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Transfercheck: Bayerns Angreifersituation, Pogbas Juventus-Flirt und ein Ausblick

20. Mai 2022 | Trending | BY Manuel Behlert

Die Saison 2021/22 befindet sich auf der Zielgeraden, in einigen Ligen ist der letzte Spieltag bereits absolviert. Das heißt auch, dass Schwung in den Transfermarkt kommt. Abschiede wurden verkündet, Neuzugänge festgezurrt, Spieler, deren Verträge auslaufen, treffen Entscheidungen. Und die Gerüchteküche brodelt natürlich. 

Ab sofort wird 90PLUS an jedem Freitag, immer um 20 Uhr, ein Update zu den Geschehnissen auf dem Transfermarkt liefern. Was ist in den letzten Tagen passiert? Welche Gerüchte kursieren aktuell und welche Transfers wurden offiziell verkündet? Diese Kernfragen sollen in einem wöchentlichen Überblick beantwortet werden. 

FC Bayern: Lewandowski-Abgang und Kalajdzic-Spur

Ein ganz großes Thema dieser Tage ist die Frage, was beim FC Bayern im Angriff passiert. Robert Lewandowski (33) will den Klub verlassen und seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Zwar betonen die Verantwortlichen gebetsmühlenartig, dass ein Verkauf 2022 ausgeschlossen ist, das scheint, glaubt man übereinstimmenden Medienberichten, aber nur eine Frage des Geldes zu sein. Der FC Barcelona hat Interesse, muss aber zunächst Budget freischaufeln. In der Außenseiterrolle befindet sich der FC Chelsea, der die Situation zumindest beobachtet. 

Der Pole selbst betonte zuletzt, dass der Verein und er selbst eine Lösung finden müssen, gemeinsam. Eine Schlammschlacht scheint also nicht zu drohen, weil es aber auch noch keine konkreten Verhandlungen gibt, könnte sich der Poker in die Länge ziehen. Einen Plan in der Hinterhand hat der Rekordmeister aber. Sasa Kalajdzic (24) soll ein großes Thema in München sein. Er ist eine von mehreren Optionen, könnte bei einem Verbleib von Lewandowski langsam in die Rolle beim FC Bayern wachsen. Sein Berater war am Mittwoch erst wieder an der Säbener Straße und traf sich mit den FCB-Verantwortlichen.

Ein 1:1-Ersatz wäre der Österreicher im Falle eines Abschieds von Lewandowski nicht, dieser Abgang müsste auf mehreren Schultern verteilt werden. Bayern will aber verhindern, dass bei einem Wechsel spät im Transferfenster eine Notsituation entsteht, in der schnell gehandelt werden muss. Die Quellenlage bei Kalajdzic ist durchaus gut, ein Wechsel scheint in der Tat gut vorstellbar zu sein.

Kehrt Paul Pogba zu Juventus zurück?

Paul Pogba (29) ist einer der Spieler, deren Vertrag im Sommer 2022 enden. Manchester United will mit dem Spieler sprechen, hat vor allem aufgrund der Verpflichtung von Erik ten Hag (52) als neuem Cheftrainer noch eine Resthoffnung, was einen Verbleib angeht. Allerdings: Pogba selbst tendiert eher zu einem Wechsel. Als Kandidaten werden seit längerer Zeit Real Madrid, PSG und Juventus Turin genannt. Real scheint andere Prioritäten zu haben, die Spur zu PSG ist aktuell auch nicht allzu heiß. Bleibt also die Vecchia Signora.

Manchester United: Rangnick spricht über Pogba

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Juventus weiß, dass es in der Causa Pogba nicht auf Zeit spielen kann. Die Bianconeri bauen darauf, dass sich der Franzose an seine gute Zeit, die er bei seinem ersten Engagement in Turin verlebte, zurückerinnert. Denn in Sachen Gehalt können Real Madrid und PSG mehr bieten. Laut Sky Italia laufen die Gespräche zwischen der Spielerseite und Juventus gut, schon in den kommenden Tagen könnte es zu einer entscheidenden Annäherung kommen. Nach dem Saisonende wollte der 29-Jährige seine Zukunft verkünden und möglicherweise steht der Rückkehr nach Italien nicht mehr viel im Weg.

