Mit Leipzig, Schalke und Dortmund: Der Dienstag im DFB-Pokal

4. Februar 2020 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Vorschau | Nach der Winterpause gehen nicht nur die nationalen Ligen weiter, auch der DFB-Pokal nimmt mit dem Achtelfinale Fahrt auf. Im Einsatz am Dienstag: Unter anderem RB Leipzig, Schalke 04 und Borussia Dortmund.

Kaiserslautern vs. Fortuna Düsseldorf (18:30 Uhr)

Der 1. FC Kaiserslautern will am Betzenberg für eine Überraschung sorgen. Der FCK, der bisher den FSV Mainz 05 und den 1. FC Nürnberg aus dem Wettbewerb werfen konnte, hat große Ambitionen und hofft darauf, auch Düsseldorf auf dem falschen Fuß zu erwischen. Die Generalprobe am Wochenende beim Auswärtsspiel in Ingolstadt gelang nicht, die Elf von Trainer Boris Schommers verlor mit 1:2 und befindet sich weiterhin mittendrin im Mittelfeld der Liga. Nach der Winterpause spielte der FCK bisher zweimal mit einem 4-3-3, die Siegesserie vor der Pause wurde aber mit einem 4-4-2 eingefahren. Möglicherweise wird Schommers also zu diesem System zurückkehren. 

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)

Fortuna Düsseldorf trat am Wochenende beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt erstmals mit dem neuen Trainer Uwe Rösler an. Unter Rösler, der zuletzt in Skandinavien arbeitete, spielte Düsseldorf offensiver, Stöger, Berisha, Ampomah, Thommy und Hennings sollten für Schwung sorgen. Und über weite Strecken machte Fortuna ein gutes Spiel, deswegen sollte nun das nötige Selbstvertrauen vorhanden sein, um auch in Kaiserslautern zu bestehen. Ein Weiterkommen im Pokal wäre nicht nur für die Moral sehr wichtig, sondern auch aufgrund der finanziellen Komponente. Stöger dürfte nach langer Verletzung von Beginn an erstmal draußen sitzen, ansonsten deuten sich nicht viele Änderungen an.

Mögliche Aufstellungen:

Kaiserslautern: Grill, Schad, Kraus, Hainault, Nandzik – Bachmann, Sickinger, Zuck, Skarlatidis, Pick, Thiele

Düsseldorf: Kastenmeier, Zimmermann, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann, Morales, Sobottka, Berisha, Thommy, Ampomah, Hennings

Eintr. Frankfurt vs. RB Leipzig (18:30)

Ein echter Kracher findet am Dienstag in Frankfurt statt! Dort bekommt es Eintracht Frankfurt mit RB Leipzig zu tun und das nur kurz, nachdem sich beide Mannschaften in der Liga gegenüberstanden. Der Sieg der Hessen in der Liga war ein Zeichen, ist aber keine Garantie für eine Wiederholung im Pokal, denn die SGE hatte am Wochenende sehr große Probleme beim Spiel in Düsseldorf. Gegen Leipzig muss die Elf von Trainer Adi Hütter wie schon in der Liga defensiv sehr diszipliniert agieren und möglichst frühzeitig versuchen, entsprechende Nadelstiche nach vorne zu setzen. Nur so wird es gelingen, RB vor größere Probleme zu stellen.

Leipzig kann mit dem Start in die Rückrunde nicht zufrieden sein. Nach der Niederlage in Frankfurt spielte man zuhause gegen Gladbach nur 2:2, vor allem die erste Halbzeit war schwach. In der 2. Halbzeit zeigte RB dann allerdings, was man auf dem Kasten hat. Neuzugang Olmo gab eine erste Visitenkarte ab, der Druck im Verlauf der 2. Halbzeit war enorm. Die Probleme liegen derzeit jedenfalls eher im Defensivbereich. Dort fallen Orban und Konate weiterhin aus, am Wochenende war die RB-Defensive vor allem in den ersten 45 Minuten sehr anfällig und machte unnötige Fehler. Diese muss man abstellen, um gegen Frankfurt eine gute Chance zu haben.

