Premier League Vorschau | Manchester United vs Aston Villa – Ewiger Kredit?
1. Dezember 2019 | Vorschau | BY Marius Merck
Vorschau | Der englische Rekordmeister erlebte abermals eine Woche voller Enttäuschungen. Die Mannschaft und Trainer Ole Gunnar Solskjaer benötigen daher heute gegen Aston Villa unbedingt ein Erfolgserlebnis. Der Aufsteiger scheint sich dagegen nach einem wackeligen Start gefestigt zu haben.
Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17:30 Uhr.
Manchester United
13 Spiele, 17 Punkte – was zu Zeiten von Sir Alex Ferguson zu einer mittelschweren Katastrophe erklärt worden wäre, scheint langsam aber sich der Normalzustand bei United zu sein. Sinnbildlich steht dafür das 3:3 bei Aufsteiger Sheffield am vergangenen Sonntag. Nach einer katastrophalen Vorstellung lag man bereits mit 2:0 zurück, ehe mit Brandon Williams, Mason Greenwood und Marcus Rashford drei Eigengewächse das Spiel drehten. Dann kassierte United aber doch noch in der Nachspielzeit den Ausgleich.
Das Personalmanagement von Solskjaer dürften Fußball-Romantiker zwar durchaus sympathisch finden: Zahlreiche Spieler aus der eigenen Jugend kommen in der laufenden Spielzeit auf ihre Einsatzzeiten im ersten Team. Der Schritt sich zum eigenen Nachwuchs zu orientieren, als weiterhin vermeintliche Weltklassespieler mit üppigen Verträgen auszustatten, war angesichts der letzten Jahre fast schon alternativlos. Und dennoch wird einem nicht ganz klar, welche Art Fußball der norwegische Trainer überhaupt spielen lassen will – und wieviel Kredit er bei den Verantwortlichen eigentlich konkret hat.
Denn mit Mauricio Pochettino kam in den vergangenen Wochen beispielsweise ein Coach auf den Markt, welcher im Normalfall kaum zu haben wäre und an dem United dem Vernehmen nach schon vor Solskjaer interessiert war. Ob das vehemente Festhalten an der Klubikone, welcher seine Fähigkeiten bisher eher als eine Art Sportdirektor einbringen konnte, dem gefallenen Riesen langfristig eher hilft, ist langsam deutlich anzuzweifeln. Heute wird der Mannschaft weiterhin Paul Pogba fehlen, zudem fallen Marcos Rojo, Eric Bailly und Diogo Dalot aus.
Aston Villa
Wie man als Aufsteiger keinesfalls in einer Spielzeit starten sollte, hat Aston Villa in diesem Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt: In den ersten sieben Spielen gelang lediglich ein einziger Sieg, mickrige fünf Zähler standen nach sieben Partien zu Buche. Doch genauso eindrucksvoll meldeten sich die „Villans“ zurück: In letzten sechs Spielen gewann das Team drei Mal und kletterte etwas aus dem Tabellenkeller.
Der Wechsel auf der Trainerblick von Steve Bruce zu Dean Smith hat sich also zumindest kurzfristig ausgezahlt. Mit 14 Punkten liegt Villa auf dem 15. Platz. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt immerhin schon vier Punkte. Ein solches Szenario schien noch vor acht Wochen kaum möglich zu sein. Vor allem der 2:0 Sieg am letzten Montag war vor diesem Hintergrund immens wichtig. Diese Wichtigkeit wird noch einmal größer, wenn man sich vor Augen führt, dass nach dem Gastspiel im Old Trafford mit Chelsea und Leicester City zwei CL-Aspiranten als kommende Gegner warten.
Der heutige Kontrahent ist zudem nicht wirklich ein Segen für den Aufsteiger: Lediglich drei Mal konnte Villa in der Premier League-Historie überhaupt gegen United gewinnen – das letzte Mal im Jahr 2009 (unter anderem mit dem heutigen United-Kapitän Ashley Young). Smith muss heute auf Jota, Kevin Davies und Ersatztorhüter Jed Steer verzichten.
Prognose
In den letzten Heimspielen traten die Gastgeber recht souverän auf. Die Stammelf ist erholt und hatte trotz der englischen Woche quasi frei. Dazu kommt ein Gegner, welcher in der jüngeren Historie wenig im Old Trafford holen konnte. Daher deutet einiges auf einen Heimsieg hin.
Mögliche Aufstellungen
Manchester United: De Gea – Wan-Bissaka, Lindelöf, Maguire, Williams – McTominay, Fred – James, Pereira, Rashford – Martial
Aston Villa: Heaton – Guilbert, Engels, Mings, Targett – Hourihane, McGinn, Douglas Luiz – El Ghazi, Wesley, Grealish
(Photo by ANDREJ ISAKOVIC/AFP via Getty Images)
Marius Merck
Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.