Champions League | Strittiger Doppel-Strafstoß nach der Pause! Chelsea beendet BVB-Serie und steht im Viertelfinale

7. März 2023 | Champions League | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Den 1:0-Sieg aus dem Hinspiel konnte der BVB nicht über die Ziellinie bringen. An der Stamford Bridge unterlagen die Dortmunder dem FC Chelsea mit 0:2 und scheiden damit im Achtelfinale der Champions League aus.

Früher Brandt-Schock für den BVB – Chelsea sticht kurz vor der Pause

Chelsea brauchte hier und heute mindestens ein Tor und das merkte man vom Anpfiff weg. Erstmals gefährlich wurde in schon nach drei Minuten, als Raheem Sterling plötzlich allein auf Alexander Meyer zulief, jedoch im Abseits stand. Zusätzlich wurde der BVB durch eine Verletzung gebeutelt: Julian Brandt musste nach fünf Minuten mit Oberschenkelproblemen runter, für ihn kam Giovanni Reyna in die Partie. Die nächste Chance gehörte Joao Felix, der erst Niklas Süle klasse auswackelte, dann aber an Meyer scheiterte (7.). Die darauffolgende Ecke köpfte Kalidou Koulibaly rechts am Tor vorbei (8.).



Erst nach etwa zehn Minuten fassten auch die Dortmunder allmählich Fuß an der Stamford Bridge und konnten für Entlastung sorgen. Bis auf einen schönen Freistoß von Marco Reus, der Kepa Arrizabalaga zu einer starken Parade zwang (17.), erspielten sich die Gäste aber keine Torchancen. Es fehlten Entschlossenheit und Tiefenläufe im gegnerischen Drittel. Ganz im Gegensatz zu den Blues, die immer wieder in die gefährlichen Räume kamen. Eine James-Flanke wurde abgeblockt und landete im Rückraum bei Kai Havertz, der die Kugel per Aufsetzer an den rechten Pfosten setzte (28.) – die bis dahin beste Möglichkeit einer intensiven Partie, in der sich beide Mannschaften keinen Zentimeter Rasen schenkten. Das führte auch zu einigen Fouls, wobei Schiedsrichter Danny Makkelie keine übermäßig unfaire Partie leitete.

Es blieb dabei: Dortmund hatte Probleme mit dem Pressing der Gastgeber und gewährte Chelsea zu viele gefährliche Räume. Havertz, der in nahezu allen Offensivaktionen seiner Mannschaft eingebunden war, setzte einen Schuss wunderschön an die Unterkante der Latte, von wo der Ball ins Netz sprang (38.). Allerdings lag in der Torentstehung eine Abseitsposition vor, der Treffer wurde nicht gegeben. Doch Chelsea blieb dran: Erst verstolperte Koulibaly den Ball frei vor dem Tor, beim Nachschuss fand Felix seinen Meister in Meyer (40.), der nach dem starken Leipzig-Spiel auch heute eine klasse Vertretung für den verletzten Gregor Kobel abgab.

Trotz eines starken Meyers sollten sich die Hausherren noch vor der Pause belohnen, und das verdient. Über Umwege landete der Ball bei Ben Chilwell, der in die Mitte zu Sterling legte. Der Ex-Citizen schlug erst ein Luftloch, kam aber mit Glück an Reus vorbei, ehe er den Ball aus neun Metern in die Maschen drosch (43.). Halbzeitstand: 1:0 Chelsea.

Chelsea BVB

(Photo by GLYN KIRK/IKIMAGES/AFP via Getty Images)

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Havertz legt vom Punkt nach – Chelsea eine Runde weiter

So bitter wie Durchgang eins für den BVB endete, begann auch die zweite Halbzeit. Nach einem Handspiel von Marius Wolf im eigenen Strafraum ging Makkelie zum Monitor, entschied nach Review schließlich auf Strafstoß Chelsea. Den setzte Havertz an den Pfosten (51.), doch der Elfmeter musste wiederholt werden, weil angeblich einige Gelbe zu früh in den Strafraum gerannt waren. Eine strittige Entscheidung, denn auch blaue Spieler waren zu früh gestartet. Nach Regelwerk war sie dennoch korrekt. Auch den zweiten Elfmeter schnappte sich Havertz, entschied sich für das gleiche Eck, traf diesmal aber flach rechts unten (53.). Meyer hatte sich erneut für die falsche Seite entschieden.

Die Wut über die Schiedsrichter-Entscheidung(en) war den Dortmundern anzumerken, die jetzt offensiv anliefen. Reyna feuerte aus halbrechter Position ab, traf aber nur den Kopf von Chilwell (55.), kurz darauf verfehlte erst Sebastien Haller, dann Jude Bellingham knapp (58.). Chelsea schaltete im Pressing jetzt einen Gang runter, attackierte die Dortmunder nicht mehr ganz so früh. Trotzdem bekam der Bundesligist seine Möglichkeiten, die nächste durch Wolf, der Kepa zu einer Parade zwang (65.). Nach 73 Minuten traute sich Süle aus der Distanz, auch da fehlte nicht viel.

Die offensive Ausrichtung der Gäste gab den Blues natürlich Raum zum Kontern. Bei einem langen Zuspiel war Sterling frei durch, stand aber knapp im Abseits (76.). Das daraus entstandene Tor durch den eingewechselten Conor Gallagher zählte folglich nicht. Auch wenn die Spielanteile jetzt deutlich zugunsten der Gäste lagen, schafften sie es kaum noch aussichtsreich vor das gegnerische Tor. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Sieg für Chelsea, für den BVB das Ende einer langen Siegesserie und das Achtelfinal-Aus.

Chelsea – Borussia Dortmund 2:0 (1:0)

Chelsea: Kepa – Koulibaly, Fofana, Cucurella – James, Fernandez (87. Zakaria), Kovacic (87. Loftus-Cheek), Chilwell  –  Sterling (83. Pulisic), Havertz, Joao Felix (67. Gallagher)

BVB: Meyer – Wolf, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can – Brandt (5. Reyna), Bellingham, Özcan (64. Bynoe-Gittens), Reus – Haller (77. Malen)

Schiedsrichter: Danny Makkelie

Tore: 1:0 Raheem Sterling (43.), 2:0 Kai Havertz (53., Handelfmeter)

(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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