Mögliche Aufstellungen:

Frankfurt: Trapp, da Costa, Abraham, Hinteregger, Toure, Kostic, Rode, Sow, Chandler, Paciencia, Andre Silva (Dost)

RB Leipzig: Gulacsi, Klostermann, Mukiele, Upamecano, Halstenberg, Laimer, Haidara, Sabitzer, Nkunku, Poulsen, Werner

Schalke 04 vs. Hertha BSC (20:45 Uhr)

Wer das Spiel im Olympiastadion zwischen diesen beiden Mannschaften am Freitagabend gesehen hat, der weiß: Es kann nur besser werden. Immerhin: Im DFB-Pokal gibt es garantiert einen Sieger und garantiert auch irgendwann, spätestens im Elfmeterschießen, ein Tor. Große Erkenntnisse konnte Schalke beim Spiel am Freitag nicht gewinnen, immerhin hat man nun den Heimvorteil auf der eigenen Seite. Und nicht nur das: Auch Jonjoe Kenny, der krankheitsbedingt fehlte, könnte wieder in die Mannschaft rücken. Dafür bangt S04 um  den angeschlagenen Serdar. Sollte dieser ausfallen,  könnte durchaus auch eine offensivere Option auflaufen, beispielsweise Rabbi Matondo.

Hertha BSC konnte gegen Schalke 04 eigentlich auch nur mitnehmen, dass die „Null“ in der Defensive stand. Das Defensivzentrum um Ascacibar war sehr kompakt und spielte gut, nach vorne ließ man aber extrem viel vermissen. Ungenaue Pässe, falsche Entscheidungen und Dribblings, die nicht gelangen: Damit ist das Spiel des Klubs aus der Hauptstadt schnell umschrieben. Immerhin könnte Piatek nun sein Startelfdebüt feiern, auf Matheus Cunha muss Hertha BSC allerdings noch warten. Darida könnte in den Kader zurückkehren, auch Rekik wird wieder dabei sein. Der Schlüssel zum Weiterkommen ist erneut eine gute Defensivleistung, verbunden mit strukturierten offensiven Nadelstichen. 

Mögliche Aufstellungen:

Schalke 04: Nübel, Kenny, Kabak, Nastasic, Oczipka, Mascarell, McKennie, Serdar (Matondo), Harit, Raman (Caligiuri), Gregoritsch

Hertha BSC: Jarstein, Klünter, Rekik, Boyata, Mittelstädt, Acacibar, Grujic, Darida, Lukebakio, Dilrosun, Piatek

Werder Bremen vs. Bor. Dortmund (20:45)

Für Werder Bremen ist das Pokalspiel gegen Dortmund eine willkommene Ablenkung vom derzeit tristen Alltag in der Liga. Am Wochenende verlor Werder trotz Führung in Augsburg und steckt weiterhin mittendrin im Abstiegskampf. An den DFB-Pokal und insbesondere an Spiele gegen Borussia Dortmund hat man in Bremen zuletzt aber gute Erinnerungen. Möglicherweise ist ein K.O.-Spiel ohne den ganz großen Druck genau das, was diese Mannschaft nun braucht. Verzichten muss Trainer Kohfeldt auf Langkamp, Augustinsson, Lang, Selassie, Bargfrede, Möhwald und Füllkrug, was die Aufgabe nicht leichter macht. Immerhin könnte Veljkovic möglicherweise wieder eine Option sein.  

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Borussia Dortmund kommt mit sehr guter Form nach Bremen. Beim 5:0 gegen Union konnte erstmals in der Rückrunde sogar zu null gespielt werden, fünf Tore erzielte man in jeder Partie. Auch am Wochenende war Neuzugang Håland wieder als Torschütze im Einsatz, erzielte seine Saisontreffer 6 und 7. Es scheint derzeit also alles im Lot zu sein bei Borussia Dortmund. Dennoch ist das Pokalspiel enorm wichtig, ein frühes Ausscheiden als klarer Favorit – zumindest was das Spiel gegen Bremen angeht – soll vermieden werden, vor allem, weil in den nächsten Wochen wichtige Spiele anstehen. Piszczek könnte eine Pause erhalten, Emre Can wird erstmals im Kader sein und auch Thorgan Hazard hat sicher eine Chance auf einen Einsatz, denn etwas Rotation ist in diesen schwierigen Wochen sehr sinnvoll.

Mögliche Aufstellungen:

Werder: Pavlenka, Toprak, Vogt, Veljkovic, Bittencourt, M. Eggestein, Sahin, Friedl, Klaassen, Rashica, Selke

Dortmund: Bürki, Emre Can, Hummels, Akanji (Zagadou), Hakimi, Witsel, Brandt, Schulz, Reus, Hazard (Sancho), Håland

(Photo by INA FASSBENDER / AFP)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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