Champions League | Benfica Lissabon schockt ein dominantes Ajax Amsterdam

15. März 2022 | Champions League | BY Florian Weber

Ajax Amsterdam dominierte das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon über das gesamte Spiel hinweg. Ihr Gelegenheiten nutzen die Hausherren allerdings nicht, also kam es, wie es kommen musste. Darwin Núñez köpfte Benfica Lissabon nach einem Freistoß zum 1:0 und in das Viertelfinale der Königsklasse.

Die Ungerechtigkeit des Fußballs wie ein Abbild der Gesellschaft

Bei null ging das Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Benfica Lissabon los, nachdem das Hinspiel 2:2 geendet war. Der Druck lag damit, wenn überhaupt, bei den Niederländern, die die Gäste aus Lissabon in der heimischen Johan-Cruyff-Arena empfingen. Mit der sprühenden Leichtigkeit, die sie bereits in der gesamten Saison ausstrahlten, ging Ajax in das Spiel und nagelte Benfica von Beginn an an deren Strafraum fest. Mit kurzen scharfen Pässen hebelten sie die in ganz schwarz angetretenen Gäste immer wieder aus, gewannen den Ball bei etwaigen Ballverlusten innerhalb weniger Sekunden zurück und erzielten nach einer Hereingabe von Dusan Tadic in Persona von Sébastien Haller den Führungstreffer. Vorausgegangen war allerdings eine Abseitsstellung von Tadic. Das Tor wurde folgerichtig aberkannt.



Wie ein Musterbeispiel für Raumaufteilung im Spiel mit Ball wirkten die ersten 15. Spielminuten. In den Zonen rund um den Ball überlud Ajax Amsterdam die Räume immer wieder und stellte damit Überzahlsituationen her. Vor allem über die linke Seite mit Daley Blind, Dusan Tadic und den immer wieder in den Halbraum oder auf den Flügel ausweichenden Ryan Gravenberch stießen die Niederländer wieder und wieder zur Grundlinie durch. Benfica fand keine Antwort auf das anfängliche Ajax-Feuerwerk.

Den Gästen blieb nichts anderes, als teilweise mit neun Spielern den eigenen Strafraum zu verteidigen. Dadurch gelang es Ajax nicht, Zielspieler Haller gefährlich in Szene zu setzen. Es war ein Spiel auf ein Tor, allerdings ohne dass es sich auf der Anzeigetafel niederschlug. Nach 30 Spielminuten hatte Ajax mit 65 Prozent ein deutliches Ballbesitzplus und mit fünf Torschüssen im Gegensatz zu einem auf Seiten von Benfica ein deutlichen Übergewicht.

(Photo by JOHN THYS/AFP via Getty Images)

Atemlos ging es auch in den nächsten Minuten weiter. Das Gegenpressing von Ajax war so gierig wie die Jagd eines blutrünstigen Hund. Auf Seiten Benficas blieb nur eines in Erinnerung: Die verzweifelten Beschwerden der beiden Innenverteidiger Jan Vertonghen und Nicolas Otamendi an ihre Kollegen. Gravenberch feuerte in der 33. Spielminute aus 18 Metern gefährlich in Richtung Tor, Berguis vertändelte die Kugel wenig später ebenfalls in aussichtsreicher Position vor dem Tor des Gegners. Aktionen wie diese, würden sich aus dieser Spielphase ewig auszählen lassen. Nur ein Problem hatte Ajax: wirkliche Großchancen erspielten sie nicht. Trotz einer überwältigenden Vorstellung stand es zur Halbzeit 0:0.

Und plötzlich die kalte Dusche

In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild: Ajax dominierte. Allerdings gelang es den Portugiesen nach wenigen Minuten etwas besser, den Rhythmus der Hausherren zu brechen. Sie verteidigten einige Meter höher. Offensivaktionen der Gäste waren aber weiterhin eine Seltenheit.

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Das Spiel wurde ruhiger. Es stellte sich eine Phase ohne Chancen ein, auf beiden Seiten. Bis Benfica Lissabon die Hausherren 15 Minuten vor Schluss völlig kalt erwischte. Alejandro Grimaldo brachte einen Freistoß von unweit der Eckfahne scharf in den Strafraum und fand dort Darwin Núñez, der den Ball einnickte. Andre Onana sah nicht gut aus. Der Ajax-Torhüter irrte durch den Fünfmeterraum. Plötzlich, ohne wirklich nennenswerte Chancen, führte Benfica mit 1:0. (77.)

(Photo by JOHN THYS/AFP via Getty Images)

Die Entgeisterung war den Spielern von Ajax Amsterdam in deren Gesichtern abzulesen. Die ungläubige Freude auf der anderen Seite ebenfalls. Zwingenden Druck konnten die Hausherren in den restlichen 15 Minuten kaum entwickeln. Sie kombinierten mehr um den Verteidigungsblock von Benfica, als in ihn einzudringen. Die Leichtigkeit war dahin. Auch in den sechs Minuten Nachspielzeit erspielte sich Ajax keine Torchance mehr. Benfica qualifiziert sich mit einer einzigen Torchance für das Viertelfinale.

(Photo by MAURICE VAN STEEN/AFP via Getty Images)


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