Juventus kontert VAR-Ärger: Cambiaso trifft in der Nachspielzeit!

28. Oktober 2023 | News | BY Lea Selin Thomas

In der Serie A empfing Juventus am Samstagabend Hellas Verona. Zweimal brachte Moise Kean den Ball im Tor unter, zweimal schritt der VAR ein. Ein sehr später Treffer von Andrea Cambiaso rettete die Bianconeri in der Nachspielzeit, das Spiel endete somit 1:0. 

Kean trifft für Juventus – Treffer zählt nicht

Es war ein verhaltener Beginn beider Teams. Die Bianconeri kümmerten sich erst einmal um eine gewisse Ballsicherheit, wodurch sie es Hellas ermöglichten, sich von Beginn an gut zu sortieren.  Der erste Abschluss gehörte aber den Hausherren: Weston McKennie bediente Dusan Vlahovic am Strafraumrand, der sich drehte und sofort abzog. Sein Schuss wurde mühelos von Lorenzo Montipò entschärft (8.). Juventus wurde nun etwas aktiver, betrieb hohes Pressing und rückte weit nach vorne. Scheinbar mit Erfolg – Moise Kean wurde auf seinem Weg in die gegnerische Hälfte nicht angegriffen, schloss ungehindert aus der Distanz ab und traf unhaltbar ins linke untere Eck (13.).

Allerdings schaltete sich der VAR ein, der den Treffer aufgrund einer Abeitsstellung zurücknahm (14.). Dennoch blieb Juventus weiterhin am Drücker, trieb Hellas mehr und mehr in die Enge. Dann mal ein erster Entlastungsangriff der Gialloblu: Ein langer Ball aus dem rechten Halbfeld landete am langen Pfosten bei Ondrej Duda, der sofort die Hereingabe brachte. Federico Gatti stand dazwischen und blockte – beging dabei aber nach Ansicht des Unparteiischen ein Handspiel. Wieder kam der VAR zum Einsatz, dieser konnte jedoch nichts Regelwidriges erkennen (22.). Durch die längere Unterbrechung war die Druckphase der Bianconeri schnell wieder beendet.

Juventus

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)

Hellas zeigte sich zwischendurch mal in der Offensive – Michael Folorunsho versuchte es von halbrechts aus der Distanz, doch das Leder verfehlte die kurze Ecke deutlich (30.). Auf der Gegenseite köpfte Vlahovic aus fünf Metern denkbar knapp über den Querbalken (36.). Die beste Chance des ersten Durchgangs ging schließlich doch an die Gäste: Eine Duda-Flanke von links klärte Bremer direkt vor die Füße von Federico Bonazzoli. Dessen Direktschuss parierte Wojciech Szczesny (45.+2.). Anschließend ging es torlos in die Pause.



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Wieder Kean, wieder kein Tor: Cambiaso rettet Juventus in der Nachspielzeit!

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde Timothy Weah durch Fabio Miretti ersetzt. Kean vergab kurz nach Wiederanpfiff freistehend per Kopf, nach einem Zuspiel von Filip Kostic (48.). Wenig später parierte Montipò stark gegen Adrien Rabiot, dessen Linksschuss definitiv gepasst hätte (50.). Das vermeintliche 1:0 erzielte gleich darauf dann wieder Kean – und wieder wurde der Treffer aberkannt, diesmal aufgrund eines Foulspiels (54.). Nichtsdestotrotz behielt Juventus die Spielkontrolle, während Hellas weiterhin kaum zur Geltung kam. Unglücksrabe Kean musste in der 62. Minute für Federico Chiesa weichen – den Handschlag sparte er sich dabei.

Insbesondere das Mittelfeld wurde von den Hausherren beherrscht, Hellas fand praktisch kein Durchkommen und konnte sich nicht befreien. Dann eine Großchance für Juve: Rabiot spielte einen Traumpass rechts in den Strafraum zu McKennie, der wiederum Vlahovic bediente. Letzterer scheiterte mit seinem Versuch an einem Abwehrbein, der Ball prallte aber zurück zum Elfmeterpunkt zu Chiesa, der freistehend aufs Tor schoss. Ein Abwehrspieler klärte auf der Linie (69.). Gatti vergab kurz darauf knapp (72.). Mit Anbruch der Schlussviertelstunde wurden die Gäste urplötzlich selbstsicherer, konnten auf einmal sogar die Mittelfeldlinie überspielen.

Nach einem Zweikampf im Strafraum mit Pawel Dawidowicz verlangte Chiesa lautstark einen Elfmeter, diesmal blieb eine Überprüfung durch den VAR jedoch aus (84.). Kurz darauf verfehlte Chiesa den Pfosten nach einem Zuspiel von Miretti um wenige Zentimeter (87.). Sechs Minuten wurden nachgespielt, der eingewechselte Kenan Yildiz schoss über den Kasten (90.+2.). Schließlich war es Andrea Cambiaso, der Juventus rettete – mit einem Tor aus kürzester Distanz in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Damit sicherte er den Hausherren einen späten, aber verdienten 1:0-Sieg.

 

Aufstellungen

Juventus: Szczesny – Rugani (87. Yildiz), Bremer, Gatti – Kostic (62. Cambiaso), Rabiot, Locatelli, McKennie, Weah (46. Miretti) – Kean (62. Chiesa), Vlahovic (82. Milik)

Verona: Montipò – Dawidowicz, Magnani, Faraoni (73. Tchatchoua) – Doig (73. Lazovic), Folorunsho, Hongla (73. Suslov), Terracciano – Duda – Djuric, Bonazzoli (84. Serdar)

Tore: 1:0 Cambiaso (90.+6)

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


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