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Everton-Krise: Koeman muss Lösungen finden!

1. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Nach einer wirklich guten letzten Saison und einigen Transfers im Sommer war der FC Everton mit Vorschusslorbeeren in die gerade laufende Saison gestartet. Doch die ersten Wochen in der neuen Spielzeit verliefen nicht gerade ideal. In der Premier League kommt es durchaus mitunter vor, dass ein Trainer relativ schnell in der Kritik steht, auch wenn Everton zuletzt nicht für Kurzschlussreaktionen bekannt war. 

Dennoch ist klar, dass Everton-Coach Ronald Koeman mit seiner umgekrempelten Mannschaft nun langsam Lösungen finden muss, um einerseits besser zu spielen, andererseits aber auch noch bessere Resultate einzufahren. 

Eigentlich gute Transferphase

Wenn man die Transfers des FC Everton in dieser Transferperiode begutachtet, dann stellt man fest, dass durchaus einiges an Qualität hinzugeholt wurde. Zwar verließ Superstar Lukaku den Klub, die restlichen Abgänge, beispielsweise Deulofeu, Cleverley, Barry oder McGeady waren schon zu verkraften, hinterließen keine riesengroße Lücke. Auch die Neuzugänge wurden, obwohl sie im Schnitt recht teuer waren, gut ausgesucht, klangen sinnvoll.

Neben Wayne Rooney und Cuco Martina verpflichteten die „Toffees“ Spieler wie Sandro Ramirez, Nikola Vlasic, Davy Klaassen, Jordan Pickford, Gylfi Sigurdsson und Michael Keane, insgesamt wurden knapp 160 Millionen Euro ausgegeben. Everton wollte näher an die Spitze herankommen, die Phalanx der großen 6 Teams durchbrechen. Jetzt, wo die zweite Länderspielpause ansteht, ist dieses Ziel weit entfernt.

Enttäuschender Saisonstart

Nach 7 Ligaspielen steht der FC Everton mit 7 eingefahrenen Punkten auf einem absolut enttäuschenden 16. Tabellenplatz, hinkt den eigenen Ansprüchen drastisch hinterher. Positiv war vor allem das 1:1 bei Manchester City, als man taktisch diszipliniert auftrat und sich einige Chancen herausspielte, gegen die anderen Topteams sah man aber weniger gut aus, der Auftakt in der Europa League bei Atalanta Bergamo ging mit 0:3 in die Hose. Sogar das vermeintlich „einfache“ Heimspiel gegen Limassol (2:2) konnte man nicht gewinnen.

(Photo by Alex Livesey/Getty Images)

Am heutigen Sonntag sollte gegen den FC Burnley vor heimischer Kulisse ein Befreiungsschlag gelingen, doch die Partie ging mit 0:1 verloren. Vor dem nächsten Gruppenspiel gegen Olympique Lyon steht man bereits unter Druck, auch in der Liga sieht es vor der Länderspielpause nicht gut aus, eine negative Stimmung begleitet die Arbeit in den kommenden zwei Wochen definitiv. Die nächsten Spiele bei Brighton & Hove, eben gegen Lyon und dann zuhause gegen Arsenal könnten richtungsweisend sein. Auch für den Trainer.

Lösungen gefordert

Ronald Koeman steht nun also durchaus unter einem gewissen Druck. Der Niederländer muss in den kommenden Spielen abliefern, seine Mannschaft besser einstellen als zuletzt und Punkte sammeln. Denn: Wenn man einmal in einem Negativstrudel steckt, ist es nicht leicht, sich dort herauszukämpfen. Besonders bei Brighton & Hove Albion, wo sich Everton in der Favoritenrolle befindet, muss vor allem ein positives Resultat herausspringen. Doch welche Lösungen kann Koeman, der schon mehrere Systeme ausprobiert hat, finden?

Vor allem muss die Mannschaft mental gut vorbereitet werden. Die Spieler müssen sich aufeinander verlassen können, von ihren Mannschaftskollegen abgesichert werden. Fehler dürfen gemacht werden, wenn man sie ausbügeln kann und jeder alles in die Waagschale wirft, was er hat. Die Mannschaft befindet sich noch nicht in einer großen Krise, aber die Negativentwicklungen der ersten Saisonphase müssen definitiv ernstgenommen werden. Everton hinkt den Ansprüchen hinterher. Bleibt das so, wird Koeman früher oder später selbst im Blickpunkt stehen.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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