Kiel-Trainer Werner über Arp: „Unverkennbar gute Anlagen, aber noch unerfahrener Spieler“

16. September 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Fiete Arp will nach zwei schwierigen Jahren durch die Leihe zu Holstein Kiel wieder im Profi-Fußball Fuß fassen. Sein Trainer Ole Werner sieht die Anlagen des Stürmers, empfindet die Erwartungshaltung an solch einen jungen Spieler aber als zu groß.

Werner über Arp: „Das Bild ist sowieso völlig verzerrt“

Fiete Arp (21) galt vor noch wenigen Jahren als die größte Nachwuchshoffnung im deutschen Sturm. 2017 erhielt Arp die goldene Fritz-Walter-Medaille, zudem ist er der jüngste Bundesliga-Torschütze der Vereinsgeschichte des Hamburger SV. Als der heute 21-Jährige im Sommer 2019 dann auch noch für drei Millionen Euro zum FC Bayern München wechselte, hätte der Hype um seine Person nicht mehr größer werden können. Bei den Profis des deutschen Rekordmeisters konnte sich Arp allerdings nicht durchsetzen. In zwei Jahren beim FC Bayern kam der Mittelstürmer ein einziges Mal in der ersten Mannschaft zum Einsatz: Im Oktober 2020 wurde er 13 Minuten in der 1. DFB-Pokalrunde gegen den 1. FC Düren eingesetzt.

 

Ansonsten stehen ausschließlich Einsätze bei der Reserve des deutschen Rekordmeisters zu Buche. In diesem Sommer war es Zeit für eine Veränderung – Arp wollte wieder angreifen. So ließ sich der Angreifer zum Zweitligisten Holstein Kiel ausleihen. Dort kann er, zumindest was die Einsatzzeiten betrifft, bislang zufrieden sein. In jedem der bisherigen sechs Ligaspiele kam Arp zum Einsatz, vier Mal stand er in der Kiel-Startelf. In seinen 328 Minuten für den KSV gelang ihm bisher ein Treffer. „Das Bild, dass man manchmal von außen von ihm hat, ist sowieso völlig verzerrt. Er ist nach wie vor ein junger und unerfahrener Spieler, auch wenn er beim HSV und bei Bayern gespielt hat“, stellte Kiel-Trainer Ole Werner (33) gegenüber Bild klar.

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„Er hat bislang erst wenige Spiele auf Zweitliga-Niveau absolviert. Die Erwartungshaltung an ihn von außen ist groß, meine ist eine andere“, so Werner. „Ich möchte, dass er so an sich arbeitet, dass aus einem talentierten Spieler ein richtig guter Profispieler werden kann. Auf dem Weg ist er.“ Arp sei laut seinem Trainer ein super-positiver Typ, der sehr gut in der Mannschaft ankäme. „Und wir fühlen uns mit ihm wohl. Sportlich hat er unverkennbar gute Anlagen.“ Teilweise sei Arp schon richtig vorangegangen. Es ginge nun darum, dass er sich weiterentwickelt.

Foto: IMAGO

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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