Vlahovic wird zum Juventus-Derbyheld gegen den FC Turin

15. Oktober 2022 | News | BY Steven Busch

News Am Samstagabend wurde das 155. Turiner Stadtderby der Serie A-Geschichte ausgetragen. Im Olimpico konnte sich Juventus,aufgrund des goldenen Treffers durch Dusan Vlahovic, mit 1:0 in einer zähen Partie beim FC Turin durchsetzen.

Erste Hälfte (fast) ohne Chancen

Das Derby della Mole stand am 10. Spieltag der Serie A auf dem Programm. In diesem prestigeträchtigen Duell empfing der FC Turin im heimischen Olimpico den Lokalrivalen Juventus. Selten zuvor war dieses Aufeinandertreffen im Vorfeld jedoch von einer derartigen Tristesse geprägt gewesen. Die Klubs aus der Hauptstadt der Region Piemont, über viele Jahre der Nabel des italienischen Fußballs (gemeinsam 43 Meistertitel), sind aktuell im Mittelmaß versunken.

Die granatroten Gastgeber, welche mit einem Derbysieg tabellarisch am großen Rivalen vorbeiziehen konnten, warteten bereits seit vier Begegnungen auf ein Erfolgserlebnis. Parallel dazu war auch die Stimmung bei den gegnerischen Bianconeri, unter der Woche mit einer peinlichen 0:2-Niederlage in der Champions League beim israelischen Underdog Maccabi Haifa, am Tiefpunkt angekommen. Zehn Punkte Rückstand nach neun Spieltagen auf Spitzenreiter SSC Neapel und lediglich Rang 8 gehören ebenso nicht zum ausgeprägten Juve-Selbstverständnis.



Torinos kroatischer Chefcoach Ivan Juric veränderte sein Personal, im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Empoli, auf einer Position. Ex-Herthaner Nemanja Radonjic ersetzte Antonio Sanabria (verletzt). Auch sein kritisch beäugter Amtskollege Massimiliano Allegri, der seine Startelf im 3-5-2 formierte, reagierte auf den uninspirierten Auftritt von Haifa. Für Daniele Rugani, Leonardo Bonucci, Leandro Paredes (alle Bank) und Angel di Maria (verletzt) rotierten Bremer, Filip Kostic, Manuel Locatelli sowie Moise Kean ins Team.

Unter der Leitung des 40-jährigen Schiedsrichters Maurizio Mariani ging es hinein ins Stadtderby. Die Anfangsphase war geprägt von vielen einfachen Fehlern und die Verunsicherung beider Teams in jeder Szene greifbar. Juventus, seit 16 Pflichtspielen gegen Torino ungeschlagen, hatte mehr Ballbesitz, ohne daraus aber zwingende Aktionen kreieren zu können. Über weite Strecken der ersten Hälfte plätscherte das Geschehen vor sich hin. Wenigstens die physisch präsenten Defensivreihen standen auf beiden Seiten sicher. Es waren schon 34 Zeigerumdrehungen vergangen, bis die Gäste mit einer Dreifachchance etwas Aufregung erzeugten. Top-Torjäger Dusan Vlahovic, Locatelli und Adrien Rabiot scheiterten aber jeweils an Toro-Schlussmann Vanja Milinkovic-Savic.

Vlahovic entscheidet das Stadtderby

In der zweiten Hälfte wirkte die alte Dame direkt etwas zielstrebig. Der 24-jährige Locatelli hatte mit einer satten Direktabnahme die erste Abschlussmöglichkeit, doch erneut war der Torhüter des FC Turin zur Stelle (50.). Nach 58. Minuten waren dann auch erstmals die Gastgeber gefährlich vor dem gegnerischen Tor zu finden. Nikola Vlasics Versuch stellte allerdings kein ernsthaftes Problem für den polnischen Nationalkeeper Wojciech Szczesny dar. Besser machte es auf der anderen Seite Angreifer Vlahovic. Juan Cuadrados Ecke verlängerte Danilo an den langen Pfosten, woraufhin der serbische Mittelstürmer die Kugel zum 0:1 über die Linie drückte (74.) – sein bereits sechster Saisontreffer. Jurics Akteure waren daraufhin um den Ausgleichstreffer bemüht, doch deren chronisch fehlende Torgefahr offenbarte sich erneut.

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Schlussendlich ein knapper, aber verdienter Sieg der Gäste in einem Match ohne viele Highlights. Für den FC Turin geht es kommenden Sonntag beim Überraschungsteam aus Udine in der Serie A weiter. Bereits am Freitagabend empfängt Juventus den FC Empoli.

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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