Bundesliga | Terzics Joker stechen: Dortmund gewinnt spät in Freiburg!

12. August 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Der SC Freiburg und Borussia Dortmund eröffneten den 2. Bundesliga-Spieltag dieser Saison. Die Gäste sicherten sich den 3:1-Erfolg, dank dreier später Tore von der Bank.

Gregoritschs Bogenlampe belohnt Freiburgs Druckphase

Willkommen im Europa-Park Stadion! Am Freitagabend empfing der SC Freiburg den BVB. Beide Mannschaften konnten den Auftakt erfolgreich gestalten. Der Sport-Club setzte sich mit einem 4:0 in Augsburg direkt auf Platz 2, hinter den FC Bayern. Die nominellen Bayern-Verfolger aus Dortmund reihten sich nach dem 1:0 über Bayer Leverkusen im Topspiel der Vorwoche auf Platz 7 ein.

 



 

Aufgrund des klaren Erfolges sah Christian Streich keine Notwendigkeit für Wechsel. Es begann dieselbe Elf wie in Augsburg, mit Kiliann Sildillia hinten rechts, Maximilian Eggestein und Nicolas Höfler im Mittelfeld sowie dem flexiblen Angriff aus Ritsu Doan, Vincenzo Grifo, Roland Sallai und Michael Gregoritsch.

Zweimal tauschte Edin Terzic: Thorgan Hazard begann für den verletzten Karim Adeyemi und Neuzugang Anthony Modeste durfte sich ebenfalls von Beginn an beweisen. Der Ex-Kölner kam für Youssoufa Moukoko in die Mannschaft.

Modeste nur einmal auffällig – SC lässt höhere Pausenführung liegen

Damit hinein ins Geschehen, das eine Weile brauchte, um nennenswerte Szenen zu produzieren. 17. Minute, Grifo steckte perfekt für Christian Günter durch. Der SC-Kapitän suchte Gregoritsch im Zentrum, fand aber nur die BVB-Abwehr.

Freiburg hielt gut dagegen. Ein Übergewicht seitens der Dortmunder war die gesamte erste Hälfte lang nicht zu erkennen. Nach 22 Minuten kam Modeste zu seiner ersten Torchance, nachdem sich die Borussia das Freiburger Pressing überspielen konnte. Malen setzte den Franzosen in Szene, der noch einen Doppelpass mit Marco Reus spielte, allerdings an Mark Flekken scheiterte.

Neun Minuten später fing Raphaël Guerreiro einen Aufbaupass von Höfler ab und tauchte halbrechts vor dem Strafraum auf. Nach einem Doppelpass mit Bellingham konnte die SC-Defensive klären.

Ab hier übernahmen die Gastgeber das Kommando: 33. Minute, Gregoritsch verlängerte einen Abstoß auf den links startenden Roland Sallai, der sich anfangs geschickt von Meunier löste und links an der Strafraumkante noch geschickter das Foul und die gelbe Karte für den Belgier zog. Grifo, der bereits in Augsburg artistisch per Standard traf, nahm sich der Sache an, zog den Freistoß aufs Mauereck. Kobel parierte zum Eckball, der nichts einbrachte.

Dennoch blieben die Freiburger vorne. 35. Minute, Günter zog eine Halbfeldflanke von links an den zweiten Pfosten. Dort legte Matthias Ginter für Michael Gregoritsch ab, dessen Bogenlampe sich ins lange Eck senkte. Das – mittlerweile verdiente – 1:0.

Verdient auch, weil bis zur Pause nur noch der Sport-Club spielte. In Minute 41 spielten Günter und Grifo die BVB-Defensive schulbuchmäßig aus. Der SC-Kapitän ließ sein Pendant Reus an der linken Grundlinie aussteigen, ehe Grifos Abschluss von Gregoritsch geblockt wurde.

Zwei Minuten später traf Gregorisch eine scharfe Hereingabe von rechts nicht richtig, die bedrohlich in Richtung langes Eck rollte. Roland Sallai war zu überrascht und konnte nicht mehr abstauben, So ging es pünktlich nach 45 Minuten mit der knappen Freiburger Führung in die Pause.

