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90PLUS-Jahresawards 2020| Kategorie 2: Das Gerücht des Jahres!

23. Dezember 2020 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Wieder einmal ist ein turbulentes Fußballjahr vorbei und zum Abschluss stehen traditionell die 90PLUS-Jahresawards an. Wir stellen drei Nominierte vor, ihr könnt abstimmen! In der zweiten Kategorie geht es um das Gerücht des Jahres. Lionel Messi, Jadon Sancho oder David Alaba: Wer macht das Rennen?

  • Lionel Messi hält den FC Barcelona in Atem
  • Jadon Sancho: Manchester United baggert unaufhörlich
  • David Alaba und der FC Bayern: Ein Vertragstheater in mehreren Akten

In jedem Jahr gibt es nicht nur zahlreiche Wechsel, sondern auch viele Gerüchte, die die Medienlandschaft dominieren. Mitunter sind es permanent neue Wasserstandsmeldungen, die ein Gerücht zu einer Daily Soap werden lassen. Auch 2020 gab es zahlreiche Gerüchte, die über einen längeren Zeitraum präsent waren. Wir haben drei dieser Gerüchte für euch zusammengefasst und ihr könnt über das „Gerücht des Jahres“ abstimmen!

Hier geht es zu Teil 1: Top-Transfer 2020

Lionel Messi: Verlässt er den FC Barcelona?

Wenn man in der Vergangenheit gewisse Zeilen verfasste, die schon eine mögliche Vertragsverlängerung von „La Pulga“ bei den Katalanen in Frage stellten, fühlte man sich automatisch unwohl. Lionel Messi (33) gehört zum FC Barcelona und der FC Barcelona ist Lionel Messi – eine für alle Ewigkeit in Stein gemeißelte Symbiose. So dachte man zumindest, schon immer. Zumindest bis zu diesem Sommer. Denn in jenem Transferfenster teilte Messi seinem Jugendverein mit, dass er diesen doch ganz gerne verlassen würde!

Was war passiert? Messi und Barca waren kurz zuvor vom FC Bayern im Viertelfinale mit 2:8 deklassiert worden, auch die Meisterschaft trotz zeitweiliger Tabellenführung verspielte man kurz vor dem Ende. Der Argentinier war (oder eher ist) unzufrieden mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Vereins und wollte nach der langen Zusammenarbeit im Spätherbst seiner Karriere nochmal etwas Neues erleben – dem Vernehmen nach am liebsten bei Manchester City, wo sich aktuell eine Enklave ehemaliger Barca-Mitarbeitern tummelt.

Diesen Wechselwunsch reichte er per Fax ein, pochte auf eine vermeintliche Zusage eines ablösefreien Abgangs des damaligen Präsidenten Josep Bartomeu (57). Dieser widersprach diesem angeblichen Versprechen, es folgte eine unschöne öffentliche Schlammschlacht. Letzten Endes gab der sonst so scheue Messi ein sehr langes Interview in seinem Haus und verkündete 2020/21 bei Barca zu spielen – ganz einfach, weil er mit seinem Klub keine juristische Auseinandersetzung führen wollte. An Bartomeu ließ er kein gutes Haar, dieser ist mittlerweile auch nicht mehr Klubboss. Ob diese Vorgänge im nächsten Sommer Messi anders denken lassen? Es ist aktuell zu bezweifeln, denn Barca befindet sich nach vor in der Krise. Und in gewissen Situationen wirkt der vielfache Weltfußballer derzeit, als ob er seine Entscheidung durchaus bereue. Wiedervorlage im Sommer 2021.

Marius Merck

Jadon Sancho: Deadline? Manchester United gibt nicht auf

Jeden Sommer gibt es eine Transfersaga, die einfach nicht abreißen will. 2020 war es das Wechseltheater um Jadon Sancho (20) und Manchester United. Dabei tat Borussia Dortmund eigentlich alles in seiner Macht stehende, um ein solches Hickhack zu verhindern. Die Dortmunder formulierten eine Wechselfrist: Bis zum 10. August hatten die Engländer Zeit, ein Gebot in Höhe von 120 Millionen Euro abzugeben, andernfalls würde der offenbar wechselbereite Sancho 2020/2021 weiterhin beim BVB bleiben. Eigentlich eine klare Geschichte.

