Die große Premier League Vorschau (5/5): Chelsea, Newcastle, Brighton, Fulham

10. August 2018 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Kaum ist die Weltmeisterschaft vorbei, startet die Premier League in die Saison 2018/2019. Ehe Manchester United und Leicester City am Freitag die neue Spielzeit eröffnen dürfen, nehmen wir alle 20 Teams unter die Lupe. Ist Manchester City weiterhin das Maß aller Dinge? Wer qualifiziert sich für die Champions League und wer kämpft um das nackte Überleben?

 

Teil 1: Manchester City, FC Arsenal, Crystal Palace & Huddersfield Town

Teil 2: ManUtd, Burnley, Bournemouth, Southampton

Teil 3: Tottenham, Everton, West Ham, Wolverhampton

Teil 4: Liverpool, Leicester, Watford, Cardiff

Teil 5: Chelsea, Newcastle, Brighton, Fulham

 

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Chelsea

(Letzte Saison 5. Platz)

Umbruch

Vor etwas mehr als einem Jahr schien die Zukunft des FC Chelsea extrem rosig zu sein. Antonio Conte hatte die Blues nach dem zehnten Platz im Vorjahr in seiner ersten Saison an der Seitenlinie direkt zum Titel geführt. Schon bald überschatteten die Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Vereinsführung die Harmonie im Westen Londons. Die unterschiedlichen Meinungen hinsichtlich der Transferpolitik eskalierten, wirkten sich auf die Leistungen der Mannschaft aus (Platz fünf) und resultierten letztendlich in einer zähen Trennung.

Da Chelsea die Zahlung der Abfindung umgehen wollte und auch sein Nachfolger eine Ablöse kostete, konnten die Blues erst spät mit den endgültigen Planungen für die Saison beginnen. Erst Mitte Juli trat Maurizio Sarri das Amt beim FC Chelsea an, sodass auch potentielle Neuzugänge lange auf sich warten ließen. Um seinen „Sarri-Ball“ auch an der Stamford Bridge reibungslos umsetzen zu können, bedurfte es einen Umbruch. Neben dem so wichtigen Abräumer N’Golo Kanté, der in jedem Mittelfeld der Welt seinen Platz findet, passte auf den ersten Blick lediglich Cesc Fabregas zur Philosophie des neuen Trainers.

(Photo IAN KINGTON/AFP/Getty Images)

Immerhin brachte der neue Trainer den Prototyp eines Sarri-Spielers gleich aus Neapel mit, den ungemein ball- und passsichere Jorginho (26; 57 Millionen Euro). Darüber hinaus konnte man in Matteo Kovacic (24; Leihe Real Madrid) einen weiteren geeigneten Mann an Land ziehen. Allerdings nicht ohne großen Verlust. Thibaut Courtois setzte, begünstigt durch seinen 2019 auslaufenden Vertrag, seinen Wechselwunsch durch und schloss sich für fast schon günstige 40 Millionen Euro im Gegenzug den Königlichen an. Ihn beerbt der talentierte, allerdings extrem teure Kepa Arrizabalaga (23; 80 Millionen Euro, Atheltic Bilbao), der den Druck und die Umstellung zur Premier League erstmal meistern muss.

Alles Nebengeschichten, im Vergleich zu den Wechselambitionen des wohl wichtigsten Mannes des FC Chelsea, Eden Hazard. Der Belgier wollte und will ebenfalls zu Real Madrid wechseln. Anders als bei Courtois halten die Blues dank des bis 2020 datierten Vertrags sämtliche Zügel in der Hand. Die Königlichen dürfen zwar noch bis Ende des Monats Spieler verpflichten, doch da das Transferfenster geschlossen ist, werden die Blues ihren besten Spieler – ohne Nachfolger in der Hinterhand – sicher nicht ziehen lassen.

Das Mittelfeld wurde schon mal an Sarris Vorstellungen angepasst und der dynamische Willian konnte gehalten werden. Der Sturm, der mit Alvaro Morata, dem spielstarken Olivier Giroud, Michy Batsuhayi und Tammy Abraham nicht die größte Torgefahr ausstrahlt, ist verbesserungswürdig. In der Verteidigung gibt es große Fragezeichen. Dem in der Dreierkette so zuverlässigen Cesar Azpilicueta scheint als Außenverteidiger die Schnelligkeit zu fehlen. In der spielerisch nun geforderten Innenverteidigung sind Andreas Christensen und Antonio Rüdiger plötzlich gefordert.

