Bremen vs Heidenheim | Die Magie der Relegation

2. Juli 2020 | Vorschau | BY Hendrik Wiese

Vorschau | Der SV Werder und der 1.FC Heidenheim dürfen/müssen in die Verlängerung. Für beide Mannschaften entscheiden zwei Spiele über die ganze Saison, das Hinspiel findet in Bremen statt.

Anpfiff der Partie ist am Donnerstag, 20:30 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Werder rettete sich am letzten Spieltag in die Relegation
  • Heidenheim profitierte vom Hamburg-Debakel
  • Beide Mannschaften wollen eine gute Ausgangssituation schaffen

SV Werder Bremen – Die Qualität ist vorhanden

Was war das bitte für ein Finish am 34. Spieltag der Fußball Bundesliga? Der SV Werder besaß lediglich eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt, doch das eigene Spiel gegen den 1.FC Köln konnte siegreich mit 6:1 für sich entschieden werden, während der Konkurrent aus Düsseldorf die Nerven nicht im Griff hatte und gegen Union Berlin verlor.

Ob leichte Wettbewerbsverzerrung hin oder her, die Spieler von Florian Kohfeldt (37) besitzen in zwei Spielen die Chance, eine ganze Saison zu retten. Der große Vorteil – im Vergleich zu Zwischenzeiten in der Saison – ist der Kader, ohne große verletzungsbedingte Ausfälle. Milot Rashica (24), der seit längerem außer Form und auch fraglich für letztes Wochenende war, avancierte mit einem starken Spiel zum absoluten Matchwinner. Zudem ist Niclas Füllkrug (27) nach seinem Kreuzbandriss endgültig genesen und in jedem Spiel für mindestens einen Treffer gut. Auch Yuya Osako (30) schafft es wieder, seine Qualitäten auf den Platz zu bringen und dem Team damit einen großen Gefallen zu tun.

In Weiten Teilen der Saison war der SVW konteranfällig. „Heidenheim war über die gesamte Saison sehr konterstark. Wie sie hier auftreten werden, darüber kann ich nur spekulieren. Klar ist aber auch, dass es in diesen zwei Spielen nicht nur um Taktik sondern auch um Leidenschaft und Einsatzbereitschaft geht“, warnt der Cheftrainer. In Sachen Personal fehlt lediglich Kevin Vogt (28) gesperrt und Kevin Möhwald (26) verletzt. Gut möglich, dass Kohfeldt – bis auf die Vogt-Sperre – identisch zum 6:1 Sieg gegen Köln auflaufen lässt.

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Heidenheim: Die richtige Mischung ist vorhanden

Aufgrund der personellen Qualität geht ganz Fußballdeutschland von einem Sieg der Gastgeber auf. Doch die Gäste laufen bereits eine ganze Weile unterm Radar. In der letzten Saison spielte man lange um den Aufstieg mit, in diesem Jahr ebenfalls. Auch wenn man es wieder einmal nicht schaffte, konstant Siege einzufahren, besitzt man nun die Möglichkeit per Relegation in die Bundesliga aufsteigen zu können. Es wäre das Wunder der Brenz.

Das Hauptinstrument spielt der Cheftrainer. Frank Schmidt (46) ist seit 2007 im Amt und entwickelte die Mannschaft in allen Bereichen enorm. Taktisch spielt man den vielleicht saubersten Fußball der ganzen Liga, personell entpuppen sich zudem jedes Jahr neue, hochinteressante Spieler, die das Potenzial für ganz oben besitzen. Top-Torjäger ist Tim Kleindienst (24) mit 14 Toren und weiteren vier Vorlagen, der meist von Denis Thomalla (27) im 4-2-2-2 System unterstützt wird. Der talentierteste Spieler im Kader ist Niklas Dorsch (22), der vom FC Bayern den Schritt zurück in die 2. Liga ging. Die Nummer 36 der Heidenheimer ist ein kompletter Mittelfeldspieler, der seine Stärken im Spielaufbau, aber auch im Zweikampfverhalten besitzt. Schmidt schmiedete ihn zu dem besten Mittelfeldspieler der 2. Liga und auch wenn die Relegation verloren gehen sollte, darf man Dorsch im nächsten Jahr wohl in der Bundesliga sehen.

Doch die Mannschaft besitzt auch Persönlichkeiten. An diesem Punkt muss natürlich Marc Schnatterer (34) erwähnt werden, der den Klub mit seinen 34 Jahren so prägt, wie sonst nur sein Trainer. Auch wenn man als Underdog in die zwei Partien gehen wird, besitzt man das die richtige Mischung, um den SV Werder ein Bein stellen zu können.

Arne Feick (32) fehlt verletzungsbedingt, der Rest ist fit.

Heidenheim
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Prognose

An der Weser präsentiert sich der SVW die ganze Saison hinüber schwach. Heidenheim muss den wichtigen Auswärtstreffer markieren, ansonsten ist die Favoritenrolle klar bei den Gastgebern.

Mögliche Aufstellungen:

SV Werder: Pavlenka – Moisander, Bargfrede, Veljkovic – Friedl, Klaasen, Eggestein, Gebre Selassie – Rashica, Füllkrug, Osako

1.FC Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Beermann, Föhrenbach – Dorsch, Griesbeck – Otto, Schnatterer – Thomalla, Kleindienst

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Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


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