Schiri-Frust und sechs Tore: Tapferes Tottenham erkämpft sich Punkt bei ManCity

3. Dezember 2023 | News | BY Chris McCarthy

Die Tottenham Hotspur haben sich in einem wilden Sechs-Tore-Spektakel einen ungeahnten Punkt gegen Manchester City gesichert. Eine Schiedsrichter-Entscheidung in der Nachspielzeit sorgte für Frust. 

Wilde Anfangsphase zwischen ManCity und Tottenham

Was lange drohte, eine herbe Pleite zu werden, wurde für die Tottenham Hotspur im Topspiel des 14. Spieltags der Premier League am Ende ein ungeahnter Auswärtspunkt bei Manchester City (3:3).



ManCity begann schwungvoll, spielte die Spurs in den ersten Minuten regelrecht an die Wand – und ging in Rückstand. Nach der dritten Ecke innerhalb der ersten fünf Minuten schalteten die Londoner herrlich um und nutzten die suspekte Konterabsicherung der Hausherren eiskalt aus. Heung-min Son setzte sich mühelos gegen Jérémy Doku durch und feuerte flach zum 1:0 ab – Ederson machte eine unglückliche Figur (6.).

Drei Minuten später stand Son wieder im Mittelpunkt – allerdings auf der falschen Seite. Nach einer Ecke von Julián Álvarez fälschte der Südkoreaner den Ball unhaltbar zum 1:1 ins eigene Netz ab (9.). ManCity machte weiter und setzte den Gegner früh unter Druck. Emerson Royals Aufbaufehler hätte im 2:1 resultieren müssen, doch Erling Haaland verzog nach Vorarbeit von Bernardo Silva freistehend aus wenigen Metern (13.). Auch er ist menschlich.

Tottenham versuchte – wie von Ange Postecoglu angekündigt – auch ersatzgeschwächt und gegen eines der besten Teams der Welt die eigene Spielphilosophie durchzusetzen: früh stören, von hinten raus und mutig nach vorne spielen. Doch damit hatte ManCity gar keine Mühe. Im Gegenteil. Phil Foden stellte nach starker Vorarbeit von Alvarez wenige Meter vor dem Tor auf 2:1 (31).

Damit waren die Spurs zur Pause noch sehr gut bedient. Die Bilanz zur Halbzeit: 12:1 Torschüsse – Dokus Schlenzer an das Lattenkreuz (30.) und Alvarez Flachschuss an den Pfosten (36.) nicht mit eingerechnet.

Heung-min Son bringt Tottenham auswärts gegen ManCity 1:0 in Führung

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

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ManCity Tottenham

Tottenham blieb sich trotz der defensiven Auswechslung – Pierre Emile Højbjerg für Bryan Gil – auch in der zweiten Hälfte treu. Mit ähnlichem Ergebnis: Keeper Guglielmo Vicario spielte einen riskanten Pass in die Füße des Gegners, machte es aber mit einer Glanztat gegen Bernardo Silva wieder gut (46.).

Die Spurs stabilisierten sich in der Folge, auch weil ManCity nicht mehr mit der gleichen Dynamik des ersten Durchgangs agierte. Und sie spielten ihre Umschalt- und Angriffsmomente nun besser aus. Allerdings nicht gut genug: Die gefährlichste Aktion, als Destiny Udogie frei vor Ederson auftauchte, resultierte aus einer klaren Abseitsposition (64.).

Das Spiel dümpelte in dieser Phase vor sich hin. ManCity spielte mit der Gelassenheit einer Zwei-, Drei-Tore-Führung und wurde bestraft: Nach einem Ballgewinn schaltete Tottenham um, Giovani Lo Celso zog in die Mitte und platzierte einen Schuss aus 16 Metern traumhaft im linken unteren Eck – 2:2 (69.). City reagierte erst geschockt – Lo Celso verpasste nach einer Ecke knapp (72.) – übernahm aber dann wieder die Initiative. Rodri verpasste nach Vorarbeit von Rico Lewis haarscharf die erneute Führung (76.).

ManCity erhöhte die Schlagzahl und Tottenham verfiel in die fahrlässigen Muster der ersten Hälfte: Yves Bissoumas überambitionierter Tunnelversuch vor dem Sechzehner wurde von Rodri abgefangen, Haaland legte auf Jack Grealish, der nur noch zum 3:2 einschieben musste (82.). Es fühlte sich, wie die Vorentscheidung an.

Doch die Spurs gaben sich erneut nicht geschlagen. Nach Flanke von Brennan Johnson setzte sich der heraneilende Dejan Kulusevski gegen Nathan Aké durch und nickte zum 3:3-Ausgleich ein (90+1). Der Schlusspunkt? Denkste. In der vierten Minute der Nachspielzeit setzte ManCity zum Konter, Haaland blieb nach einer Grätsche auf den Beinen und spielte Grealish an, der frei auf das gegnerische Tor zuzulaufen schien. Plötzlich ertönte ein Pfiff: der Schiedsrichter hatte offenbar die Vorteilssituation nicht erkannt.

Zum Frust der Cityzens, die sich lautstark beschwerten und aufgrund des verpassten Dreiers nun drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Arsenal haben. Tottenham klettert durch den ersten Punktgewinn seit drei Spielen auf Platz fünf.

Manchester City – Tottenham 3:3 (2:1)

ManCity: Ederson – Walker, Ruben Dias, Gvardiol (87. Aké) – Rodri, Akanji, Foden (72. Lewis), Alvarez (87. Kovacic), Bernardo Silva, Doku (52. Grealish) – Haaland

Tottenham: Vicario – Pedro Porro, Emerson Royal, B. Davies, Udogie – Bissouma (87. Richarlison), Lo Celso (79. Skipp), Johnson (90+6 Donley), Kulusevski, Bryan (46. Höjbjerg) – Son

Tore: 0:1 Son (6.), 1:1 Son (ET, 9.), 2:1 Foden (31.), 2:2 Lo Celso (69.), 3:2 Grealish (81.), 3:3 Kulusevski (90+1)

(Photo by Stu Forster/Getty Images)

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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