Gabriel Jesus: Die Spur führt zum FC Arsenal

Der FC Arsenal kämpft am letzten Spieltag noch um den Einzug in die UEFA Champions League, die Chancen stehen aber nicht allzu gut. Auf dem Transfermarkt könnte sich im Sommer bei den Gunners einiges tun. Für alle Mannschaftsteile werden noch Neuzugänge gesucht, abgesehen von der Torhüterposition. Ein Name, der in den letzten Wochen immer wieder im Zusammenhang mit Arsenal fiel, ist Gabriel Jesus (25). Noch steht der Offensivspieler bei Manchester City unter Vertrag, durch die neuen Spieler, die die Skyblues im Offensivbereich aber verpflichtet haben, darunter Erling Haaland (21), wird es der Brasilianer aber schwer haben.

Festgezurrt ist mit Arsenal noch nichts. Die Gerüchtelage ist aber sehr eindeutig. Gabriel Jesus gefällt das Projekt, Mikel Arteta, Trainer der Nordlondoner, hat Interesse am Spieler. Und noch etwas spricht für einen Wechsel: Der Brasilianer hat nur noch ein Jahr Vertrag bei Manchester City, wäre wohl einigermaßen bezahlbar. Darüber hinaus wäre er bei Arsenal eher einer der Topstars und nicht einer von vielen guten Spielern wie bei Manchester City. Das Projekt Arsenal erhält also vermutlich bald einen Spieler, der in der aktuellen Entwicklungsphase einen großen Einfluss haben kann.

Das könnte in Kürze auf dem Transfermarkt passieren

Da in den kommenden Tagen erst die nächsten großen Ligen, beispielsweise La Liga, die Serie A oder die Premier League, ihren letzten Spieltag bestreiten, dürfte anschließend erst so richtig Bewegung in den Transfermarkt kommen. Klubs treffen Entscheidungen, ob Leihspieler fest verpflichtet werden, verabschieden Spieler, deren Verträge auslaufen und stellen erste Neuzugänge vor. Auch deswegen gab in der zurückliegenden Woche viele Transfers in Deutschland.

Kylian Mbappe (23) kündigte zuletzt an, dass seine Zukunft in Kürze auch offiziell entschieden ist. Der französische Angreifer ist ablösefrei, soll bei Real Madrid unterschreiben. PSG will zwar versuchen, den Superstar mit einem finanziell fast schon unmoralischen Angebot von einem Verbleib zu überzeugen, das schien lange ausgeschlossen zu sein. Neue Berichte deuten darauf hin, dass der Franzose nun doch seinen Vertrag verlängern könnte. Es bleibt sehr spannend.

Der FC Bayern könnte indes in Kürze einen Doppelschlag vermelden. Ryan Gravenberch (20) und Noussair Mazraoui (24, beide Ajax) stehen beim Rekordmeister ganz oben auf der Liste. Die Mazraoui-Verkündung soll nur noch eine Frage der Zeit sein, bei Gravenberch sind noch finanzielle Details wie Bonuszahlungen zu klären. Auch der ein oder andere ablösefreie Wechsel wie der von Angel di Maria (34), den es sehr wahrscheinlich zu Juventus zieht, könnte zeitnah verkündet werden. Bei Paulo Dybala (27) und seinem möglichen Inter-Wechsel scheint noch etwas Geduld notwendig zu sein, wenngleich bei ablösefreien Spielern immer eine Hürde weniger zu nehmen ist.

Auswahl zuletzt vermeldeter Transfers:

(viel Bundesliga, weil dort der Ligabetrieb schon zu Ende ist)

Karim Adeyemi (RB Salzburg) -> Borussia Dortmund

Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) -> Borussia Dortmund

Danilho Doekhi (Vitesse) -> 1. FC Union Berlin

Philippe Coutinho (FC Barcelona) -> Aston Villa, zuvor ausgeliehen

Jeremiah St. Juste (Mainz 05) -> Sporting CP

Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) -> SC Freiburg

Dominik Kohr (Eintracht Frankfurt) -> Mainz 05, zuvor ausgeliehen

Steven Zuber (Eintracht Frankfurt) -> AEK Athen, zuvor ausgeliehen

Louis Schaub (1. FC Köln) -> Hannover 96

Delano Burgzorg (Heracles) & Marcus Ingvartsen (FC Union) -> Mainz 05, beide zuvor ausgeliehen

Jamie Leweling (Fürth) -> FC Union

Luca Kilian (Mainz 05) -> 1. FC Köln, zuvor ausgeliehen

Amos Pieper (Arminia Bielefeld) -> Werder Bremen

Konstantinos Mavropanos (Arsenal) -> VfB Stuttgart, zuvor ausgeliehen

Maxim Leitsch (VfL Bochum) -> Mainz 05

(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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