Spotlight

Bundesliga | Der Kampf um die Torjägerkanone: Wer stoppt Harry Kane?

20. August 2024 | Spotlight | BY Till Gabriel

Nicht nur die Jagd nach der Meisterschale geht ab dem Wochenende in eine neue Saison, auch das Rennen um die Torjägerkanone der Bundesliga nimmt wieder Fahrt auf. Doch wer kann Titelverteidiger Harry Kane gefährlich werden?

Bundesliga: Guirassy im Wartestand

Der Favorit auf die Bundesliga-Torjägerkanone ist auch in diesem Jahr Harry Kane vom FC Bayern. In seinem ersten Jahr für die Münchner erfüllte der 100-Millionen-Mann die großen Erwartungen und traf alleine in der Liga 36-mal. 

Dass er auch mit 31 Jahren weiterhin ohne Titel dasteht, lag nicht am langjährigen Tottenham-Kapitän. Auch in der neuen Saison dürfte der erfahrene Stürmer wieder das Nonplusultra in der Bundesliga sein. Wenngleich er den nächsten Preis für den besten Torschützen wohl liebend gerne gegen einen Vereinstitel eintauschen würde. Hinter Kane lauern einige weitere Top-Stürmer auf ihre Chance. 



Weitere News und Storys rund um die Bundesliga findet ihr hier

Serhou Guirassy, Borussia Dortmund

Schon in der Vorsaison war Serhou Guirassy der ärgste Konkurrent für Kane, stellte für den VfB Stuttgart mit 28 Toren sogar einen neuen Vereinsrekord auf. Eine Verletzung verhinderte, dass der frühere Kölner die 30-Tore-Marke durchbrach. Im Sommer schloss sich der Guineer dem BVB an und ist dort nach dem Füllkrug-Abgang die klare Nummer eins im Sturm.

Allerdings wird der 28-Jährige noch einige Wochen fehlen, nachdem beim Medizincheck eine Verletzung im Knie entdeckt wurde. Dass sich Borussia Dortmund dennoch für eine Verpflichtung entschieden hat, zeigt, wie überzeugt die Schwarz-Gelben von Guirassy sind. Damit der BVB wieder ganz oben anklopfen kann, braucht das Team von Nuri Sahin eine Tormaschine in Bestform. Oder zwei: Denn auch Maximilian Beier kam letztes Jahr auf stolze 16 Treffer.

Deniz Undav ist zurück beim VfB Stuttgart. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Deniz Undav, VfB Stuttgart

2023/2024 bildete er mit Guirassy das beste Sturmduo der Bundesliga, jetzt geht Deniz Undav in sein zweites Jahr beim VfB Stuttgart. Der Nationalspieler konnte nach langem Hin-und-her mit Stammverein Brighton & Hove Albion endlich fest verpflichtet werden. Im Supercup traf er trotz Trainingssrückstand unmittelbar nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 2:1.

Ob Undav an seine 18 Treffer aus der Vorsaison anknüpfen kann, wird auch durch das Abschneiden seines Teams entschieden. Beweist der VfB Stuttgart, dass er kein One-Season-Wonder ist, wird der Karriere-Spätstarter erneut vorne in der Torjägerliste zu finden sein. Entscheidend wird zudem, wie schnell das Zusammenspiel mit Guirassy-Nachfolger Ermedin Demirovic funktioniert.

Victor Boniface, Bayer 04 Leverkusen

Eine beinahe perfekte Premierensaison feierte Victor Boniface bei Bayer 04 Leverkusen. Der Nigerianer startete auf dem Weg zum Double mit sieben Toren in sieben Spielen furios und ließ sogar noch einige Hochkaräter aus. Mitte der Hinrunde ließ der Neuzugang von Royal Union St. Gilloise etwas nach und fiel schließlich mit einer Adduktorenverletzung lange aus. Dennoch steuerte der 23-Jährige 14 Tore und – auch das ist eine seiner Qualitäten, die ihn für den Meister so wichtig macht – neun Vorlagen zum Titel bei.

Bleibt Boniface fit, ist auch er ein Kandidat für die begehrte Torjägerkanone. Mit Granit Xhaka, Jonas Hofmann, Florian Wirtz, Grimaldo und Jeremie Frimpong, soll er der Fixpunkt der vielleicht besten Offensive der Liga sein. Im Supercup untermauerte der bullige Angreifer gleich mal seine Ambitionen und erzielte das frühe 1:0.

Kongeniales Duo? Lois Openda und Benjamin Sesko. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Lois Openda & Benjamin Sesko, RB Leipzig

Im Schatten von Kane und Guirassy ging es fast unter, dass mit Lois Openda noch ein weiterer Spieler die 20-Tore-Marke deutlich überbot. 24 Treffer in seiner ersten Bundesliga-Saison sind eine herausragende Bilanz für den schnellen Belgier von RB Leipzig. Openda ist unter Marco Rose gesetzt und präsentierte sich im DFB-Pokal gleich wieder treffsicher.

Bei den Sachsen soll der EM-Teilnehmer sich in seinen Qualitäten mit Benjamin Sesko ergänzen. Neben dem quirligen Openda soll der Slowene mit seinen 1,95m als Wandspieler agieren. In der letzten Saison erzielte der 21-Jährige 14 Tore, jedoch musste sich das Sturmtalent nach seinem Wechsel von RB Salzburg zunächst in der deutlich anspruchsvolleren Bundesliga zurechtfinden. Das gelang ihm in der Rückrunde immer besser.

Beier, Demirovic und Co.: Die Außenseiter

Neben dem erweiterten Favoritenkreis hinter Kane, tummeln sich einige spannende Akteure, die in der neuen Saison in den Kreis der absoluten Top-Stürmer aufsteigen konnten. Bei Maximilian Beier und Ermedin Demirovic ließen sich sogar Argumente finden, dass sie diesem bereits angehören. Beide waren in der abgelaufenen Spielzeit die treffsichersten Spieler ihrer Teams, Beier traf 16-mal für die TSG Hoffenheim, Demirovic 15-mal für den FC Augsburg. 2024/2025 streifen sich beide ein neues Trikot über. Nationalspieler Beier zog es zum BVB, Demirovic geht jetzt für den VfB Stuttgart auf Torejagd.

Nach dem Wechsel des deutschen Jung-Nationalspielers bleibt der TSG 1899 Hoffenheim nun Andrej Kramaric als zuverlässiger Goalgetter. Der Kroate ist seit jeher eine treffsichere Instanz im Kraichgau und bilanzierte in seinen acht kompletten Bundesliga-Jahren nur einmal weniger als zehn Treffer.

Auch Spieler wie Tim Kleindienst, Marvin Ducksch und Jonas Wind haben ihre Torjägerqualitäten bereits unter Beweis gestellt. Eine Saison, in der einer von ihnen Harry Kane gefährlich werden könnte, erscheint jedoch angesichts der Qualität der Teams (Kleindienst, Ducksch) und der eigenen Inkonstanz (Wind) als Utopie.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


Ähnliche Artikel