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#ask90PLUS: Freiburger Offensivgerüchte und die Causa Lewandowski

23. Juni 2022 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Das Transferfenster ist aktuell noch nicht einmal offiziell geöffnet, dennoch reihen sich die ersten fixen Wechsel schon aneinander. Dabei ist es alles andere als einfach, den Überblick zu behalten. Was passiert mit Lewandowski? Welcher Klub ist Favorit bei einem bestimmten Spieler? Diese Fragen könnt ihr uns stellen und wir beantworten diese aufgrund der aktuellen Quellenlage und geben eine Einschätzung zur Thematik ab. 

Ihr habt auch eine, den Transfermarkt betreffende Frage an uns? Einfach bei Twitter unter dem Hashtag #ask90PLUS oder direkt als Kommentar auf diesen Beitrag auf der Website posten!

Freiburger Offensivgerüchte: Ein Überblick

Folgende Frage erreichte uns über die Website von Luis: „Hallo, Ich bin ein jugendlicher Freiburgfan und wollte wissen, wie die Gerüchte um Gnonto und Kofi – Kyereh einzuschätzen sind. Ich habe immer von der BL-Konkurrenz (Bremen, Gladbach, Hoffenheim, …) gehört und diese waren auch auf Transfermarkt.de Favoriten. Doch die letzten Artikel haben halt eher auf Transfers zu Freiburg Hoffnung gemacht. Was denkt ihr?“

90PLUS: Bei beiden Offensivspielern muss man deutlich differenzieren. Im Fall von Daniel-Kofi Kyereh (26) sieht aktuell wirklich alles nach einem Wechsel zum SC Freiburg aus. Die Berichte, unter anderem seitens des Kicker, aber auch von anderen deutschen Medien, sind dabei zu erdrückend. Der Spieler soll sich sogar mit dem Klub einig sein, beide Vereine befinden sich in Verhandlungen. Alleine das ist schon sehr positiv zu bewerten. Natürlich kann immer noch etwas dazwischen kommen oder ein anderer, potenziell interessierter Klub bietet mehr Geld, aber hier sollte man sich nicht allzu viele Gedanken machen, dass der Transfer noch platzen kann.

Kyereh

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Anders sieht es bei Wilfried Gnonto (18) aus. Die Nominierung für die Nationalmannschaft und die Vorlage gegen Deutschland haben den Youngster des FC Zürich schnell bekannt gemacht. Das lässt sich an der Tatsache erkennen, dass es Gerüchte in viele Richtungen gibt. Hier besteht schnell die Gefahr, dass ein Teil dieser Gerüchte seitens des Beraters initiiert wurden, damit die Klub, die wirklich interessiert sind, mehr Druck erhalten und ihre Offerte erhöhen. Genau das scheint hier der Fall zu sein. Die letzten Berichte deuten außerdem darauf hin, dass das Gesamtpaket von rund zehn Millionen Euro Ablöse und die Unruhe, die um die Personalie aktuell herrscht, eher gegen einen Wechsel nach Freiburg sprechen.

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Lewandowski: Wie ist der genaue Bayern-Plan?

Auf Twitter fragte User Kepa17: „Soll mit Mané bereits für einen möglichen Lewandowski-Abgang vorgesorgt werden, oder gibt es noch andere potentielle Kandidaten, die Bayern dann evtl. verpflichten könnte? (Morata…)“

90PLUS: Ein Teil der Frage kann relativ schnell beantwortet werden: Sadio Mane (30) hat nicht viel mit Robert Lewandowski (33) zu tun. Das wurde bereits vor der Verpflichtung des Senegalesen mehrfach berichtet und auch auf der Pressekonferenz betont. Der Neuzugang soll die Offensive insgesamt verstärken, wird als flexibel einsetzbarer Spieler gesehen, der im Zentrum und auf dem Flügel seine Stärken ausspielen kann. Zweifelsohne steht aber fest, dass bei einem Abgang des Polen mit Mane ein Spieler vorhanden wäre, der auf der Position des Mittelstürmers auch Weltklasse einbringen kann.

Das wird aber nicht der primäre Gedanke bei den Verantwortlichen des Rekordmeisters gewesen sein. Der Konkurrenzkampf soll geschärft werden, möglicherweise wechselt Serge Gnabry (26) spätestens 2023 und einen Spieler dieser Klasse zu verpflichten, bevor man den ganz großen Druck hat, etwas liefern zu müssen, ist taktisch relativ klug. Etwas komplizierter ist die Frage, wie genau mit Lewandowski verfahren wird. Die Aussagen der Verantwortlichen dahingehend sind relativ eindeutig: Der Spieler soll zum Trainingsauftakt in München erscheinen und wird nicht verkauft. Potenzielle Angebote interessieren den Klub nicht.

Aufgrund des Wechselwunschs, der mehrfach geäußert wurde, bleibt aber ein Fragezeichen. Sind die Aussagen Taktik, um die maximale Summe herauszuholen? Klar ist, dass Lewandowski nicht für 30 und auch nicht für 40 Millionen Euro wechseln wird. Eine Ratenzahlung über mehrere Jahre spielt für den FC Bayern auch keine Rolle. Bei einem „unmoralischen Angebot“, bei dem die Verantwortlichen ihr Gesicht wahren können, wäre ein Transfer aber dennoch möglich. Natürlich gibt es dann Kandidaten, die verpflichtet werden können.

Welcher am Ende wie realistisch ist, hängt auch von dem Budget ab, dass der FC Bayern freigibt. Sasa Kalajdzic (24) vom VfB Stuttgart ist ein Kandidat, der weniger Ablöse kosten würde, aber auch im fußballerischen Bereich im Vergleich zu Lewandowski abfällt. Zweifelsohne wird es nicht möglich sein, einen 1:1-Ersatz zu finden. Lautaro Martinez (24, Inter) würde sehr viele Elemente mitbringen, die dem Spiel des FC Bayern gut tun, aber ein Wechsel wird kaum möglich sein und wenn, dann deutlich teurer als ein Abgang von Lewandowski.

Hugo Ekitike (19), den Bayern beobachten soll, steht bei Newcastle quasi schon im Wort, Goncalo Ramos (21, Benfica) fehlt es auch noch an Reife und bei Alvaro Morata (29) gibt es nicht nur keine Gerüchte, sondern auch ein hohes finanzielles Gesamtpaket, das nicht mit den Defiziten, die bei aller Qualität vorhanden sind, zusammenpasst. Kurzum: Bayern tut sich auch deswegen so schwer, den Polen abzugeben, weil der Stürmermarkt kompliziert ist.

(Photo by Matthias Hangst/Getty Images)


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