Nuno Espirito Santo bei Tottenham entlassen – Fragen und Antworten
1. November 2021 | Spotlight | BY Manuel Behlert
Schier endlos lange suchten die Tottenham Hotspurs im Sommer nach einem Nachfolger für José Mourinho. Gefühlt ähnlich lange dauerte es, bis Trainer Nuno Espirito Santo wieder entlassen war. Es war ein kurzes Missverständnis, das nach einer Negativentwicklung mit dem Höhepunkt gegen Manchester United (0:3) schnell beendet wurde. Nun stellen sich einige Fragen.
Wie kam die Verpflichtung von Nuno Espirito Santo zustande?
Die Tottenham Hotspurs ließen sich im Sommer lange Zeit, um einen neuen Trainer zu finden. Das war aber nicht nur selbstbestimmt, sondern auch davon abhängig, dass einige Kandidaten nicht zur Verfügung standen. Kandidaten gab es viele, Gerüchte um Julian Nagelsmann (34, jetzt beim FC Bayern) oder Erik ten Hag (51), der Ajax Amsterdam treu blieb, machten die Runde. Auch bei Antonio Conte (52) fragte Tottenham an, Gennaro Gattuso (43) saß schon fast auf der Bank, ehe ihn Aussagen aus seiner Vergangenheit einholten. Schon damals berichteten wir rund um die Trainersuche bei Tottenham von einer Chronologie des Scheiterns.
Nach vielen Absagen und einem Umdenken bei der Vereinsführung rückte Nuno Espirito Santo (47) bei den Spurs in den Fokus. Als Trainer von Wolverhampton holte er zumindest grundsolide Resultate, stand für Kompaktheit und schnelles Umschalten nach vorne. Zumindest einige Elemente, die seinem Spieltypus entsprechen, passten zum Kader von Tottenham. Zweifel blieben aber, sowohl bei den Fans, als auch – so die Vermutung – bei den Verantwortlichen. Einen wirklich langfristigen Vertrag gaben die Spurs dem neuen Trainer nämlich nicht.
Das Arbeitspapier galt nämlich lediglich für zwei Jahre. Darüber hinaus soll laut gut informierten englischen Quellen eine Klausel in diesem Vertrag vereinbart worden sein, wonach die Spurs die Zusammenarbeit nach nur einer Saison ohne Zahlung einer Kompensation beenden können. Für ein langfristiges, uneingeschränktes Vertrauen, spricht das nicht. Wie auch, wenn der Trainer in den Fokus geriet, nachdem die Optionen A-H abgesagt haben?
Welche Spielidee verfolgte Nuno bei Tottenham?
Die ersten Wochen unter dem neuen Trainer verliefen eigentlich recht ordentlich. In den ersten drei Spielen in der Premier League verteidigte Tottenham kompakt und clever, zeichnete sich durch ein dynamisches Mittelfeld aus und im Offensivbereich reichte ein Tor pro Spiel, um die ersten drei Partien in der Liga allesamt zu gewinnen. Minimalistisch war es, was die Spurs auf den Platz brachten, aber erfolgreich.
Doch die Freude währte nicht lange. Die nächsten drei Spiele gegen Crystal Palace, Chelsea und Arsenal gingen allesamt verloren. Drei Pleiten in drei direkten Duellen mit der Konkurrenz aus London waren durchaus inakzeptabel und schon jetzt wuchs der Druck auf den Trainer. Die zwei Siege gegen Aston Villa und Newcastle halfen wenig, denn schon danach folgten wiederum zwei Niederlagen.
Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.