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Bayer bleibt ungeschlagen, Köln und Gladbach gewinnen: Drei Thesen zum 21. Bundesliga-Spieltag

9. Februar 2024 | Spotlight | BY Antonio Riether

Am 21. Spieltag kommt es nicht nur zum Spitzenduell zwischen Tabellenführer Leverkusen und dem FC Bayern. Acht weitere spannende Duelle erwarten die Fans, vor allem für die Teams im Tabellenkeller wird es am Wochenende schwer. Wir liefern euch wieder drei Thesen zum Spieltag.

Bundesliga: Ganz Deutschland blickt auf das Topspiel in Leverkusen

Dass der Blick am Samstag komplett auf das Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und den FC Bayern gerichtet ist, liegt nicht nur an der Anstoßzeit. Die beiden Titelanwärter spielen erst am Abend, davor gibt es zur klassischen Anstoßzeit um 15:30 Uhr fünf weitere Partien. Union Berlin will die Sieglos-Serie des VfL Wolfsburg von fünf Spielen weiter ausbauen, von Eintracht Frankfurt wird nach der Pleite in Köln eine Reaktion im Heimspiel gegen den VfL Bochum erwartet und Gladbach hat das Tabellenschlusslicht Darmstadt zu Gast. Zudem will das gut aufgelegte Werder Bremen seine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen auch gegen Heidenheim fortsetzen, während Leipzig in Augsburg auf Punktejagd geht.

 



Eröffnet wird der Spieltag allerdings am Freitagabend in Dortmund. Der BVB, der zuletzt in Heidenheim mit einem schwachen 0:0 einen Dämpfer erfuhr, will es im Heimspiel gegen Freiburg besser machen. Am Sonntag folgen zwei weitere Partien. Der Tabellendritte VfB Stuttgart fordert nach dem dramatischen Pokal-Aus in Leverkusen den Vorletzten Mainz 05, während Hoffenheim den zuletzt erfolgreichen 1. FC Köln empfängt, der aktuell auf dem Relegationsplatz steht.

Wir haben für euch wieder drei Thesen zum kommenden Bundesliga-Spieltag aufgestellt. Diesmal geht es um den Aufschwung der Kölner unter Timo Schultz, die Gladbacher Standortbestimmung gegen Darmstadt sowie die nahezu beängstigende Leverkusener Serie.

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These 1: Köln legt nach Sieg gegen Frankfurt in Hoffenheim nach

Wenn man das Wort „Befreiungsschlag“ googelt, könnte gut und gerne der 2:0-Sieg des 1. FC Köln über Eintracht Frankfurt als Suchvorschlag angezeigt werden. Der emotionale Erfolg am vergangenen Samstagabend war für die Mannschaft von Timo Schultz definitiv ein Brustlöser und könnte positive Auswirkungen auf den Rest der Saison haben. Zuletzt hatte der Effzeh am 1. Dezember gegen Darmstadt 98 gewinnen können, also vor über zwei Monaten. Beim Auftritt gegen die Eintracht konnte Köln dabei sogar spielerisch überzeugen und siegte letztendlich hochverdient. Dabei machte Schultz aus der Not der Transfer-Sperre eine Tugend und beorderte fünf Spieler, die 22 Jahre oder jünger sind, in die Startelf. Insbesondere Linksverteidiger Max Finkgräfe wusste gegen die SGE zu überzeugen, schon seit einigen Wochen zeigt das Eigengewächs durch die Bank stabile Leistungen.

Köln kann doch noch jubeln. Nach dem 2:0 durch Jan Thielmann gegen Frankfurt fiel vielen Fans ein Stein vom Herzen. (Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Köln kann doch noch jubeln. Nach dem 2:0 durch Jan Thielmann gegen Frankfurt fiel vielen Fans ein Stein vom Herzen. (Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Ein bisschen unter dem Radar fliegend gilt das für die gesamte Mannschaft, die im Kalenderjahr 2024 mit Ausnahme der 0:4-Klatsche gegen Dortmund durchaus ordentliche Leistungen zeigte und gegen Heidenheim und Wolfsburg Remis spielte. Das kann man über Gegner Hoffenheim nicht gerade behaupten, die Kraichgauer warten mittlerweile seit dem 14. Spieltag auf einen Dreier und befinden sich in einer handfesten Ergebniskrise. Keine schlechten Voraussetzungen also für den 1. FC Köln, bei dem sich immer mehr die Bildung einer Wagenburg-Mentalität heraus zu kristallisieren scheint.

