Premier League Vorschau: Manchester City vs Tottenham Hotspur – Nummer 16 für Pep?

16. Dezember 2017 | Vorschau | BY Marius Merck

Topspiel in der Premier League: Der Tabellenführer Manchester City empfängt den amtierenden Vizemeister Tottenham Hotspur um 18:30 im Etihad.

 

Manchester City

Die „Citizens“ haben den Rekord für längste Siegesserie in der Historie der Premier League egalisiert: Im Derby gegen Manchester United sowie unter der Woche bei Swansea City wurden der 14. und 15. Sieg in Folge eingetütet. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus der eigenen Stadt beträgt bereits elf Punkte.

Vorentscheidung? Wenn man auf den bisherigen Saisonverlauf schaut, kann man durchaus davon sprechen. Das Team von Pep Guardiola hat in dieser Runde überhaupt erst nur ein Mal Punkte liegen lassen – am 2. Spieltag beim 1:1 zuhause gegen Everton. Als dies geschah, wurde beispielsweise Peter Bosz noch als Heilsbringer bei Borussia Dortmund gefeiert – lang ist´s her.

(Photo by OLI SCARFF/AFP/Getty Images)

Die Form in den letzten Wochen war jedoch keineswegs so herausragend, wie es die aktuelle Serie vermuten lässt. In den Heimspielen gegen Southampton und West Ham United musste der Tabellenführer äußerste Schwerstarbeit betreiben, die jeweiligen Siegtreffer fielen erst in der Nachspielzeit. Auch am vergangenen Wochenende bei United wackelte die Abwehr mehrmals, wenn sie (was viel zu selten geschah) unter Druck gesetzt wurde.

Nicolas Otamendi hat zwar bereits drei Mal getroffen, wirkliche Sicherheit strahlt der Argentinier jedoch immer noch nicht aus. Vincent Kompany wird wohl abermals verletzt ausfallen (und wahrscheinlich auch langsam die Geduld von Guardiola überstrapaziert haben), Eliaquim Mangala hatte zuletzt nur wenig Spielpraxis. Nach dem Ausfall von Benjamin Mendy ist außerdem die Position des linken Verteidigers nicht optimal besetzt: Fabian Delph patzte gegen United vor dem Gegentreffer schwer.

Die Defensive ist überhaupt die einzige wirkliche Schwachstelle bei den Gastgebern. Die herausragende Offensive ist jedoch so gut bestückt, dass diese Diskrepanz regelmäßig ausgeglichen werden kann.

 

(Photo by OLI SCARFF/AFP/Getty Images)

 

Tottenham Hotspur

Schwierigkeiten haben die „Citizens“ in der Regel gegen Teams, welche tief stehen und gut kontern können. Ein solche Mannschaft könnten die Spurs am Samstag durchaus darstellen, wenn sie nicht den United-Fehler wiederholen und neben dem Verteidigen das Kontern vergessen.

Ob sie zu solchen Nadelstichen in der Lage sein werden, darf angesichts ihrer momentanen Verfassung stark angezweifelt werden. Seit dem furiosen 4:1 Sieg gegen den FC Liverpool im Oktober, nachdem der Klub von den nationalen und internationalen Medien als ernstzunehmender Titelkandidat ausgerufen wurde, existiert eine Delle in der Form.

(Photo by JACK GUEZ/AFP/Getty Images)

In den acht Spielen seit dem Schützenfest setzte es unter anderem drei Niederlagen und zwei Remis. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Pleiten bei Arsenal und Manchester United. Dadurch rutschte der Vizemeister in der Tabelle zeitweise sogar bis auf den siebten Platz ab. Durch die beiden Siege gegen ein desolates Stoke City (5:1) und Brighton (2:0) wurde zumindest wieder der Sprung auf Platz 4 geschafft.

Dabei täuschen die Siege ein wenig über die momentane Verfassung hinweg: Beide Gegner befinden sich in einer handfesten Formkrise, ergo: Die Siege sollten keineswegs überbewertet werden. Die Strapazen der englischen Wochen scheinen gerade so richtig ihre Wirkungen zu entfalten. Daher kommt die Partie im Etihad möglicherweise genau zum falschen Zeitpunkt.

Andernfalls besäße das Team von Mauricio Pochettino durchaus ein Instrumentarium, um den Nimbus des heutigen Gegners zu brechen.

 

Prognose

Die Form der Gäste lässt eigentlich wenig Hoffnung auf eine Überraschung zu, viel zu überlegen präsentierte sich der Gastgeber über die komplette Spieltzeit. Daher wäre alles andere als ein Heimsieg eine riesige Überraschung.

 

Mögliche Aufstellungen

Manchester City: Ederson – Walker, Otamendi, Mangala, Delph – Fernandinho – Sterling, De Bruyne, D. Silva, Sané – Jesus

Tottenham Hotspur: Lloris – Trippier, Sanchez, Vertonghen, Rose – Dembele, Dier – Eriksen, Alli, Son – Kane

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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