Prognose

Im Südwesten Londons bahnt sich ein Jahr der Transition an. Das 4-3-3 und die ballsichere, kurzpassorientierte Spielweise Sarris wird bei Chelsea weder über Nacht funktionieren, noch stehen dazu die geeigneten Spieler zur Verfügung. Darüber hinaus offenbart die Defensive einige personelle Fragezeichen. Ein weiteres Jahr ohne Champions League könnte sich anbahnen…

Im Fokus: Maurizio Sarri

Wer den SSC Neapel in den vergangenen Jahren verfolgt hat, weiß, dass der attraktive Fußball, den Sarri praktizieren lässt, relativ wenig mit dem der Blues über die letzten Jahre gemeinsam hat. Chelsea stand auch nach Mourinho primär für defensive Kompaktheit, wenig Ballbesitz und Effizienz im Angriff.

Jetzt kommt Maurizio Sarri mit den besten Ballbesitzwerten der Serie A daher und will mit „Spaßfußball“ die Stamford Bridge auf den Kopf stellen. Immerhin das Mittelfeld wurde darauf vorbereitet und wichtiger noch, Hazard wurde (höchstwahrscheinlich) gehalten.

Trotzdem, die Umstellung zum „Sarri-Ball“ erfordert Geld und vor allem Zeit. Zwei Sachen, mit denen die Blues sehr zimperlich umgehen, gerade auf dem wechselhaften Trainerstuhl.

Newcomer: Callum Hudson-Odoi

Lange wurde die gut bestückte Academy der Blues vernachlässigt. Weder José Mourinho noch Antonio Conte waren besonders motiviert, das Risiko zu gehen und der unerprobten Jugend eine Chance zu geben.

Unter Maurizio Sarri könnte sich das ändern, aber das liegt wohl eher an der Tatsache, wie Callum Hudson-Odoi während der Vorbereitung seine Chance, besser gesagt die Abwesenheit einiger WM-Teilnehmer nutzte, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit gerade einmal 17 Jahren spielte der Engländer im Sommer gestandene Premier League Verteidiger, wie Hector Bellerin oder Kyle Walker, regelrecht schwindelig, begeisterte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, guter Technik und starkem Spielverständnis.

(Photo by Charles McQuillan/Getty Images)

 

 

Newcastle

(Letzte Saison 10. Platz)

Täglich grüßt das Murmeltier

Neue Saison, das gleiche Problem. Sommer 2017. Rafael Benítez, der Newcastle gerade zurück in die Premier League führte, fordert öffentlich Neuzugänge, um den Klassenerhalt zu ermöglichen. Sein Wunsch wurde weitestgehend ignoriert. Dennoch gelang es dem Spanier mit den begrenzten Mitteln das absolute Maximum herauszuholen und dank einer starken Rückrunde die Erwartungen zu übertreffen (Platz 10).

Sommer 2018, Rafa Benítez fordert öffentlich Neuzugänge. Ähnlich wie vor zwölf Monaten muss sich der Trainer eher mit Schnäppchen zufrieden geben. Immerhin waren diese Form von Transfers im Winter mit Erfolg verbunden. Die Leih-Glücksgriffe der Rückrunde, die sich als wahre Leistungsträger entpuppten, konnten entweder fest verpflichtet (Torhüter Martin Dubravka; 29; 4 Millionen Euro; Sparta Prag) oder erneut ausgeliehen werden (Kenedy; 22; Chelsea).

(Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Die Hoffnung ist daher groß, dass sich auch die neuen Innenverteidiger Fabian Schär (26; 4 Millionen Euro; Deportivo La Coruna) oder Federico Fernández (29; 7 Millionen Euro, Swansea) gut zu Abwehrchef Jamaal Lascelles ergänzen. Das Mittelfeld ist mit dem unterbewerteten, allerdings hitzköpfigen Jonjo Shelvey, Mohamed Diamé und Neuzugang Sung-yong Ki (29; ablösefrei; Swansea), der für mehr Struktur sorgt, prinzipiell sehr gut besetzt.

Die größten Sorgenfalten bereiten Benitez dagegen die Offensive. Die schwachen 38 Saisontore aus dem Vorjahr dürften wohl kein zweites Jahr genügen, um sich aus der Affäre zu ziehen. Matt Ritchie und Kenedy brauchen neben Ayoze Pérez weitere Adressaten für ihre Hereingaben. Der dynamische Yoshinori Muto (26; 10 Millionen Euro; Mainz) und der kopfballstarke José Salomón Rondón (28; Leihe im Tausch mit Dwight Gayle, West Bromwich) bieten Abwechslung und müssen einschlagen.

