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Bundesliga | Bayerns Lieblingsgegner, Kovacs Kryptonit und Dortmunds Stürmerserie – Die Statistiken des 16. Spieltags

20. Januar 2023 | Spotlight | BY Victor Catalina

Spotlight | Mit dem Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern nimmt die Bundesliga den Betrieb wieder auf. Die interessantesten Statistiken des Spieltags.

RB Leipzig – FC Bayern München (Freitag, 20:00 Uhr)

Mit dem Duell drei gegen eins nimmt die Bundesliga den Betrieb wieder auf. Eine Partie, die richtungweisend für die weitere Saison an der Tabellenspitze sein wird. Sechs Zähler trennen beide Teams momentan. Mit einem Sieg könnte RB das Titelrennen wieder scharfschalten. Ein Münchener Erfolg wiederum würde nach menschlichem Ermessen der Entscheidung und somit Meisterschaft 33 gleichkommen.

Die reine Statistik spricht klar für den Rekordmeister. Lediglich einen Sieg konnte RB in allen Wettbewerben gegen den FC Bayern einfahren, ein 2:1 im März 2018. Acht Spiele sind seitdem in der Bundesliga vergangen. In keiner anderen Begegnung weist RB eine ähnliche Sieglosserie auf. Das bislang einzige Aufeinandertreffen dieser Saison, im DFL-Supercup, entschieden die Münchener spektakulär 5:3 für sich.

Bundesliga RB Leipzig FC Bayern München

Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images

Momentan ist die Stimmung am Cottaweg durchweg positiv. Unter Marco Rose ist Leipzig seit 13 Pflichtspielen ungeschlagen und holte 23 Punkte aus den letzten zehn Bundesligapartien – wie auch der FC Bayern. Zudem kann sich Marco Roses Statistik gegen den Rekordmeister sehen lassen. Als einer von lediglich drei aktiven Bundesligatrainern konnte er die Münchener bereits zweimal bezwingen. Bo Svensson und Julian Nagelsmann gelang das ebenfalls. Mit 19 Punkten vor eigenem Publikum ist RB außerdem die heimstärkste Mannschaft dieser Bundesligasaison. Zuletzt gab es wettbewerbsübergreifend acht Heimsiege am Stück. Mit einem weiteren würden sie ihren Vereinsrekord von 2020 einstellen.

Dafür spricht, dass RB vor eigenem Publikum in dieser Spielzeit nicht ein einziges Mal in Rückstand geriet. Der FC Bayern wiederum lag 860 Minuten in Führung und lediglich 74 Minuten in Rückstand – beides Saisonbestwerte der Bundesliga. Das Gros dieser 74 Minuten geht allerdings auf die beiden Partien gegen Borussia Mönchengladbach (1:1) sowie in Augsburg (0:1). Dazu kommen runde drei Minuten an der alten Försterei zwischen den Treffern von Sheraldo Becker (12′) und Joshua Kimmich (15′).

Bei den Leipzigern wird Topscorer Christopher Nkunku noch bis in den Februar hinein fehlen. Der FC Bayern kann auf seinen zugreifen. Neunmal traf Jamal Musiala in dieser Saison bislang selbst und legte sechs Treffer vor. Kein anderer Spieler kommt auf mehr als 15 Torbeteiligungen. 21 in 22 Partien sind es in allen Wettbewerben – genauso viele, wie in seinen ersten 78 Pflichtspielen für den Rekordmeister.

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VfL Wolfsburg – SC Freiburg (Samstag, 15:30 Uhr)

30 Punkte in 15 Spielen konnte der SC Freiburg sammeln. Damit spielen sie ihre bislang beste Bundesligasaison. Mehr als 27 Zähler hatten die Breisgauer zu diesem Zeitpunkt noch nie. In der Tabelle ergibt das Platz 2, was den Freiburgern zu einem solch späten Zeitpunkt der Saison ebenfalls noch nicht gelang.

Allerdings muss das keine gute Nachricht für die Partie in Wolfsburg sein. In dieser Spielzeit konnte einzig der FC Bayern von Rang 2 aus einen Spieltag siegreich gestalten, dreimal insgesamt. Alle anderen Teams mussten vier Remis und sieben Niederlagen hinnehmen.

Bundesliga VfL Wolfsburg SC Freiburg

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Zudem konnte der VfL 18 Zähler aus den letzten acht Bundesligapartien einsammeln. Lediglich RB Leipzig (20) und der FC Bayern (22) kommen auf mehr. Dabei mussten die Wolfsburger acht Gegentore hinnehmen, was wiederum nur vom Rekordmeister (7) unterboten wird. Zuletzt gab es vier Bundesligasiege am Stück sowie acht Partien ohne Niederlage – die längste Serie aller Bundesligisten.

Um diese zu durchbrechen, wird es für den SC vor allem auf zwei Faktoren ankommen: Vincenzo Grifo, der mit seinem Hattrick beim 4:1 über Union Berlin seinen persönlichen Bestwert von neun Saisontoren aus den vorherigen beiden Spielzeiten einstellte.

Der zweite Faktor heißt Christian Streich – und ist Niko Kovačs persönliches Kryptonit. Keine seiner sechs Begegnungen mit Streich, in Diensten von Eintracht Frankfurt (zwei Remis, zwei Niederlagen) oder dem FC Bayern (zwei Remis) konnte Kovač gewinnen – ein persönlicher Negativrekord. Streich wiederum traf bislang auf keinen anderen Trainer so oft, ohne ein Spiel zu verlieren.

Borussia Dortmund – FC Augsburg (Sonntag, 15:30 Uhr)

Debüts kann der BVB. Vor allem, wenn es gegen Augsburg geht – und vor allem, wenn ein neuer Stürmer daran beteiligt ist. Die Begegnung wurde von Robert Lewandowski am 1. Oktober 2011 per Hattrick eröffnet, was sich seitdem als Tradition etabliert zu haben scheint.

10. August 2013: Pierre-Emerick Aubameyang debütierte für den BVB und traf dreimal beim 4:0 in Augsburg.
18. Januar 2020: Erling Haaland wurde – ebenfalls in Augsburg – beim Stand von 1:3 eingewechselt und machte mit drei Treffern aus dem Rückstand einen 5:3-Sieg. Und auch Paco Alcácer erzielte in seiner ersten Partie gegen den FCA, einem 4:3-Erfolg im Oktober 2018, drei Tore. Diesen Sonntag wird Sebastién Haller debütieren. Beim 6:0 gegen Basel traf er bereits dreifach.

Bundesliga FC Augsburg Borussia Dortmund

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Dazu kommt, dass Borussia Dortmund seit einem 0:1 im Revierderby 2004 kein Spiel mehr zum Jahresauftakt verloren hat. 13 Siege und fünf Remis gab es in diesem Zeitraum – die längste Serie der Bundesligageschichte.

Einen Stürmer in Topform wird der BVB brauchen. Mit 32 Prozent haben sie die schwächste Großchancenverwertung der Bundesliga, hinter dem FC Augsburg (33 Prozent). Andererseits konnte Rafał Gikiewicz bislang 64 Prozent der gegnerischen Großchancen zunichtemachen – mit großem Abstand Topwert der Bundesliga, vor Manuel Neuer (53 Prozent), Gregor Kobel, Mark Flekken sowie Yann Sommer (jeweils 50 Prozent).

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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