Premier League | Spektakulärer Schlussakkord! Rodrigo erlöst Man City bei Aufsteiger Sheffield United

27. August 2023 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des dritten Spieltags der Premier League empfing Aufsteiger Sheffield United den amtierenden englischen Champion Manchester City. In einer über weite Phasen einseitigen Partie konnten sich die favorisierten Gäste dank eines spektakulären Schlussakkords mit 2:1 durchsetzen. Damit übernehmen die „Skyblues“ verlustpunktfrei die Tabellenspitze.

Sheffield United mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit, Haaland vergibt vom Punkt

Die traditionsreiche Bramall Lane – am 30. April 1855 eröffnet – war am Sonntagnachmittag Schauplatz der Premier-League-Begegnung zwischen Sheffield United und Manchester City. Während der noch punktlose Aufsteiger aus der Grafschaft South Yorkshire für eine große Überraschung respektive die ersten Zähler auf dem Konto sorgen wollte, ging es für den amtierenden englischen Champion um die Bewältigung dieser vermeintlichen Pflichtaufgabe.

Nach der 1:2-Pleite bei Nottingham Forest setzte „Blades“-Chefcoach Paul Heckingbottom auf lediglich eine frische Kraft. Anstelle des verletzten Max Lowe erhielt der griechische Nationalspieler George Baldock das Startelfmandat. Bei den Gästen nahm Co-Trainer Juanma Lillo, welcher den am Rücken operierten Pep Guardiola vertrat, im Vergleich zum hart erkämpften 1:0-Erfolg über Newcastle United, zwei Veränderungen der Anfangsformation vor. Für Manuel Akanji (nicht im Kader) und Phil Foden (Bank) standen Nathan Aké sowie Bernardo Silva auf dem Rasen. Mit der Leitung der Partie wurde der 36-jährige Unparteiische Jarred Gillet betraut.



Wenig überraschend ließen die „Cityzens“ von Beginn an das Leder durch die eigenen Reihen zirkulieren, während sich die Gastgeber zunächst um eine kompakte Staffelung der Defensive bemühten. Trotz zeitweise bis zu 90 (!) Prozent Ballbesitzanteil vermochte es Man City anfangs nicht, gefährliche Situationen zu kreieren. Bitter für Sheffield: Der linke Wingback Ben Osborn musste verletzungsbedingt bereits nach 17 Minuten durch Yasser Larouci ersetzt werden.

Fast eine halbe Stunde war absolviert, bis sich der Champions-League-Sieger zum ersten Mal gefährlich im Strafraum der Heimelf präsentierte. Über Kyle Walker, der ein Rendezvous mit seiner sportlichen Vergangenheit beziehungsweise Geburtsstadt erlebte, kam die Kugel über die Zwischenstation Erling Haaland zum argentinischen Weltmeister Julian Alvarez, der jedoch am glänzend aufgelegten Torhüter Wes Foderingham scheiterte (27.). Wenige Zeigerumdrehungen später entschied Schiedsrichter Gillet, infolge John Egans unnötigem Handspiel, regelkonform auf Strafstoß. Die Gelegenheit aus elf Metern ließ sich Haaland, eigentlich Knipser vom Dienst, jedoch entgehen und bugsierte den Ball an den Pfosten (37.). Mit einem torlosen Remis ging es in die Kabinen.

(Photo by DARREN STAPLES/AFP via Getty Images)

Haaland als City-Brustlöser, Rodrigo hat die Antwort auf den Sheffield-Ausgleich

Sowohl betreffend des Personals als auch beim Blick auf das Spielgeschehen gab es nach dem Pausentee keinerlei Veränderungen. Manchester City blieb optisch klar überlegen und hatte durch den Ex-Dortmunder Haaland die erste Torannäherung zu verbuchen (51.). Der Abschluss des Norwegers landete jedoch knapp außerhalb des Gehäuses. Währenddessen warteten die Fans des englischen Meisters von 1898 auf etwaige Offensivbemühungen des Underdogs.

Nach und nach entwickelte sich ein fesselndes Privatduell zwischen Citys Haaland und dem bärenstarken Schlussmann Foderingham, der auch in der 61. Minute mit einem sensationellen Reflex den Einschlag abermals verhinderte. Allerdings war der 32-jährige Torwart zwei Zeigerumdrehungen später machtlos. Die Sheffield-Defensive bekam keinen Zugriff auf Flankengeber Jack Grealish, dessen butterweiche Hereingabe von der linken Seite Haaland per Kopf zur verdienten 1:0-Führung vollendete (63.).

Aufgrund des Rückstandes mussten die Heckingbottom-Männer ihrerseits den Angriffsmotor in Schwung bringen – mit Erfolg! Ausgerechnet Walker verlor im Strafraum das Leder, über Umwege kam die Kugel zum eingewechselten Jayden Bogle, der zum 1:1 egalisierte – das älteste Stadion Englands avancierte zum Tollhaus. Doch City hatte die prompte Antwort parat. Im Anschluss eines gewonnenen Walker-Zweikampfs kam der Ball über Phil Foden zum Mittelfeldstrategen Rodrigo, der das Spielgerät zum 2:1-Endstand in die Maschen drosch (88.) – der pure Wahnsinn!

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Für Sheffield United steht bereits am kommenden Mittwoch (20:45 Uhr) ein Heimspiel im EFL-Cup gegen Drittligist Lincoln City auf der Agenda. Manchester City empfängt am Samstag (16:00 Uhr) den FC Fulham im regulären Ligabetrieb.

Sheffield United – Manchester City 1:2 (0:0)

Sheffield United: Foderingham – Ahmedhodzic, Egan, J. Robinson – Baldock (71. Bogle), Hamer, Norwood (80. Basham), Vinicius Souza, Osborn (17. Larouci) – Traoré, Osula (71. McBurnie)

Manchester City: Ederson – Walker, Ruben Dias, Aké, Gvardiol – Rodrigo, Kovacic (86. Foden), Bernardo Silva, Alvarez, Grealish – Haaland

Tore: 0:1 Haaland (63.), 1:1 Bogle (85.), 1:2 Rodrigo (88.)

Besondere Vorkommnisse: Haaland verschießt Elfmeter (37.)

(Photo by Alex Livesey/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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