Wegen eines Dopingvergehens droht Paul Pogba eine lange Sperre. Der Franzose muss sich jetzt zwischen einer unwiderruflichen Einigung und einem Gerichtsprozess entscheiden.
Pogba kassiert erste juristische Niederlage
Nachdem auch die B-Probe seines Dopingtests positiv war, wurde Paul Pogba (30) von der italienischen Anti-Doping-Behörde vorübergehend vom Spiel- und Trainingsbetrieb bei Juventus ausgeschlossen. Dem Mittelfeldspieler könnte eine vierjährige Sperre drohen, was laut Football Italia jedoch unwahrscheinlich ist, da er sich nicht auf einen Deal mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) eingelassen hat und der Richter davon ausgeht, dass er die verbotene Substanz bewusst eingenommen hat.
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Hintergrund: Der Anti-Doping-Kodex lässt ein milderndes Strafmaß zu, wenn der Angeklagte seine Verantwortung zugibt, weshalb eine zweijährige Sperre wahrscheinlicher erscheint. Der Kodex spricht in dem Fall nicht von einem Geständnis, sondern von einer „Vereinbarung zwischen den Parteien“.
Unterdessen hat Pogba seine erste juristische Niederlage erlitten. Der 30-Jährige hat eine „einzige Anhörung“ vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne beantragt, die jedoch abgelehnt wurde, nachdem die WADA kein grünes Licht gegeben hatte. Damit steht der Weltmeister von 2018 offiziell vor Gericht.
Pogba hat nun zwei Möglichkeiten: Entweder er einigt sich mit den Anti-Doping-Behörden auf die Hälfte der ursprünglich beantragten Sperre, wofür ebenfalls grünes Licht von der WADA erforderlich wäre. Damit wäre er für zwei Jahre gesperrt. Die andere Möglichkeit: Pogba riskiert alles in einem Prozess vor dem Anti-Doping-Sportgericht. Im ersten Fall könnte er keine Berufung einlegen, im zweiten Fall immerhin noch vor dem CAS – der höchsten Instanz – klagen.
Innerhalb der nächsten zehn Tage könnte Pogba überwiesen werden. Von da an hat er 20 Tage Zeit, um sich zwischen einer Einigung oder einem Prozess zu entscheiden. Letzteres würde dann innerhalb von 40 Tagen angesetzt werden.
(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)
