Serie A | Thurams Premierentreffer – Inter überrennt die Fiorentina und grüßt von der Tabellenspitze

3. September 2023 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des dritten Spieltags der italienischen Serie A empfing Inter Mailand die toskanischen Gäste von der AC Fiorentina. In einer vollkommen einseitigen Partie konnten sich die „Nerazzuri“ mit 4:0 durchsetzen und verdrängten damit Stadtrivale AC Milan von der Tabellenspitze.

Ex-Gladbacher Marcus Thuram eröffnet den Inter-Torreigen, Fiorentina zu passiv

Das altehrwürdige Giuseppe-Meazza-Stadion war am frühen Sonntagabend Austragungsstätte der Serie-A-Partie zwischen den beiden Traditionsklubs Inter Mailand sowie der AC Fiorentina. In der Neuauflage des Coppa-Italia-Finales 2022/23 (Endstand: 2:1 zugunsten Inter Mailands) wollten die „Nerazzuri“ zum Spitzenreiter respektive Stadtrivalen AC Milan aufschließen, während sich die toskanischen Gäste erhofften, tabellarisch am 19-fachen italienischen Meister vorbeizuziehen.

Beim Klub aus der Modemetropole vertraute Chefcoach Simone Inzaghi auf die Anfangsformation des 2:0-Erfolgs bei Cagliari Calcio. Demgegenüber schickte „Viola“-Trainer Vincenzo Italiano, im Vergleich zum 2:0-Sieg im Europa-Conference-League-Playoff-Rückspiel gegen Rapid Wien, zwei frische Kräfte aufs Feld. Lucas Beltran sowie Ex-Hertha-Keeper Oliver Christensen erhielten das Startelfmandat. Der 33-jährige Unparteiische Matteo Marchetti wurde mit der Leitung dieser spannungsgeladenen Begegnung betraut.



Den ersten Abschluss der Partie verbuchte Federico Dimarco auf Seiten Inters, welcher den dänischen Fiorentina-Schlussmann Christensen jedoch vor keine ernsthaften Probleme stellte (3.). Überdies neutralisierten sich die Teams zunächst und das Tempo bewegte sich auf moderatem Niveau. In puncto Offensivaktionen der „Viola“ eröffnete Giacomo Bonaventura nach einer knappen Viertelstunde den Reigen, allerdings flog der ambitionierte Distanzschuss über den Kasten.

Darüber hinaus wirkte der Champions-League-Finalist aus der Lombardei, bei denen Bayern-Neuzugang Benjamin Pavard zu Beginn auf der Bank Platz nahm, etwas zielstrebiger und belohnte sich in der 24. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer. Dimarco setzte sich auf dem linken Flügel energisch durch, flankte präzise ins Zentrum, wo mit Marcus Thuram ein weiterer Ex-Bundesliga-Akteur per Kopf veredelte – das Premierentor des 26-jährigen Franzosen im Inter-Trikot.

Dieser Glücksmoment erhöhte spürbar das Selbstvertrauen der „Nerazzuri“ und beinahe hätte Thuram, auf Alessandro Bastonis Vorarbeit, den Doppelpack geschnürt, verfehlte das Gehäuse aber denkbar knapp (30.). Auch in der Folge offenbarte sich im San Siro zunehmend Einbahnstraßenfußball. Kurz vor der Pause präsentierte Hakan Calhanoglu seine Qualitäten am ruhenden Ball, doch Christensen parierte den flatternden Freistoß aus großer Entfernung (41.).

(Photo by ISABELLA BONOTTO/AFP via Getty Images)

Inter-Offensive im zweiten Durchgang furios, Florenz indisponiert

Im zweiten Durchgang veränderte sich das Spielgeschehen nicht ansatzweise. Zum Beleg war erneut Inter Mailand die erste gefährliche Möglichkeit vergönnt. Infolge einer Seitenverlagerung kam die Kugel zum rechten Wingback Denzel Dumfries, welcher allerdings final am Pfosten scheiterte (51.). Nachdem der Top-Torjäger des amtierenden italienischen Pokalsiegers, Weltmeister Lautaro Martinez, kurz darauf ebenfalls am Aluminium scheiterte (53.), machte es der Argentinier wenige Sekunden – auf zentimetergenaue Thuram-Vorlage – besser und vollendete wuchtig zum hochverdienten 2:0 – der bereits vierte Saisontreffer des Angreifers.

Die Fiorentina agierte nun vollkommen indisponiert und Torhüter Christensen – eigentlich bester „Viola“-Akteur des heutigen Abends – verursachte gegen Thuram einen regelkonformen Strafstoß. Entsprechende Gelegenheit aus elf Metern ließ sich Calhanoglu nicht entgehen – 3:0, die Vorentscheidung (58.). In der 73. Minute nahm der gebrauchte Tag der „Viola“ seinen Lauf. Der eingewechselte Juan Cuadrado brachte das Leder perfekt in die Mitte, wo abermals Lautaro Martinez lauerte und seine Vollstrecker-Qualitäten bewies – 4:0 (73.). Bis zum Ende der Partie wurden die Inzaghi-Männer, ob ihrer beeindruckenden Darbietung, von den frenetischen Tifosi gefeiert und dürfen sich des Weiteren über die Tabellenführung freuen.

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Nach der Länderspielphase empfängt Inter Mailand am Samstag, dem 16. September (18:00 Uhr), den Stadtrivalen AC Milan zum prestigeträchtigen „Derby della Madonnina“. Tags darauf (18:00 Uhr) trifft die AC Fiorentina im Stadio Artemio Franchi auf Atalanta Bergamo.

Inter Mailand – AC Fiorentina 4:0 (1:0)

Inter Mailand: Sommer – Darmian, de Vrij, Bastoni – Dumfries (70. Ju. Cuadrado), Barella (59. Frattesi), Calhanoglu (78. Asllani), Mkhitaryan, Dimarco (70. Carlos Augusto) – La. Martinez, Thuram (70. Arnautovic)

AC Fiorentina: O. Christensen – Dodo, Milenkovic, Ranieri, Biraghi – Arthur (75. Amatucci), Mandragora, Gonzalez (55. Infantino), Bonaventura (55. Brekalo), Kouamé (46. Sottil) – Beltran (46. Nzola)

Tore: 1:0 Thuram (24.), 2:0 La. Martinez (53.), 3:0 Calhanoglu (58.), 4:0 La. Martinez (73.)

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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