Champions League | Sané glänzt bei Bayerns später Gala

20. Oktober 2021 | News | BY Victor Catalina

News | 423 Tage nach dem Champions-League-Sieg gegen Paris Saint-Germain kehrte der FC Bayern ins Estadio Da Luz zurück, zum 3. Gruppenspieltag. Gastgeber Benfica bot lange einen großen Kampf. Doch am Ende gewannen mal wieder die Münchener – und mal wieder deutlich. Diesmal 4:0.

Benfica aggressiv – Lewandowskis Treffer zählt nicht

Für den FC Bayern verlief die bisherige Königsklassensaison nach Maß. Einem 3:0 im Camp Nou ließ man ein 5:0 gegen Dynamo Kiev folgen. Benfica erzitterte sich am 1. Spieltag ein 0:0 in Kiev, besiegte dafür aber Barcelona überraschend deutlich 3:0.

 



 

Wenige Stunden vor Spielbeginn mussten die Münchener einen personellen Rückschlag hinnehmen: Julian Nagelsmann blieb mit grippalem Infekt im Teamhotel. Dino Toppmöller führte das Assistenzteam an diesem Abend für ihn an.

Es war ein wildes Spiel in der Anfangsphase. Benfica lief die Münchener immer wieder früh an, versuchte zusammen mit dem Publikum, Unruhe in die Partie zu bringen. Die klarerern Gelegenheiten gehörten allerdings dem deutschen Rekordmeister. 9. Minute, Coman flankte auf Robert Lewandowski, der Sieger hieß Odisseas Vlachodimos

Benfica machte es defensiv anständig, musste aber bis zur 33. Minute auf seine beste Torchance warten: Darwin Núñez hätte nach einem langen Ball eigentlich allein auf Neuer zulaufen können, wenn er ihn angemessen verarbeitet hätte. Dennoch macht er seinen Fehler direkt wieder gut, zog von links nach innen, drehte sich im Strafraum um Niklas Süle und zwang Neuer zur Glanzparade.

Zwei Minuten später wehte ein leichter Hauch von Champions-League-Finale 2020 durch das Estadio Da Luz. Diesmal beförderte Coman seinen Kopfballaufsetzer jedoch am Tor vorbei. Also, lieber vorlegen. 42. Minute, Kimmich chippte die Kugel hinter die Viererkette zum Franzosen. Bayerns Nummer 11 legte an der Grundlinie zurück zu Lewandowski. Der Ball im Tor. Sofort protestierten die Benfiquista – und das zurecht. Lewandowski drückte die Kugel relativ deutlich mit dem Oberarm über die Linie. Nach kurzer Rücksprache mit Videoassistent Pol van Boekel verweigerte Schiedsrichter Ovidiu Hațegan dem Treffer die Anerkennung.

Es ging nach 49 Minuten mit dem 0:0 in die Pause. Benfica präsentierte sich als erwartet unangenehmer Gegner, hielt das Spiel durch aggressives Anlaufen und viele Fouls wild. Die Münchener hingegen erspielten sich eine Reihe an guten Chancen. Oft fehlte es jedoch auch an der Präzision im letzten Pass.

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Sané bricht den Bann – Bayern gewinnt erneut in Lissabon

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit – aber mit wesentlich aggressiveren Bayern. In der 47. Minute lenkte Vlachodimos einen Volley von Benjamin Pavard an den Pfosten. Keine 120 Sekunden setzte Thomas Müller eine Direktabnahme ebenfalls ans linke Gestänge. In der 52. Minute traf Müller schließlich zum 0:1. Doch zum zweiten Mal an diesem Abend schaltete sich Pol van Boekel ein. Coman stand bei seiner Vorlage abseits.

Im Gegenzug wäre Benfica fast in Führung gegangen. Dem eingewechselten Diogo Gonçalves bot sich auf der rechten Seite viel Platz, er durfte nach innen ziehen, Neuer griff hervorragend über und verneinte auch diesen Versuch.

In der 68. Minute setzte sich Yaremchuk robust gegen Upamecano durch. Sein Abschluss rauschte knapp links vorbei. Auch Darwin Núñez streckte sich in der Mitte vergeblich.

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Eine Chance, die wenig später auf Wiedervorlage kommen sollte: Zwei Minuten später, in der 70. Minute, brachte Nicolas Otamendi Robert Lewandowski aus gut 23 Metern halbrechter Position zu Fall. Leroy Sané nahm sich des fälligen Freistoßes an – und setzte ihn mit viel Topspin über die Mauer ins rechte Eck. Zum dritten Mal lag der Ball in Benficas Netz – und diesmal hatten weder der VAR noch der starke Vlachodimos einen Auftrag.

Die Münchener zeigten sich nun gnadenlos. 80. Minute. Kimmich hebelte die Benfica-Abwehr mit einem Chip auf den eingewechselten Serge Gnabry aus. Der Nationalspieler flankte von der Grundlinie in die Mitte, wo Éverton den Kopf nicht mehr rechtzeitig einziehen konnte und so per Eigentor auf 0:2 erhöhte.

Nur zwei Minuten später gab es den nächsten Nackenschlag für Benfica. Gnabry bediente Sané. Bayerns Nummer 10 wollte zuerst mit der Hacke für Lewandowski auflegen, Lucas Veríssimo blockte. Doch die Kugel landete erneut bei Sané, der diesmal erfolgreich rüberschob. Lewandowski musste aus kürzester Distanz nur noch verwerten.

Jetzt fingen die Münchener an, Greatest Hits zu spielen. Und zwar „Bayer Leverkusen“. 84. Minute, Gnabry nahm diesmal rechts Josip Stanišić mit, der ideal in den Rückraum legte. Sané kam angerauscht und schnürte den Doppelpack – 0:4!

Das war gleichzeitig der Endstand. Der FC Bayern feiert eine gelungene Rückkehr ins Estadio Da Luz und steht mit 9 Punkten und 12:0 Toren souverän an der Spitze der Gruppe E. Barcelona ist der zweite große Gewinner dieses Spieltags. Durch den 1:0-Sieg gegen Dynamo Kiev haben sie den Anschluss an Platz 2 wiederhergestellt, liegen nur noch einen Zähler hinter Benfica. In zwei Wochen treffen beide erneut aufeinander, diesmal mit vertauschtem Heimrecht.

Der Endstand aus dem Estadio Da Luz: Benfica 0, FC Bayern 4.

 

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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