Serie A | Tabellenführung ausgebaut! Bärenstarkes Inter düpiert Atalanta zum Sparringspartner

28. Februar 2024 | Serie A | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich einer Nachholpartie des 21. Serie-A-Spieltags empfing Tabellenführer Football Club Internazionale Milano die Gäste von Atalanta B.C. In einer kurzweiligen Begegnung konnten sich die „Nerazzurri“ mit 4:0 durchsetzen. Ob dieses Erfolgserlebnisses beträgt der Vorsprung des Inzaghi-Ensembles auf den ärgsten Verfolger Juventus bereits 12 (!) Punkte.

VAR kassiert Atalanta-Führung, Inter-Profi Matteo Darmian profitiert vom Carnesecchi-Patzer

Am Mittwochabend hieß es im altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion – eröffnet am 19. September 1926 – „Buonasera“ zum Serie-A-Topspiel zwischen Football Club Internazionale Milano und Atalanta B.C. Während die Gastgeber, ihres Zeichens souveräner Spitzenreiter der italienischen Beletage des Fußballs, den Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Juventus auf überwältigende 12 Punkte ausbauen wollten, erhoffte sich „La Dea“ mit einem (überraschenden) Erfolgserlebnis auf den vierten Tabellenplatz zu springen.

Inter-Trainer Simone Inzaghi veränderte die Anfangsformation, im Vergleich zum ungefährdeten 4:0-Auswärtssieg bei US Lecce, auf gleich sechs Positionen. Unter anderem rückten die drei ehemaligen Bundesliga-Profis Yann Sommer, Benjamin Pavard und Marko Arnautovic ins Aufgebot. Aufseiten der Gäste reagierte Chefcoach Gian Piero Gasperini auf das 1:1-Remis bei der AC Milan mit drei personellen Wechseln. Anstelle von Emil Holm, Marten de Roon sowie Matteo Ruggeri (alle Bank) erhielten Hans Hateboer, Mario Pasalic und Davide Zappacosta das Startelfmandat. Mit der Leitung des brisanten Aufeinandertreffens wurde Schiedsrichter Andrea Colombo betraut.



In den ersten Sequenzen der Partie waren beide lombardischen Mannschaften – unter den Augen des Ex-HSV-Trainers Tim Walter – um Fehlerminimierung respektive defensive Stabilität bemüht. Infolge einer Pavard-Indisponiertheit fiel nach zehn Minuten der vermeintliche Führungstreffer der Gäste durch Charles de Ketelaere, jedoch entschied der Unparteiische nach Ansicht der TV-Bilder auf ein regelwidriges Handspiel im Vorfeld dieser Aktion. Trotz dieser Entscheidung agierten die Bergamasken mit einem mutigen Angriffspressing.

Beinahe hätte allerdings Inters Top-Torjäger Lautaro Martinez den Spielverlauf bis dato auf den Kopf gestellt, bugsierte das Leder allerdings über den gegnerischen Kasten (25.). Besser machte es wenige Sekunden später Matteo Darmian. Einen schnellen Konter versuchte der herauseilende Atalanta-Torhüter Marco Carnesecchi abzuwehren, jedoch vor die Füße des 42-fachen italienischen Nationalspielers, der „Grazie“ sagte und zur 1:0-Führung ins leere Gehäuse einschob. (26.).

Nur drei Zeigerumdrehungen waren vergangen, da ergab sich für Darmian sogar die Gelegenheit auf den Doppelpack, allerdings behielt in diesem Fall Carnesecchi die Oberhand (29.). Durch das Erfolgserlebnis euphorisiert, blieb Inter das tonangebende Team. Wie zum Beleg knallte der zügig antizipierende argentinische Weltmeister Lautaro Martinez, nach einer Balleroberung Federico Dimarcos, die Kugel an die Latte (40.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs erzielte der erwähnte Goalgetter vom Dienst von der Strafraumgrenze, abermals auf Dimarcos Vorlage, mit einem platzierten Abschluss dann aber seinen 23 (!) Saisontreffer respektive das 2:0 zum psychologisch perfekten Zeitpunkt (45.+1).

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Dimarco mit der endgültigen Entscheidung zugunsten Inters, Atalanta lediglich Sparringspartner

Wenige Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da stand Dimarco nach einer weiteren Kombination mit seinem kongenialen Partner Lautaro Martinez vor dem Atalanta-Kasten, jedoch parierte Carnesecchi geistesgegenwärtig (47.). Dennoch kam es für „La Dea“, im Kontext einer skurrilen Szene – Ball im Aus? Ja oder Nein? – noch schlimmer. Nach einem Hateboer-Handspiel entschied Referee Colombo auf Strafstoß. Den fälligen Elfmeter verschoss Lautaro Martinez gar, doch Dimarco bugsierte den Rebound zum 3:0 in die Maschen (54.).

Spürbar sorgte dieser Treffer für die frühe Vorentscheidung zugunsten der „Nerazzurri“. Spätestens ab der 72. Minute, gleichbedeutend mit dem 4:0 durch einen Kopfball des eingewechselten Davide Frattesi – der darauf übrigens kurioserweise verletzungsbedingt direkt wieder ausgewechselt wurde – ging es in dieser mittlerweile ungleichen Paarung nur noch um die Höhe des Resultats. Atalanta verkam zunehmend zum Sparringspartner für ein bärenstarkes Inter, die offenbarten, warum die 20. Serie-A-Meisterschaft nur noch eine Frage der Zeit ist.

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Für Inter geht es am kommenden Montag (20:45 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger CFC Genua 1893 weiter. Bereits am Sonntag (18 Uhr) empfängt Atalanta den starken Ligakontrahenten FC Bologna im Kampf um die Champions-League-Ränge.

Inter – Atalanta 4:0 (2:0)

Inter: Sommer – Pavard, de Vrij, Bastoni – Darmian (46. Dumfries), Barella, Asllani, Mkhitaryan (62. Frattesi/ 73. Klaassen), Dimarco (69. Carlos Augusto) – Arnautovic, La. Martinez (69. A. Sanchez)

Atalanta: Carnesecchi – Scalvini (58. Hien), Djimsiti, Kolasinac (58. Bakker) – Hateboer, Pasalic, Ederson, Zappacosta, T. Koopmeiners (57. Adopo) – Al. Miranchuk (57. Lookman), de Ketelaere (76. Touré)

Tore: 1:0 Darmian (26.), 2:0 La. Martinez (45.+1), 3:0 Dimarco (54.), 4:0 Frattesi (72.)

(Photo by PIERO CRUCIATTI/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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