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Dortmunds Joker stechen spät – und sichern die Tabellenführung!

Vergangene Saison konnte Freiburg – damals noch im alten Schwarzwaldstadion – einen 2:1-Heimsieg gegen den BVB feiern. Es war der zweite in Folge, nachdem man seit einem 3:1 im Mai 2010 komplett blank blieb. Um noch etwas am Ergebnis zu ändern, brachte Edin Terzic für die zweite Hälfte Marius Wolf für den gelb vorbelasteten Thomas Meunier.

Tatsächlich zeigten sich die Gäste in den ersten Zügen nach der Pause druckvoller. In Minute 55 jubelten die ersten Auswärtsfans im Oberrang, weil Mahmoud Dahoud im Mittelfeld einen Alleingang wagte. An der Strafraumkante zog Dortmunds Nummer 8 ab, Die Kugel touchierte noch den Außenpfosten und ging hinters Tor.

Danach fingen sich die Freiburger aber wieder, konnten sich aus der Dortmunder Umklammerung lösen und selbst zu Chancen kommen. So wie in Minute 65: Gregoritsch verlängerte einen weiten Einwurf an die linke Strafraumkante zu Roland Sallai, dessen Abschluss zu zentral geriet. Kobel parierte.

Mittlerweile waren noch 13 Minuten auf der Uhr. Vieles sprach dafür, dass sich Freiburg – zumindest über Nacht – die Tabellenführung sichern sollte. Der eingewechselte Jamie Bynoe-Gittens spielte einen Doppelpass mit dem ebenfalls eingewechselten Youssoufa Moukoko, hielt aus rund 30 Metern mit dem schwächeren Linken drauf, Flekken packte zu – eben nicht. Er wollte zupacken, die Kugel glitschte ihm aus den Händen und senkte sich eben nicht aufs, sondern ins Tor. Aus dem Nichts, das erste Bundesligator des 18-Jährigen.

Bundesliga Freiburg Dortmund

Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images

Urplötzlich merkte Dortmund, dass hier vielleicht noch mehr gehen könnte – und Freiburg fürchtete es. In Minute 83 schlug Wolf eine Flanke in die Mitte, die Sildilla versprang. Bynoe-Gittens konnte davon aber nicht mehr profitieren. Eine Minute später zog der Engländer von links in die Mitte und legte für Julian Brandt auf. Dortmunds Nummer 19 bediente Youssoufa Moukoko, der zum 1:2 einschob.

Christian Streich probierte alles, brachte für die Schlussphase Daniel-Kofi Kyereh und Noah Weißhaupt – kassierte stattdessen aber den Knockout. 88. Minute, Moukoko eroberte die Kugel im Aufbau von Lienhart. Wolf wurde angeschossen, machte daraus aber das Meiste, ließ Günter mit einem Haken aussteigen und versenkte die Kugel im langen Eck.

Moukoko (Tor, Assist), Bynoe-Gittens (Tor, Pre-Assist), Brandt (Assist), Wolf (Tor). Alle vier Einwechselspieler konnten an diesem Abend  mindestens eine Torbeteiligung verbuchen. Viel goldener kann ein Händchen nicht sein.

Nach zwei 1:2-Niederlagen holt Dortmund damit mal wieder einen Sieg in Freiburg, springt vorerst an die Tabellenspitze. Freiburg muss sich nach dem perfekten Start in Augsburg spät geschlagen geben, fiel in der Schlussphase ein Stück weit auseinander.

Besser machen können sie es kommende Woche in Stuttgart, gegen Bochum oder in Leverkusen. Borussia Dortmund empfängt am nächsten Spieltag Werder Bremen, reist anschließend ins Berliner Olympiastadion, bevor es zuhause gegen Hoffenheim geht.

Der Endstand aus dem Europa-Park Stadion: SC Freiburg 1, Borussia Dortmund 3.

Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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