Newcastle United: Gehaltsreduzierung für gesperrten Tonali?

27. Oktober 2023 | Serie A | BY Steven Busch

Der italienische Nationalspieler Sandro Tonali wurde vor wenigen Tagen aufgrund illegaler Wetten für zehn Monate gesperrt. Dessen neuer Arbeitgeber Newcastle United prüft unterdessen rechtliche Schritte gegen Ex-Klub AC Milan. Auch eine Gehaltsreduzierung für den sanktionierten Profi steht im Raum.

Newcastle-Profi Sandro Tonali – zehnmonatige Sperre wegen Glücksspielvergehen

Da die FIFA die zehnmonatige Sperre für Sandro Tonali noch nicht weltweit ausgeweitet hat, könnte der defensive Mittelfeldspieler seinem Arbeitgeber Newcastle United am Wochenende formell sogar zur Verfügung stehen – äußerst unwahrscheinlich! Vor wenigen Tagen wurde der talentierte Profi durch den italienischen Fußballverband FIGC aufgrund Verstößen gegen die Glücksspielregeln sanktioniert. Erst am 25. August 2024 darf der 23-Jährige wieder auf dem Rasen stehen – Ausnahme: Trainingsbetrieb.



Im vergangenen Sommer wechselte Tonali für 64 Millionen Euro Ablöse in die Premier League. Bei den „Magpies“ unterschrieb der Protagonist einen bis 2028 gültigen Kontrakt. Nach einem sportlich verheißungsvollen Start folgte nun die abrupte Bremse in der Karriere des 15-fachen italienischen Nationalspielers.

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Aufgrund des langfristigen Verlustes eines Leistungsträgers und den damit verbundenen Kosten respektive Imageschaden prüfen die Newcastle-Funktionäre, nach Telegraph-Recherchen, jedwede rechtliche Optionen. Zum einen droht Tonali für den Zeitraum der Sperre eine Gehaltsreduzierung, zum anderen hält sich der englische Champions-League-Teilnehmer eine Klage gegen Ex-Klub AC Milan offen. In diesem Fall lautet der Vorwurf, dass die „Rossoneri“ bereits im Vorfeld des Transfers über die Spielsucht des 1,81 m großen Akteurs gewusst beziehungsweise dessen Probleme nicht offengelegt hätten.

Die Causa Tonali könnte in den kommenden Wochen zur juristischen Schlammschlacht ausarten. Stephen Taylor Heath, Co-Leiter des Sportrechts bei JMW Solicitors, äußerte sich diesbezüglich wie folgt:

Es gibt derzeit kein öffentliches Wissen über die Vereinbarung in diesem speziellen Fall, aber ein Transfer enthält normalerweise eine Grundstruktur, die Garantien des verkaufenden Vereins beinhaltet. Diese Garantien könnten Zusicherungen beinhalten, dass der verkaufenden Mannschaft nicht bekannt ist, dass gegen den Spieler zum Zeitpunkt der Transaktion strafrechtliche oder disziplinarische Ermittlungen laufen. Sollte Newcastle United der Meinung sein, dass ein Fall vorliegt und in irgendeiner Form Maßnahmen ergreifen, könnte der Transfervertrag einen Gerichtsstand und ein Forum für die Beilegung des Streits vorsehen.

Der Vertrag wird die Maßnahmen festlegen, die ein Verein unter solchen Umständen ergreifen kann, obwohl es möglich ist, dass der Verein und der Spieler sich auf eine Lösung einigen, die es dem Sportler ermöglicht, die Bedingungen einer Vereinbarung mit dem regierenden Verband – in diesem Fall der FIGC – einzuhalten und so eine reduzierte Sperre zu ermöglichen.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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