Rüdiger: Anti-Rassismus-Kampagnen ändern nichts – „Man muss sich kümmern!“

28. Mai 2021 | News | BY Sarom Siebenhaar

News | Ob Anti-Rassismus-Kampagnen, Social-Media-Boykotts oder andere Maßnahmen gegen Rassismus: Antonio Rüdiger hält von alldem nichts und sagt, dass es nichts an der Haltung der Menschen ändern oder dem allgemeinen Problem lösen wird. 

Verhalten gegen Rassismus – Rüdiger lobt De Rossi: „Hat sich gekümmert!“

Antonio Rüdiger (28) vom FC Chelsea gilt als ein Profi, der kein Blatt vor den Mund nimmt. In einem Artikel für The Players‘ Tribune äußerte sich Rüdiger kritisch zum Thema Rassismus und zu den Maßnahmen gegen Diskriminierung. Seiner Meinung nach ändern Kampagnen oder andere Maßnahmen nichts an der Problematik.



In seinem Artikel geht der deutsche Nationalspieler darauf ein, dass Rassismus „viel tiefer“ geht. Beschimpfungen von den Tribünen oder Beleidigungen im Internet seien nur die Spitze des Eisbergs. Im Verlauf seines Beitrages geht der 28-Jährige auch vergleichend auf die Thematik rund um die Super League ein. So sei es für ihn unverständlich, dass ein solches Thema binnen 72 Stunden niedergeschlagen werden kann, aber ein wichtiges Thema wie Rassismus weiterhin bestehen bleibt. „Vielleicht, weil es nicht nur ein paar Idioten auf der Tribüne sind“, beantwortete Rüdiger seine eigene Frage. „Vielleicht, weil es viel tiefer geht!“

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Im weiteren Verlauf seines Artikels geht Rüdiger auch auf seine bisher schlimmste Erfahrung ein. Während einer Partie im Dress der AS Rom gegen Stadtrivale Lazio kam es zu den „schlimmsten rassistischen Beschimpfungen“. Rüdiger spricht von „echtem Hass“, den er in den Augen einiger Lazio-Anhänger gesehen hat. Nach dem Spiel soll Roma-Legende Daniele De Rossi (37) auf ihn zugekommen sein und gefragt haben: „Ich weiß, dass ich nie dasselbe fühlen werde wie du. Aber lass mich deinen Schmerz verstehen. Was geht in deinem Kopf vor?“. Und genau das ist es, was Rüdiger sehen möchte. „Er hat nicht getwittert, er hat kein schwarzes Quadrat gepostet. Er hat sich gekümmert!“

Wie bereits erwähnt geht das Problem für Rüdiger viel tiefer. „Wir werden dieses Problem nicht mit einer Social-Media-Kampagne lösen, oder mit diesem Artikel“, schreibt er. „Aber ich bin nicht hoffnungslos. Ich werde weiter kämpfen – für immer. Denn ich weiß, dass es da draußen Menschen gibt, die sich kümmern. Ich weiß, dass es Leute gibt, die mich wirklich hören!“ Zum Beispiel Leute wie De Rossi.

Photo: Paul Greenwood/BPI/Shutterstock / Imago

Sarom Siebenhaar

Die Oranje-Connection entfachte seine Leidenschaft für den HSV. Durch zahlreiche Tiefen schmecken die vereinzelten Höhen umso süßer. Schätzt attraktiven Offensivfußball genauso wie kämpferische Höchstleistungen. Internationaler Top-Fußball findet sich nicht nur in den Big Five. Seit 2021 bei 90PLUS.


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