Benítez scheint das nicht zu genügen: „Es gibt 4 oder 5 Spieler, bei denen wir dachten, dass wir sie holen können, aber es nicht schafften“.

Prognose

Der Kader der Magpies wurde minimal, aber längst nicht zur vollen Zufriedenheit des Trainer verstärkt. Benítez sollte mit seiner taktischen Raffinesse und geschicktem Spieler-Management erneut genügend aus dem Kader herausholen können, um den Abstieg abzuwenden. 

Im Fokus: Rafael Benítez

Rafael Benítez ist in Newcastle mittlerweile Kult. Obwohl selbst der Champions League Sieger ein desolates Newcastle 2016 nicht vor dem Abstieg bewahren konnte, erwies sich der Spanier als loyal und führte die Magpies nach nur einem Jahr zurück in die Premier League.

Signifikante Unterstützung seitens des umstrittenen Vereinsbesitzers Mike Ashley konnte Benítez in der ersten Liga dennoch nicht erwarten. Seine peniblen und intensiven Trainingsmethoden, sein Talent Spieler über sich hinauswachsen zu lassen und seine taktische Raffinesse waren 2017/2018 mehr gefragt, als je zu vor.

Hierbei liegt das Problem, denn die knausrige Vereinsführung sieht genau deshalb keinen Grund, größere Geldsummen in die Hand zu nehmen. „Benitez wird das schon regeln“, scheint sich Mike Ashley zu denken. Noch, denn der Vertrag des Trainers läuft 2019 aus und bisher hat er eine Verlängerung verständlicherweise abgelehnt.

Newcomer: Kenedy

Mit 22 Jahren und 29 Premier League Spielen ist Kenedy sicherlich kein unbeschriebenes Blatt, doch gleichzeitig sind sich insbesondere die Verantwortlichen seines eigentlichen Vereins, dem FC Chelsea, nicht ganz sicher, was sie von dem Brasilianer halten sollen.

Nach einer erfolglosen Leihe beim FC Watford und insgesamt nur 23 Pflichtspieleinsätzen für die Blues in zweieinhalb Jahren, folgte im vergangenen Winter die Leihe bei Newcastle United und damit der erhoffte Durchbruch. In 13 Spielen deutete Kenedy nicht nur aufgrund seiner zwei Tore und zwei Assists sein großes Talent an und wusste im taktischen Konstrukt von Benitez zu glänzen.

Im Sommer folgten die Avancen der Top-Klubs, wie Bayern oder PSG. Ein Schritt, der nach den ersten 13 konstanten Spielen in England für ihn wohl zu früh gekommen wäre. Nun hat er die Chance, seine Leistungen zu bestätigen und Chelsea oder seinen potentiellen nächsten Arbeitgeber von sich zu überzeugen.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

 

 

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Brighton & Hove Albion

(Letzte Saison 15. Platz)

Vorschau

Brighton & Hove Albion gehörte als Aufsteiger vor der Saison 2017/2018 ganz klar zu den großen Abstiegskandidaten. Dass man letztendlich lediglich zwei Spieltage auf einem Abstiegsplatz stand und schon zwei Wochen vor Saisonende den Klassenerhalt feiern konnte, lag primär an einem Mann. Chris Hughton holte Woche für Woche das Maximum aus seinem limitierten Kader und glich fehlende individuelle Klasse vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit, Disziplin und Leidenschaft aus.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Im verflixten zweiten Jahr in der Premier League, die Anfangseuphorie nicht mehr als große Motivation im Rücken, werden die Seagulls dennoch eine Schippe drauf legen müssen. Der Kader wurde im Sommer weiter punktuell verstärkt. Nachdem Brighton im Vorjahr die viertschlechteste Offensive vorzuweisen hatte, ist es kein Wunder, dass der Königstransfer dabei im Angriffsdrittel getätigt wurde. Alireza Jahanbakhsh (24; 19 Millionen Euro, AZ Alkmaar), Torschützenkönig in Holland und einer der auffälligsten Akteure des stark aufspielenden Iran bei der WM 2018, soll vom Flügel für Überraschungsmomente und Torgefahr sorgen. Er übt Druck auf die talentierte, wenngleich unkonstanten José Izquierdo und Anthony Knockaert aus.