So klar wurde das in Manchester allerdings wohl nicht vernommen. Die Red Devils versuchten, zu verhandeln. Ihr gutes Recht. Wie viele Gebote es tatsächlich gab, und wie viele sich die Twitter-Accounts und Redaktionen dieser Welt womöglich ausdachten, um die schwarzgelbe Klick-Kuh weiter zu melken, darüber kann man nur spekulieren. Fakt ist: Die 120 Millionen Euro wurden bis zum 10. August nicht auf den Tisch gelegt. Noch am selben Tag verkündete BVB-Sportdirektor Michael Zorc (58): „Wir planen mit Jadon Sancho. Er wird nächste Saison bei uns spielen. Die Entscheidung ist definitiv. Ich glaube, das beantwortet alle Fragen“. Der Bundesligist setzte sogar noch eins drauf: „Wir haben bereits im letzten Sommer das Gehalt an die Leistungsentwicklung von Jadon angepasst. In dem Zusammenhang haben wir den Vertrag bis 2023 verlängert.“ Rums. Klar formuliert, konsequent und mit der heimlichen Verlängerung plötzlich keinerlei Druck, Sancho vorzeitig ziehen zu lassen. Transfersaga also beendet? Nope.

Für ManUtd-Geschäftsführer Ed Woodward (47) war die Botschaft nicht ganz klar. Er versuchte es laut übereinstimmenden britischen Medien auch nach dem 10. August weiter. Bis zum Transferschluss verging kaum ein Tag ohne neue Meldungen über die Pläne der Engländer, potentielle Gespräche oder gar Gebote. Wie viele dieser Berichte davon der Realität entsprachen, war an dem Wirrwarr, das dieses Transfergerücht auslöste, unmöglich zu beurteilen. Als am 5. Oktober um Mitternacht der Big Ben läutete, war der Spuk dann endlich vorüber. Sancho blieb in Dortmund, doch das war seit dem 10. August ohnehin schon klar.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Chris McCarthy

David Alaba: Vertragspoker mit dem FC Bayern

Der Vertrag von Defensivspieler David Alaba (28) beim FC Bayern läuft im Sommer 2018 aus, bisher gab es noch keine Einigung. Soweit, so normal. Doch das Theater rund um den Vertragspoker beschäftigt die Medien nun schon monatelang. Zunächst sah alles so aus, als würden die üblichen Floskeln wie „Ich konzentriere mich auf das nächste Spiel“ oder „Wenn es etwas zu vermelden gibt, werden wir das tun“ schon irgendwann dazu führen, dass der Österreicher dem Rekordmeister erhalten bleibt.

Doch falsch gedacht. Alaba engagierte den berüchtigten und unangenehmen Berater Pini Zahavi (77) – und das Drama nahm seinen Lauf. Medienberichten zufolge forderte die Spielerseite ein enorm hohes Gehalt, Uli Hoeneß (68) bezeichnete Zahavi als „geldgierigen Piranha“, Karl-Heinz Rummenigge (65) versuchte mehrfach, die Wogen zu glätten. Das war natürlich noch nicht alles, denn auch George Alaba, der Vater von David, meldete sich in den Medien zu Wort und sprach von „dreckigen Anschuldigungen“.

(Photo by ANDREAS GEBERT/POOL/AFP via Getty Images)

Kaum eine Woche verging ohne neue Wasserstandsmeldungen, auch Hansi Flick (55) wurde auf fast jeder Pressekonferenz nach der Zukunft des Defensivspielers gefragt. Der Cheftrainer gab geduldig Auskunft und teilte Woche für Woche mit, dass er auf einen Verbleib seines Abwehrchefs hofft. Gerade als ein wenig Ruhe einkehrte, ließ Präsident Herbert Hainer (66) bei Blickpunkt Sport die nächste Bombe platzen. Er gab bekannt, dass eine interne Deadline abgelaufen sei und das Angebot folglich vom Tisch ist.

Das letzte Wort war aber auch damit noch nicht gesprochen, denn mittlerweile berichtete nahezu jedes Medium, dass eine Ausdehnung der Zusammenarbeit weiterhin vorstellbar ist. Allerdings nur dann, wenn die Spielerseite auf den Verein zukommt und das ursprüngliche Angebot annimmt. Währenddessen will Berater Zahavi seine Kontakte spielen lassen und ab Januar mit interessierten Klubs verhandeln. Dass diese Vereine aber in der Lage sind, die Forderungen zu erfüllen, darf zumindest bezweifelt werden. Und so ist trotz monatelangem Theater noch immer nichts entschieden.

Manuel Behlert

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