Leverkusen | Völler kritisiert die geplante Champions-League-Reform deutlich

4. April 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Bayer Leverkusen gewann gestern beim Debüt des neuen Trainers Hannes Wolf. Am Abend sprach Geschäftsführer Rudi Völler über die Situation des Vereins sowie die anvisierte Champions-League-Reform.

Leverkusen-Geschäftsführer Völler über CL-Reform: „Das Aussetzen des Leistungsprinzips ist das Schlimmste, was passieren kann“

Bayer Leverkusen trennte sich zu Beginn der Länderspielpause von Peter Bosz (57). Die seit Jahresbeginn anhaltende Krise erlebte mit dem 0:3 bei Hertha BSC einen weiteren negativen Höhepunkt. Hannes Wolf (39) und der ewige Co-Trainer Peter Herrmann (69) übernahmen das Kommando und starteten mit einem 2:1-Erfolg über Schalke. Im ZDF-Sportstudio (via Kicker) sprach Rudi Völler (60) über die Vorgänge der letzten Wochen. Die Entlassung von Bosz sei eine Niederlage für „uns alle gewesen. Wir haben schöne Zeiten mit ihm gehabt, aber es waren zuletzt viele schlechte Spiele und Ergebnisse dabei.“

Nach dem 1:2 gegen Bielefeld sowie der klaren Niederlage in Berlin habe der Verein „nicht mehr an eine Wende geglaubt. Wir hatten ja nicht nur in der Liga Probleme, sondern auch im Pokal gegen Essen verloren und sind gegen Bern ausgeschieden. Bei allem Respekt vor diesem Klub, aber in zwei Spielen kann man den schon schlagen.“ Zuletzt habe einfach „das Feuer gefehlt.“ Wolf habe wieder ein „positives Denken reingebracht, das ist ja schwierig nach so einer langen Durststrecke. Die Spieler können wieder an sich glauben.“ Zu den Planungen über den Sommer hinaus sagte Völler: „Wir warten jetzt bis Saisonende ab und schauen wie zusammen mit Peter Herrmann läuft. Er hat auf jeden Fall die Chance weiterzumachen.“

Klare Worte fand der Bayer-Geschäftsführer zur für 2024 vorgesehenen Champions-League-Reform:„Ich finde den jetzigen Modus am besten. Leider wird es anders, aber muss ein Kompromiss eingehen mit den großen Klubs. Aber was ich total schlecht finde, wenn die Champions League von 32 auf 36 Teams aufgestockt wird und vier Klubs kommen über einen Koeffizienten rein, der mit dem Abschneiden der aktuellen Saison gar nichts zu tun hat. Das ist eine unglaubliche Ungerechtigkeit und hat mit Fairplay auch nichts mehr zu tun. Wenn man das Leistungsprinzip aussetzt, dann ist das das Schlimmste, was mit dem Fußball passieren kann.“

Völler richtet eine Forderung an die Verbände aus

Völler appellierte an die führenden Verbände: „Die UEFA und der DFB mit Rainer Koch (Vertreter im UEFA-Exekutivkommitee) täten gut daran, hier ein Zeichen zu setzen. Man kann alles verändern, das ist Geschmacksache, aber wenn ein oder zwei Mannschaften reinrutschen, weil sie vor acht Jahren die Champions League gewonnen haben, das können doch nicht mal die eigenen Fans solcher Vereine gutheißen“. Die Entscheidung über die folgenreiche Reform soll am 19.April fallen.

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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