Serie A | 4x Neapel und die Dominanz der Topteams – Das 90PLUS-Team des Jahres

5. Juni 2023 | Trending | BY Jannek Ringen

Spotlight | Die Saison in der Serie A ist vorbei und Neapel ist erstmals seit über 30 Jahren Meister. Welche Spieler in Neapels Meistersaison überzeugt haben, erfahrt ihr im 90PLUS Team des Jahres.

Serie A: Das Team der Saison 2022/23

In der italienischen Serie A sind die 38 Spieltage beendet und die finalen Ergebnisse stehen fest. Während Neapel sich bereits seit mehreren Spieltagen mit dem Scudetto feiern lassen kann, spielen Lazio, Inter und Milan in der kommenden Saison in der Champions League. Rekordmeister Juve muss in der x ran.

Welche Spieler neben Kvicha Kvaratskhelia und Victor Osimhen von Neapel in dieser Saison überzeugt haben, erfahrt ihr im 90PLUS-Team der Saison in der Serie A.

Tor

Ivan Provedel (Lazio Rom): War ein absoluter Garant für den Höhenflug und die Qualifikation für die Champions League. Eigentlich wurde er als Nummer zwei verpflichtet, setzte sich jedoch durch und zahlte das Vertrauen zurück. Hielt in 20 Spielen die Null fest und kassierte in Summe nur 30 Gegentore. Wichtiger Bestandteil der zweitbesten Defensive der Serie A. Auch in den Einzelstatistiken mit überragenden Werten. Provedel wehrte starke 77 Prozent der Torschüsse auf seinen Kasten ab, was einer der Topwerte in Europa ist.

Abwehr

Danilo (Juventus Turin): Der Kapitän von Juventus hielt in der chaotischen Saison die Defensive des Rekordmeisters zusammen. Erzielte drei Treffer selbst und bereitete drei weitere vor. Offensiv allgemein mit guten Werten, auch wenn er mitunter als Innenverteidiger in einer Dreierreihe agierte. Über 70 Ballkontakte pro Partie sprechen dafür, dass er ein Fixpunkt im Spiel von Juve war. Brachte 85 Prozent seiner Zuspiele an den Mann und gewann dazu noch über 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Mit ihm spielte die Mannschaft 19-mal zu Null und verfügte über eine gute Stabilität.

Fikayo Tomori (AC Mailand): Sicherte mit seiner Führungsrolle in der Defensive den vierten Platz und die damit verbundene Champions-League-Qualifikation für die Rossoneri. Besonders seine Zweikampfquote von fast 70 Prozent stich hervor. Nicht nur der Mix aus defensiven und physischen Fähigkeiten machte ihn zu einem der besten Verteidiger der Serie A in dieser Saison. Auch im Spielaufbau mit einer Passquote von 88 Prozent. Konnte seiner Fehleranfälligkeit, was eines seiner größten Mankos in den letzten Jahren war, fast komplett abstellen. Seine Wichtigkeit wurde besonders dann herausgestellt, wenn er nicht mitspielte. In fünf Spielen fehlte der Engländer, nur eins konnte Milan gewinnen.

Min-Jae Kim (SSC Neapel): Sowohl gegen den Ball als auch mit dem Ball in dieser Saison der beste Verteidiger der Liga, wenn nicht sogar in ganz Europa. Mit seinem enormen Tempo sicherte er die Pressingsequenzen des neuen italienischen Meisters ab und vermeidete dadurch zahlreiche Gegenangriffe. Immer wieder stark im Zweikampf und im Erobern von Bällen. Verfügt über ein facettenreiches Aufbauspiel, welches sich sowohl durchs Passspiel als auch durchs Andribbeln auszeichnet und leitete damit viele Angriffe ein. Verzeichnete die meisten Ballkontakte der Liga und war einer der Schlüsselspieler für den Gewinn des Scudetto.

Giovanni di Lorenzo (SSC Neapel): Erster Kapitän der SSC Neapel, der nach 33 Jahren Leidenszeit den Scudetto wieder in die Höhe stemmen durfte. Fiel besonders in der Offensive durch seine Flexibilität auf und leitete viele Angriffe ein. Drei Tore und vier Vorlagen in 36 Spielen zeigen seine offensive Bedeutung. Besonders stark im Passspiel und zudem mit den meisten progressiven Pässen in der Serie A. Sucht immer wieder das Risiko und taucht im gegnerischen Sechzehner auf. Mit über 80 Ballkontakten pro Partie einer der wichtigsten Spieler im System von Luciano Spalletti.

Giovanni di Lorenzo, Kapitän des Meisters der Serie A.

(Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

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Mittelfeld

Hakan Calhanoglu (Inter): Ein wichtiger Faktor für das Spiel und die Dynamik von Inter. Spielte defensiver als noch in den vergangenen Jahren, was sich auch in seinen Torbeteiligungen widerspiegelte. Mit drei Toren und sechs Assists war der ehemalige Hamburger an deutlich weniger Toren als noch im vergangenen Jahr beteiligt. Dafür wuchs sein Einfluss auf das Spiel mit dem Ball deutlich mehr und er nahm eine wichtige Führungsrolle ein. Diktiert das Spiel der Nerazzurri und drückte mit seiner Erfahrung und Spielverständnis dem Spiel seinen Stempel auf.

Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom): Der Serbe zeichnete sich in dieser Saison als torgefährlicher und kompletter Mittelfeldspieler aus. Traf sowohl mit rechts als auch mit links und per Kopf für die Hauptstädter. Mit neun Toren und acht Assists war er zusammen mit Stürmer Ciro Immobile der beste Scorer Lazios und sorgte damit für die Vizemeisterschaft. Im Kreieren von Großchancen einer der besten Spieler der Liga. Neben seinen offensiven Qualitäten ging er als Leader voran und führte seine Mannschaft auch in schweren Phasen. Sein Wert für Lazio ist seit Jahren enorm hoch.

Kvicha Kvaratskhelia (SSC Neapel): Die Entdeckung der Saison in Italien, wenn nicht sogar in Europa. Kam als No-Name aus Georgien nach Neapel und zeigte sofort national wie international, was in ihm steckt. Unfassbar gut mit dem Ball und nur schwierig von diesem zu trennen. Verzückte mit seinem Dribbling ganz Italien und bekam deshalb nicht zu Unrecht den Spitznamen „Kvaradonna“. Zwölf Tore und zehn Vorlagen untermauern seiner unfassbar starke Debütsaison. Kvaratskhelia ist einer der Spieler, für die zahlreiche Zuschauer in die Stadien pilgern. Ein Spieler mit dem gewissen etwas, der für noch viele schöne Momente in den kommenden Jahren stehen wird.

Rafael Leao (AC Milan): Der Portugiese ist ähnlich wie Kvaratskhelia ein Mann für die besonderen Momente. Verfügt über eine enorme Dynamik, was eine wichtige Facette im Spiel der Rossoneri ist. Stellte auf dem linken Flügel die Gegenspieler reihenweise vor Probleme. Mit 13 Toren und acht Assists bester Scorer von Milan und einer der Gründe, warum der Traditionsclub nächstes Jahr erneut in der Champions League ran darf. Scheut nie das Risiko und sucht immer wieder die Duelle mit den Verteidigern, um Lücken in den Defensivverbund zu reißen. Besonders in den großen Spielen wie gegen Neapel lieferte er ab.

Kvicha Kvaratskhelia, die Neuentdeckung der Serie A.

(Photo by CARLO HERMANN/AFP via Getty Images)

Sturm

Lautaro Martinez (Inter): Führte in Abwesenheit von Handanovic die Mannschaft in den meisten Partien als Kapitän auf Feld und wurde dieser Rolle absolut gerecht. Mit 21 Treffern war er der zweitbeste Torschütze der Liga und bereitete zudem sechs weitere vor. Noch eindrucksvoller werden die Zahlen auf seine Einsatzzeit heruntergerechnet. Trifft im Schnitt alle 123 Minuten das Tor. Auch gegen den Ball spielte der argentinische Weltmeister absolut mannschaftsdienlich und war sich für keinen Weg zu schade. Sein intensiver Spielstil sorgte dafür, dass er selten über 90 Minuten spielte.

Victor Osimhen (SSC Neapel): Er könnte in diesem Sommer der begehrteste Stürmer in ganz Europa sein, da er sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit seinen Toren zur erfolgreichen Saison des SSC Neapel beitrug. 26 Tore und eine Torfrequenz von 99 Minuten pro Treffer machen ihn zum besten Stürmer der italienischen Liga. Verfügt über eine enorme Kopfballstärke und war mit sieben Treffern per Kopf der beste in der Liga. Platz fünf im Rennen um den goldenen Schuh Europas. Sein Markenzeichen war seine Maske, die er nach ausgeheilter Gesichtsverletzung weitertrug.

Victor Osimhen, Torschützenkönig der Serie A.

(Photo by TIZIANA FABI/AFP via Getty Images)

Bank

Lukasz Skorupski (Bologna): Konnte 74 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehren. Zudem in den Top fünf der meisten Paraden.

Christiano Biraghi (Fiorentina): Kreativer, offensiv spielender Außenverteidiger. Spielte mit Abstand die meisten Flanken in der Liga.

Lucas Martínez Quarta (Fiorentina): Hatte in dieser Saison mit die besten Defensivwerte aller Verteidiger. Stabilisierte die Abwehr der Fiorentina.

Stanislav Lobotka (SSC Neapel): Unscheinbar aber von enormer Bedeutung im Spiel des Meisters. Spielte die meisten progressiven Pässe aller Mittelfeldspieler.

Adrien Rabiot (Juventus Turin): Einer der Lichtblicke bei Juventus Turin. Zwölf Torbeteiligungen machen den Mittelfeldspieler zu einem wichtigen Puzzleteil bei Juve.

Boulaye Dia (Salernitana): 16 Tore und sechs Vorlagen machen ihn zum Garanten für den Klassenerhalt von Salernitana. Drittbester Torschütze der Liga.

Ademola Lookman (Atalanta): Der Engländer war mit 13 Toren und sechs Vorlagen bester Scorer bei Atalanta.

(Photo by Pier Marco Tacca/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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