Philipp Overhoff

These 2: Gladbach holt nach drei sieglosen Spielen wieder einen Dreier

Denkt man derzeit an Borussia Mönchengladbach so kommen einem (neben dem abgesagten DFB-Pokal-Viertelfinale) die letzten beiden Bundesliga-Begegnungen gegen Leverkusen und dem FC Bayern ins Gedächtnis. Am vorletzten Spieltag trotzte die Mannschaft von Gerardo Seoane dem Tabellenführer in der BayArena ein torloses Remis ab, eine Woche später in München führte Gladbach sogar zwischenzeitlich. Zwar unterlagen die Fohlen den Bayern in der Allianz Arena letztlich mit 1:3, die Leistung war dennoch in Ordnung. Kaum zu glauben, dass die Borussia in den letzten drei Spielen nur einen Zähler holen konnte. Vor dem 0:0 in Leverkusen setzte es eine 1:2-Heimpleite gegen Augsburg.

Gladbach investierte viel in München, am Ende verloren die Fohlen jedoch mit 1:3. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Gladbach investierte viel in München, am Ende verloren die Fohlen jedoch mit 1:3. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

An diesem Wochenende bekommt die Seoane-Elf jedoch die Chance, dem Negativtrend entgegenzuwirken. Mit einem Dreier im Heimspiel gegen den Tabellenletzten SV Darmstadt 98 könnte sich Mönchengladbach, das mittlerweile auf Platz 13 abgerutscht ist, wieder etwas Luft verschaffen. Nur sechs Punkte sind es derzeit auf den Relegationsplatz. Doch Vorsicht: In der Hinrunde führte Darmstadt zwischenzeitlich mit 3:0 gegen Gladbach, ehe Verteidiger Matej Maglica vom Platz verwiesen wurde und sich die Gäste durch Treffer von Jordan Siebatcheu, Florian Neuhaus und dem aktuell verletzten Tomas Cvancara ein 3:3-Remis erkämpften. Damals kam die Elf vom Niederrhein mit einem blauen Auge davon, nun muss Seoane hoffen, dass sein Team die Lehren aus dem Hinspiel gezogen hat.

Antonio Riether

These 3: Leverkusen bleibt auch gegen die Bayern ungeschlagen

Die gewagteste These des Spieltags betrifft – wie soll es auch anders sein – das Topspiel am Samstagabend. Erfolgscoach Xabi Alonso legte mit Leverkusen einen unfassbaren Saisonstart hin, der sich zu einer atemberaubenden Serie entwickelte. Mit 16 Siegen aus 20 Partien steht Bayer 04 weiter ungeschlagen vor dem FC Bayern an der Tabellenspitze, nur drei Mannschaften waren zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga-Historie besser. Der Halbfinaleinzug im DFB-Pokal am Dienstag, bei dem Leverkusen in letzter Minute mit 3:2 gegen Stuttgart gewann, bestätigte erneut die Form und Moral innerhalb der Mannschaft. Immerhin holte die Werkself zweimal einen Rückstand auf. Gegen die Bayern wird die Alonso-Elf ebenfalls auf ihre sportliche und mentale Stärke setzen.

Exequiel Palacios trifft im Hinspiel für Bayer zum 2:2. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Exequiel Palacios trifft im Hinspiel für Bayer zum 2:2. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Schon beim Hinspiel Mitte September, bei dem Leverkusen durch einen Strafstoß in der Nachspielzeit ein 2:2-Remis in München holte, schenkten sich die beiden Teams nichts. In der Zwischenzeit entwickelte sich Leverkusen allerdings kontinuierlich weiter und ließ in keinem Wettbewerb Zweifel an seiner Dominanz aufkommen. Die Bayern hingegen flogen aus dem DFB-Pokal und gerieten etwa durch die Heimniederlage gegen Bremen unter Zugzwang. Hinzu kommt, dass Thomas Tuchel über die gesamte Saison mit vielen Verletzungen und Ausfällen zurechtkommen musste, auch gegen Leverkusen fehlen einige Stars wie Kingsley Coman, Serge Gnabry, Alphonso Davies und Konrad Laimer. Zudem wackeln Joshua Kimmich und Dayot Upamecano.

Beste Voraussetzungen also für die Leverkusener, die in dieser Saison weiterhin ungeschlagen bleiben wollen. Sollte Alonsos Mannschaft den gewohnten Spielwitz mit dem unbedingten Siegeswillen auch beim großen Showdown gegen den Rekordmeister auf den Rasen bringen, ist mit Punkten zu rechnen.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)


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