Aus La Couruna kommt Florin Andone (25, 6 Millionen Euro). Er soll zusammen mit dem bereits im Winter verpflichteten Jürgen Locadia (24; 17 Millionen Euro, PSV Eindhoven) und Routnier Glenn Murray (34; 12 Saisontore) den Konkurrenzkampf im Sturm beleben.

Im Mittelfeld erhält der letztjährige Dreh- und Angelpunkt Pascal Groß (27; 7 Tore & 8 Assists) nach einem neuen Vertrag nun auch spielstarke Unterstützung durch Yves Bissouma (21; 17 Millionen Euro, OSC Lille). Der Deutsche darf zudem einen weiteren Neuzugang aus der Bundesliga begrüßen: Bernado (23; 10 Millionen Euro, RB Leipzig) und Martin Montoya (27; Valencia) verstärken gleich beide Außenverteidigerpositionen in der Defensive. Diese ist mit dem extrem unterbewerteten Innenverteidiger-Duo Lewis Dunk und Shane Duffy sehr gut besetzt. Im Tor muss Mathew Ryan, der gerade bei hohen Bällen Schwächen offenbarte, nach den Verpflichtungen von Jason Steele (27; ablösefrei; Sunderland) und David Button (29; 4,5 Millionen Euro; Fulham) um seinen Platz bangen.

Prognose

Brighton hat keine signifikanten Abgänge vorzuweisen und hat den stabilen Kader klug und punktuell verstärkt. Prinzipiell verfügen Chris Hughton und die Seagulls über genügend Qualität, eine ruhige Saison ohne echte Abstiegssorgen zu spielen. Allerdings kommen mit Fulham und Wolverhampton zwei Aufsteiger in die Liga, die wenig mit dem Abstieg zu tun haben wollen. Es könnte knapp werden…

Im Fokus: Alireza Jahanbakhsh

Mit einer Ablösesumme von 20 Millionen Euro ist Alireza Jahanbakhsh der teuerste Neuzugang in der Geschichte von Brighton & Hove Albion. Die Investition könnte sich auszahlen!

Der WM-Teilnehmer des Iran erzielte vergangene Saison bei AZ Alkmaar von der Flügelposition stolze 21 Tore und bereitete 12 weitere vor. Jahanbakhsh hat technische Defizite, sollte aber mit seiner Geschwindigkeit, seinem tollem Raumverständnis und hervorragendem Torinstinkt das Spiel der Seagulls ungemein bereichern. Nicht auszuschließen, dass ihn Hughton daher im Sturm einsetzen wird.

(Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Newcomer: Yves Bissouma

Bei OSC Lille war Yves Bissouma einer der Lichtblicke. Unter Trainer Marcelo Bielsa seltsamerweise noch als Rechtsverteidiger eingesetzt, tat sich der eigentliche Mittelfeldspieler auch unter Nachfolger Christophe Galtier schwer, sich in der Startelf zu etablieren.

Erst gegen Ende der Saison, erhielt Bissouma mitten im Abstiegskampf seine Chance und ergriff sie. Mit seiner Dynamik, Energie und seinem Drive aus dem Mittelfeld war der 21-Jährige mit zwei Toren und einem Assist elementar an den drei Siegen in den letzten vier Spielen und damit am Klassenerhalt beteiligt.

Bei Brighton soll Bissouma das ordentliche, aber etwas statische Mittelfeld beleben.

 

 

Fulham FC

(Aufsteiger – Playoffs)

Gekommen um zu bleiben

Müsste man die letzten Monate des FC Fulham mit einem Wort beschreiben, dann wäre es „spektakulär“. Nachdem die Cottages die Hinrunde der Championship auf Platz 12 beendeten, folgten 23 Spiele mit nur einer Niederlage, gleichbedeutend mit Platz 3. In den Playoffs überkam die Truppe von Slavisa Jokanovic eine Hinspielniederlage gegen Derby und setzten sich dann im Aufstiegsfinale 1:0 gegen Aston Villa durch. Spektakulärer war nur der Transfersommer, der darauf folgte…

(Photo by Clive Mason/Getty Images)

