Serie A | AC Milan besiegt pomadiges Lazio Rom und rückt auf einen Champions-League-Platz

6. Mai 2023 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des 34. Spieltages der italienischen Serie A standen sich am Samstagnachmittag die Teams der AC Mailand und Lazio Rom zu einem echten Traditionsduell gegenüber. In einer einseitigen Partie setzten sich die „Rossoneri“ mit 2:0 durch. Einziger Wermutstropfen: Topscorer Rafael Leao musste frühzeitig verletzt ausgewechselt werden.

Milan-Tore durch Bennacer und Theo, Lazio pomadig

Das Giuseppe-Meazza-Stadion war am Samstagnachmittag Schauplatz der Serie-A-Begegnung zwischen der AC Mailand und Lazio Rom. Während sich die Gastgeber zumindest vorübergehend auf einen der begehrten Champions-League-Ränge schieben wollten, versuchten die Zweitplatzierten „Aquile“ (deutsch „Adler“) ihren derzeitigen Sechs-Punkte-Vorsprung im Kampf um die Königsklasse zu verteidigen respektive auszubauen.

„Rossoneri“-Trainer Stefano Pioli brachte nach dem enttäuschenden 1:1-Remis gegen US Cremonese die Rotationsmaschine mit acht (!) personellen Veränderungen mächtig auf Touren. Simon Kjaer, Fikayo Tomori, Theo, Rade Krunic, Sandro Tonali, Junior Messias, Olivier Giroud und Topscorer Rafael Leao rückten ins Team. Sein Gegenüber Maurizio Sarri veränderte die, im 4-3-3-System formierte Startelf, im Vergleich zum 2:0-Erfolg über US Sassuolo, auf drei Positionen. Für Manuel Lazzari, Patric (beide Bank) und Matias Vecino (verletzt) standen Elseid Hysaj, Alessio Romagnoli sowie Sergej Milinkovic-Savic auf dem Rasen. Mit der Leitung der Partie wurde der 38-jährige Antonio Rapuano betraut.



Die AC Milan versuchte von Beginn an, den klaren Tempo-Vorteil der eigenen Flügelspieler zu nutzen. Bei einem dieser schnellen Umschaltmomente verletzte sich allerdings der portugiesische Hoffnungsträger Rafael Leao und musste bereits nach elf Minuten ausgewechselt werden. Überdies war die tabellarische Brisanz dieses Aufeinandertreffens förmlich spürbar und von vielen leichten Unzulänglichkeiten geprägt. Siebzehn Zeigerumdrehungen waren vergangen, da präsentierten die „Rossoneri“ ihre gnadenlose Effizienz beziehungsweise wurden auch sträflich zur 1:0-Führung eingeladen. Infolge eines zu kurzen Zuspiels von Lazios Nicolo Casale auf Marcos Antonio griff das Mailänder Angriffspressing perfekt, Giroud legte quer auf Ismael Bennacer und der algerische Nationalspieler sagte „Grazie mille“.

Dieser Erfolgsmoment protegierte sichtlich das Selbstvertrauen der Männer aus der italienischen Modemetropole. Folgerichtig fiel das 2:0 der Hausherren durch ein sensationelles Theo-Solo. Der linke Wingback wurde von den „Laziali“ nicht gestört und beförderte die Kugel mit seinem starken linken Fuß vom Strafraumeck sehenswert in den Giebel (29.). Die „Biancocelesti“ wirkten während der gesamten ersten Hälfte seltsam verhalten und pomadig.

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AC Mailand im Schongang, Lazio ohne Torchance in dieser Partie

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs änderte sich die Szenerie bis auf Weiteres nur marginal. Die AC Milan verbarrikadierte entsprechende gefährliche Defensivräume kompakt, ohne selbst den höchsten Offensivgang einzulegen. Mit fortschreitender Spielzeit standen kleinere Verletzungspausen oder die hübsche Frisur des Rekonvaleszenten Zlatan Ibrahimovic im Vordergrund. Der Ex-Schalker Malick Thiaw hatte per Kopf die Chance, eine einseitige Partie endgültig zu entscheiden, doch das Leder flog über das Gehäuse der Gäste (65.). Und Lazio? Die Hauptstädter schafften es nicht, ihre Lethargie abzulegen und strahlten keinerlei Torgefahr aus. Hochverdient stand schlussendlich ein 2:0-Endresultat für die Gastgeber auf der Anzeigetafel.

Für die AC Milan geht es am Mittwochabend (21:00 Uhr) im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Stadtrivale Inter Mailand weiter. Lazio Rom empfängt am kommenden Freitag (20:45 Uhr) in der italienischen Beletage US Lecce.

AC Mailand – Lazio Rom 2:0 (2:0)

AC Mailand: Maignan – Calabria (46. Kalulu), Kjaer (46. Thiaw), Tomori, Theo (80. Ballo-Touré) – Krunic, Tonali, Junior Messias, Bennacer, Rafael Leao (11. Saelemaekers) – Giroud (69. Rebic)

Lazio Rom: Provedel – Hysaj (68. Pellegrini), Casale, Romagnoli, Marusic (56. Lazzari) – S. Milinkovic-Savic (68. Basic), Marcos Antonio, Luis Alberto – Felipe Anderson, Immobile (81. Cancellieri), Zaccagni (56. Pedro)

Tore: 1:0 Bennacer (17.), 2:0 Theo (29.)

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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