Serie A | Last-Minute-Siegtor durch Edeljoker Frattesi! Inter gewinnt beim Abstiegskandidaten Udinese

8. April 2024 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des 31. Serie-A-Spieltags empfing Udinese Calcio den designierten italienischen Titelträger Inter. In einer spannenden, jedoch nicht immer hochklassigen Partie konnten sich die favorisierten „Nerazzurri“ dank eines Last-Minute-Treffers des eingewechselten Davide Frattesi mit 2:1 durchsetzen.

Inter mit viel Ballbesitz, Ex-Bundesligaprofi Samardzic bringt Udinese aus dem Nichts in Führung

Am Montagabend hieß es „Buonasera“ aus dem Stadio Friuli zur Serie-A-Begegnung zwischen Udinese Calcio und Inter. Während sich die Gastgeber aus der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien wichtige respektive überraschende Punkte im Kampf um den Klassenverbleib erhofften, wollten die „Nerazzurri“ (deutsch „Schwarz-Blauen“) den Vorsprung an der tabellarischen Sonne auf den ärgsten „Verfolger“ AC Milan mit einem Erfolgserlebnis auf 14 Zähler ausbauen.

Gabriele Cioffi, seines Zeichens Trainer der heimischen „Zebrette“ (deutsch „kleine Zebras“), reagierte auf das 1:1-Unentschieden bei US Sassuolo mit vier personellen Wechseln in der Anfangsformation. Unter anderem rückte der ehemalige Kölner Kingsley Ehizibue ins Team. Bei den Gästen beförderte Chefcoach Simon Inzaghi, im Vergleich zum 2:0-Sieg über den FC Empoli, drei frische Kräfte in die Startelf. Zwischen den Posten erhielt der Schweizer Torhüter Yann Sommer anstelle von Emil Audero das Mandat. Mit der Spielleitung wurde der 40-jährige Unparteiische Marco Piccinini betraut.



Erwartungsgemäß offenbarte der traditionsreiche Klub aus der italienischen Modemetropole Mailand von Beginn an eine optische Feldüberlegenheit. Während Udinese eine kompakte Staffelung der Fünferkette in die Waagschale warf, ließ Inter das Leder durch die eigenen Reihen zirkulieren – Ergebnis: Temporär über 80 (!) Prozent Ballbesitz. Trotz aller Dominanz dauerte es bis zur 21. Minute, ehe der Ex-Bundesligaprofi Hakan Calhanoglu den „Bianconeri“-Schlussmann Maduka Okoye mit einem gefühlvollen Schlenzer prüfte, doch der gebürtige Düsseldorfer konnte aufmerksam abwehren.

Auch die nächste Möglichkeit der „Nerazzurri“ hatte Calhanoglu auf dem Schlappen, perfekt initiiert vom argentinischen Weltmeister Lautaro Martinez, allerdings stand erneut Udinese-Keeper Okoye einer Führung des 19-fachen italienischen Meisters im Weg (30.). Doch es sollte anders kommen, als es der Spielverlauf bis dato vorgab. Lazar Samardzic erhielt die Kugel auf der linken Seite, zog ins Zentrum, dessen vermeintlich harmloser Versuch wurde leicht von Carlos Augusto abgefälscht und trudelte am verdutzten Sommer vorbei ins lange Eck (40.) – 1:0 Udinese. Wenige Sekunden später beinahe die prompte Inter-Antwort: Im Anschluss an eine Flanke probierte es Lautaro Martinez mit dem Kopf, jedoch war abermals Okoye geistesgegenwärtig zur Stelle (42.).

(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)

Calhanoglu gleicht vom Elfmeterpunkt aus, Udinese verteidigt, aber Joker Frattesi mit dem Last-Minute-Siegtreffer für Inter

Kaum war der zweite Durchgang angepfiffen, da lag der Ball schon zum vermeintlichen Ausgleich im Udinese-Kasten. Der Treffer des Brasilianers Carlos Augusto wurde allerdings aufgrund einer regelwidrigen Abseitsposition korrekterweise aberkannt (49.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später dann eine bittere Sequenz für die Gastgeber. Torhüter Okoye, in Hälfte eins noch der überragende Protagonist, sprang übermotiviert in den Ex-Gladbacher Marcus Thuram hinein – Elfmeter für Inter! Den fälligen Strafstoß verwandelte Calhanoglu eiskalt zum 1:1 ins linke untere Eck (55.).

Eine der seltenen Konteraktionen der „Zebrette“ klärte der nach hinten geeilte Henrikh Mkhitaryan heroisch vor dem einschussbereiten Florian Thauvin (65.). In der Nachspielzeit der Lucky Punch des designierten italienischen Meisters! Marko Arnautovic legte filigran per Hacke auf Lautaro Martinez ab, der Argentinier bugsierte das Leder an den Pfosten, woraufhin der eingewechselte Davide Frattesi blitzschnell schaltete und zum 2:1-Endstand für Inter traf (90.+5).

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Für Udinese Calcio steht am kommenden Sonntag (18 Uhr) ein weiteres Heimspiel in der Beletage des italienischen Fußballs gegen die AS Rom auf der Agenda. Wenige Stunden später (20:45 Uhr) empfängt Inter die Gäste von Cagliari Calcio.

Udinese Calcio – Inter 1:2 (1:0)

Udinese Calcio: Okoye – Perez, Bijol, Kristensen – Ehizibue (62. Joao Ferreira), Zarraga (70. Payero), Walace, Samardzic (62. Lovric/ 82. Ebosele), Kamara (70. Zemura), Pereyra – Thauvin

Inter: Sommer – Pavard, Acerbi, Carlos Augusto – Dumfries (68. Darmian), Barella, Calhanoglu (74. A. Sanchez), Mkhitaryan (68. Frattesi), Dimarco (81. Buchanan) – La. Martinez, Thuram (81. Arnautovic)

Tore: 1:0 Samardzic (40.), 1:1 Calhanoglu (55.), 1:2 Frattesi (90.+5)

(Photo by FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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