News | Mehrere italienische Vereine stehen aufgrund illegal erzielter Kapitalgewinne im Fokus der Behörden. Dazu zählen auch Juventus und die SSC Napoli, deren Präsidenten Andrea Agnelli und Aurelio de Laurentiis sich auf lange Sperren einstellen können.
Sportgerichtshof: Agnelli soll ein Jahr, De Laurentiis 11 Monate aussetzen
Am gestrigen Dienstag stieg am Nationalen Gerichtshof des italienischen Fußballverbandes (FIGC) der erste Verhandlungstag bezüglich von elf Fußballvereinen erzielter illegaler Kapitalgewinne. Der Prozess läuft nicht nur gegen sie, sondern auch gegen 61 Führungspersonen.
Festgestellt wurde, dass es schwierig ist, objektive Kriterien für die Bewertung eines Spielers aufzustellen und folglich zu bestimmen, ob ein Kapitalgewinn real oder fiktiv ist. Dennoch wolle die für die Anklageschrift zuständige Bundesanwaltschaft durchaus hohe Strafen verhängen, wie sie in ihrem Strafantrag klarstellte (via Sky Italia).
Am stärksten betroffen ist Juventus, das bis zu 282 Millionen Euro über unlautere Wege verdient haben soll. Andrea Agnelli (46) soll für ein ganzes Jahr gesperrt werden, sein Vize Pavel Nedved (49) genauso wie der Vorstandsvorsitzende Maurizio Arrivabene (65) für acht Monate.
Der ehemalige, inzwischen bei den Tottenham Hotspur tätige, Sportdirektor Fabio Paratici (49) solle sogar für 16 Monate und zwölf Tage seine Tätigkeiten ruhen lassen. Juventus selbst müsse mit einer Geldstrafe von 800.000 Euro rechnen. Den Rivalen von der SSC Napoli erwarte rund die Hälfte der Summe.
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Dazu wurde für den umtriebigen Präsidenten Aurelio de Laurentiis (72) eine Sperre von elf Monaten und fünf Tagen beantragt. Die ebenfalls beteiligten Klubs CFC Genua, Sampdoria Empoli sowie der FC Parma werden wohl mit Geldstrafen im fünf- bis sechsstelligen Bereich davonkommen.
Schon heute ist die Verteidigungsseite an der Reihe, ehe am Freitag das endgültige Urteil ersten Grades gefällt werden soll.
(Photo by ISABELLA BONOTTO/AFP via Getty Images)