Champions-League-Finale: Anwaltskanzlei prüft Sammelklage gegen UEFA

4. August 2022 | Champions League | BY Florian Weber

News | Eine britische Anwaltskanzlei prüft eine mögliche Sammelklage gegen die UEFA im Namen der Liverpooler Fans wegen der chaotischen Ereignisse beim Champions-League-Finale in Paris im Mai.

Mögliche Sammelklage gegen die UEFA

Die Anwaltskanzlei Leigh Day teilte mit, sie prüfe die Möglichkeit einer Klage von Personen, die körperliche oder psychische Schäden erlitten haben, berichtet der „Guardian„. Die Kanzlei wurde von eine Reihe von Fans kontaktiert. Die Kanzlei geht davon aus, dass 5.000 bis 10.000 Personen betroffen sein könnten und sich der Klage anschließen könnten. Die Klage würde sich gegen die UEFA richten und behaupten, dass der Verband es versäumt hätte, ein sicheres und geschütztes Umfeld für die Zuschauer zu gewährleisten.

Am Abend des Endspiels zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid am 28. Mai im Stade de France, das mit mehr als einer halben Stunde Verspätung angepfiffen wurde, wurden die Fans aus dem Stadion ausgesperrt und mit Tränengas attackiert, nachdem es zu erheblichen Staus an den Stadionzugängen gekommen war. Nach dem Endspiel beklagten sich die Fans darüber, dass sie von lokalen Banden ausgeraubt und drangsaliert wurden. Die Polizei ging mit harter Hand gegen die Zuschauer vor, schützte diese aber nicht.



Der französische Innenminister Gérald Darmanin meinte zunächst, das größte Problem sei der Zustrom von Fans mit gefälschten Eintrittskarten gewesen. In einem Bericht des französischen Senats wurde jedoch festgestellt, dass Darmanin die Liverpool-Fans zu Unrecht beschuldigt hatte. Der Bericht bezeichnete die Verwaltung des Kartenverkaufssystems durch die UEFA als „ungeeignet“ und kritisierte die mangelnde Ausbildung der Ordner, die laut Bericht schnell überfordert waren.

Die UEFA beauftragte Dr. Tiago Brandão Rodrigues, ein portugiesisches Parlamentsmitglied, mit der Leitung einer Untersuchung nach dem Spiel, die im September ihre vorläufigen Ergebnisse vorlegen soll. Der Dachverband entschuldigte sich in einer Erklärung bei allen Zuschauern, die im Vorfeld des Endspiels beängstigende und erschütternde Ereignisse erlebt oder miterlebt haben.

(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)