnen muss, bevor das erste North London Derby (H) der Saison ansteht. Eine weitere Blamage könnte schon das Aus für Arteta bedeuten. Immerhin: Am Deadline Day konnte der Klub mit Takehiro Tomiyasu (22) noch einen sehr talentierten Verteidiger aus Bologna holen.
Als potenzieller Nachfolger für Arteta fiel bislang lose der Name Antonio Conte (52), der im Sommer Inter Mailand verließ. Schon 2016 übernahm Conte Chelsea nach einer relativ bescheidenen Saison und führte sie auf Anhieb zum souveränen Meistertitel. Das Potential ist durchaus da. Nur ist die Frage, ob Conte selbst auch mitspielen würde.
Fakt ist, dass Arsenal schnell wieder zu sich kommen muss. Abstiegskampf stand für sie eigentlich nicht auf dem Plan – und eine weitere Saison ohne europäischen Fußball können sie sich ebenfalls nur schwer leisten. Vielleicht finanziell, gerade so, aber nicht, was das eigene Selbstverständnis angeht.
Der einzige Lichtblick: Es war erst der 3. Spieltag.
Copyright: Darren Staples/Sportimage/imago
Victor Catalina
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