Champions League | „Derart konstruiert, dass mich das echt geärgert hat“ – Die Stimmen zu Bayerns Sieg gegen Barcelona

14. September 2022 | News | BY Victor Catalina

News | 2:0 besiegte der FC Bayern den FC Barcelona am 2. Spieltag der Champions League. Die Stimmen zur Partie. 

Lewandowski bei Rückkehr glücklos – Abgezockte Bayern springen an die Spitze!

Vor der Pause gaben die Katalanen klar den Ton an, hatten durch Pedri (9′), Raphinha (26′) und vor allem Robert Lewandowski (14′, 18′, 21′) beste Gelegenheiten auf die Führung. Die Münchener kamen jedoch ein ums andere Mal davon, blockten die Abschlüsse oder Manuel Neuer parierte. Erst nach einer guten halben Stunde wurde der FC Bayern zwingender. Ein Tor gelang vor der Pause aber keinem der beiden.

 



 

Zur zweiten Hälfte brachte Julian Nagelsmann Leon Goretzka für den bereits gelb vorverwarnten Marcel Sabitzer, um Barcas Dominanz und ihrem Passspiel mehr Physis entgegenzusetzen. Der Plan ging auf. Per Distanzschuss holte der Nationalspieler in Minute 50 einen Eckball heraus, den Joshua Kimmich ausführte und Lucas Hernández im Fünfmeterraum freistehend einköpfte. Marcos Alonso hatte den Franzosen zuvor ziehen lassen. Drei Minuten später steckte Noussair Mazraoui den Ball durch Barcelonas Pressing hindurch, sodass Jamal Musiala viel Platz zwischen den Ketten hatte. Leroy Sané lief rechts im Strafraum bereits in Position und legte die Kugel mit viel Gefühl an Marc-André ter Stegen vorbei zum 2:0. Nachdem Pedri frei vor Neuer lediglich den linken Pfosten traf, schienen sich beide Mannschaften mit dem Resultat angefreundet zu haben. Der FC Bayern übernimmt somit die Tabellenführung in Gruppe C.

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„Ein Satz völlig deplatziert benutzt“ – Gamechanger Goretzka dementiert Kabinenprobleme

Es war mehr als ein Sieg gegen den Verein, der von sich behauptet, „Mehr als ein Club“ zu sein. Der FC Bayern war – ob der drei aufeinanderfolgenden Remis in der Bundesliga und Barcelonas 5:1 über Viktoria Plzeň am 1. Spieltag – unter Zugzwang. Vor allem die Einwechslung Leon Goretzkas ließ das Spiel nach der Pause zugunsten der Münchener kippen. In den letzten Tagen wurde viel über seine Person diskutiert, dass er sich angeblich intern beschwert habe, nicht sofort wieder ein Startelfkandidat zu sein. Damit räumte Goretzka nach der Partie bei Amazon Prime in aller Deutlichkeit auf:

„Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nichts dazu zu sagen. Aber ich kann nicht anders. Ich finde, ehrlich gesagt, dass war unter der Woche nicht in Ordnung. Da wurde ein Satz von mir völlig deplatziert benutzt. Wir haben überhaupt gar kein Problem. Ich hab weder mit dem Trainer ein Problem, noch mit dem Fakt, dass ich heute nicht angefangen habe. Ich war sechs Wochen raus, hab dann 90 Minuten gespielt. Dass ich dann, zwei Tage später nicht anfange, ist völlig normal, das wurde mir auch erklärt. Sabi hat super gespielt, die letzten Wochen. Diese ganzen angeblichen Probleme in der Kabine sind derart konstruiert, dass mich das echt geärgert hat. Wir verstehen uns alle super in der Mannschaft, wir sind alle zufrieden und wissen auch, dass wir viele Spiele haben und da jeder mal von Anfang an spielen muss. So wie heute muss es sein: Wenn einer reinkommt, alles geben. Der davor gibt alles. Und dann erreichen wir unsere Ziele alle zusammen.“

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Nichtsdestotrotz muss der Rekordmeister den Sieg womöglich teuer bezahlen: Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Lucas Hernández verließen das Stadion angeschlagen. „Benji war ein bisschen benommen, aufgrund der Aktion. Deswegen haben wir da gewechselt. Aber ich hab jetzt noch keine Information und bei Luci ist es so, dass er gefühlt hat, dass irgendwas gerissen ist, im Adduktorenbereich. Aber wir wissen es noch nicht. Wir müssen zuerst ein Bild machen. Der Bewegungsablauf war jetzt nicht ganz so rund in der Kabine. Von daher gehe ich schon davon aus, dass da irgendwas ist. Aber ich weiß nicht 100 Prozent genau, was“, so Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz.

Den Unterschied zwischen beiden Halbzeiten stellte jedoch auch er fest: „Wir haben, finde ich, in der ersten Halbzeit, ein bisschen zu viel das Zentrum geöffnet, nicht immer die richtigen Auslöser gefunden, trotzdem drei, vier super Ballgewinne gehabt. In der dritten Minute schon mit Jamal, wo er nicht realisiert, wie frei er eigentlich steht, wenn er da nach innen aufdreht. Trotzdem hatte Barca da den Tick bessere Chancen, weil bei uns so ein bisschen der finale Ball gefehlt hat. Wir hatten schon, vier, fünf echt gute Kontersituationen. Trotzdem können wir uns da auf Manu verlassen. In eins, zwei Situationen hat er die Bälle super gehalten. Dann haben wir uns in der Halbzeit ein paar Szenen angeguckt. In der Zweiten haben wir viel, viel besser verteidigt, sind aggressiver, mit mehr Tempo angelaufen. Da war ich wirklich sehr zufrieden. Wir haben natürlich ein wichtiges Standardtor gemacht, schnell ein zweites nachgelegt. Danach haben wir mit mehr Selbstvertrauen aus einer tieferen Position. Aber Barca ist einfach sehr aufgefächert. Das ist nicht so leicht, das zu verteidigen, viele gute Fußballer. In der Zweiten waren wir besser. Vielleicht sogar in der Ersten den Tick besser und am Ende haben wir die Effizienz gehabt, die wir gegen Stuttgart oder gegen Gladbach haben vermissen lassen. Deswegen, aufgrund der größeren Effizienz, am Ende gewonnen.“

„Ein Tag, um hier zu gewinnen“ – Xavi und Lewandowski nach erster Pflichtspielniederlage bedient

Barcelona hingegen musste in München die erste Pflichtspielniederlage der noch jungen Saison hinnehmen – und die erste Auswärtsniederlage seit dem 0:3 an Ort und Stelle im Vorjahr. Robert Lewandowski verließ die Mixed Zone tor- und nahezu auch wortlos. „Es war nicht so leicht“, so das kurze Statement des Ex-Müncheners.

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Wesentlich ausführlicher äußerte sich Xavi: „Wir waren in vielen Aspekten besser als Bayern. Wir haben mit ihrer Intensität, ihrem Rhythmus und ihrer Physis mitgehalten. In der ersten Hälfte waren wir ausgezeichnet am Ball. Aber ich bin sauer, weil heute ein Tag war, um hier zu gewinnen. In keinster Weise sollte unser Gegner in der Lage sein, bei einem Eckball nach einem Stellungsfehler zu treffen, wenn wir das Spiel unter Kontrolle haben. Oder bei einem Konter durchs Zentrum zu treffen. Wir müssen aus diesen Fehlern lernen.“

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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