Besitzer Shahid Khan hielt sein Versprechen und stellte die finanziellen Mittel zur Verfügung, damit die Rückkehr zur Premier League dieses Mal von Dauer werden würde. Fangen wir direkt mit dem Transfercoup des Sommers an. Jean Michel-Seri (26; 30 Millionen Euro; OGC Nizza), der dieses Jahr bei Chelsea und letztes Jahr beim FC Barcelona auf der Liste stand, entschied sich, wohl auch aufgrund des abgekühlten Interesses an seiner Person, für den FC Fulham. Der taktisch und technisch versierte Ivorer formt zusammen mit Kapitän Tom Cairney und dem nächsten Millionen Neuzugang, dem rustikalen Sechser André Frank Zambo Anguissa (22; 30 Millionen Euro; Marseille), das zentrale Mittelfeld. Fulham hat, wie Mitaufseiger Wolverhampton, damit eine der beeindruckendsten Schaltzentralen außerhalb der Top-6 vorzuweisen.

In der Defensive geht es trotz des ablösefreien Abgangs von Rechtsverteidiger Ryan Fredericks (25; West Ham) und der Rückkehr von Leihspieler Matt Targett zu Southampton ähnlich verheißungsvoll weiter. Vor dem neuen, zuverlässigen Torhüter Sergio Rico (24; Sevilla) finden sich gleich vier neue Abwehrspieler. Neben United-Leihgabe Timothy Fosu-Mensah (20), Maxime Le Marchand (28; 4 Millionen Euro; Nizza), der wohl links verteidigen wird, bilden Alfie Mawson (24; 17 Millionen Euro; Swansea) und Arsenal-Leihgabe Calum Chambers (23) eine äußerst sehenswerte Innenverteidigung.

BVB-Leihgabe André Schürrle liefert in der Offensive um Super-Talent Ryan Sessegnon eine weiterer attraktive Option auf dem Flügel. Die einstige Newcastle-Leihgabe Aleksandar Mitrovic konnte nach 12 Toren in 17 Rückrundenspielen für 20 Millionen Euro fest verpflichtet werden und konkurriert mit Atletico-Leihgabe Luciano Vietto (24) um einen Platz im Sturmzentrum.

 

Prognose

Fulham hat seinen soliden Aufstiegs-Kader nicht nur punktuell verstärkt, sondern signifikant aufgewertet. Wie auch Wolverhampton sollten die Aufsteiger aus London nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben und darüber hinaus noch einen ansehnlichen Fußball bieten können. 

 

Im Fokus: Ryan Sessegnon

Er ist wohl einer der begehrtesten Talente auf der Insel. Ganz nach dem Vorbild Gareth Bales meisterte Ryan Sessegnon, jetzt 18, mit gerade einmal 17 Jahren die erfolgreiche Transition vom Linksverteidiger zum offensiven Flügelspieler mit Tordrang.

Sessegnon hatte mit stolzen 15 Toren und 6 Assists auf dem linken Flügel einen erheblichen Anteil am Aufstieg der Cottages. Mehr noch, der Engländer lieferte dann, wenn es am meisten zählte, war im so wichtigen Playoff-Rückspiel gegen Derby an beiden Toren direkt beteiligt und bereitete im Aufstiegsfinale gegen Aston Villa den entscheidenden Treffer selbst vor!

Die Schwergewichte der Premier League haben Sessegnon bereits seit einiger Zeit auf dem Radar. Kann der Linksfuß im englischen Fußballoberhaus nur ansatzweise an seine Leistungen in der zweiten Liga anknüpfen, wird er für Fulham wohl nicht mehr lange zu halten sein!

(Photo IAN KINGTON/AFP/Getty Images)

Newcomer: Steven Sessegnon

Während Zwillingsbruder Ryan derzeit die Schlagzeilen erobert und bereits seit Winter im Fokus der Top-Teams steht, arbeitet Steven Sessegnon, nachdem ihn eine schwere Knieverletzung zurückwarf, noch an seinem Durchbruch.

Sicher, die Entwicklung von Ryan ist für einen 18-Jährigen nicht gerade gewöhnlich, doch Steven spürt den Druck:  “Ich möchte einfach mit ihm da oben sein. Ich arbeite hart und bald werde ich auch da oben sein.“

In dieser Saison könnte er die ersten Schritte machen und womöglich zu seinem Profi-Debüt in der Liga kommen. Anders als sein Bruder Ryan ist der sicherlich nicht minder talentierte Steven auf der rechten Seite, allerdings defensiver zuhause. Mit etwas Glück steht Steven nach überstandenen Verletzungsproblemen mit seinem Zwillingsbruder bald „oben“, in der Premier League, gemeinsam auf dem Platz.

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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