Premier League Vorschau | Watford vs Arsenal

15. September 2019 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Vorschau | Die erste Länderspielpause ist vorüber und schon tritt die erste Mannschaft mit einem neuen Trainer an. Ohne Javi Gracia, dafür mit Quique Sánchez Flores an der Seitenlinie empfängt der FC Watford den FC Arsenal…

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17:30 Uhr, live auf Sky.

Watford

Seit Gianfranco Zola in der Saison 2012/2013 hatte kein Trainer der Hornets mehr Spiele auf der Trainerbank gesessen als Javi Gracia – lediglich 51. Bei nur einem Punkt und vier Spielen ohne Sieg zum Auftakt – saisonübergreifend sogar acht Spiele ohne Sieg – legte Watford FC die neu-entdeckte Geduld ab und feuerte den in der Mannschaft sehr beliebten Spanier.

Dabei war es Gracia, der trotz ausbleibenden Verstärkungen die Hornets letzte Saison mit einem kompakten System im Mittelfeld hielt. Diesen Sommer blieben die erhofften Neuzugänge ebenfalls aus, Besitzerfamilie Pozzo hat scheinbar dennoch genug gesehen und wendete sich an einen alten Bekannten. Quique Sánchez Flores, der nach einer starken Saison 2015/2016 aufgrund von Ungereimtheiten mit der Vereinsführung eine Vertragsverlängerung ablehnte, ist überraschend zurückgekehrt.

Flores steht nun vor der schwierigen Aufgabe, eine homogene Mannschaft, die gerne unter Gracia arbeitete, nicht nur den zuvor so elementaren Teamgeist aufrecht zu erhalten, sondern die etwas abhanden gekommene Intensität wieder zu entfachen. Da kommt ein Spiel gegen den FC Arsenal eigentlich gar nicht ungelegen. Die Hornets haben gegen die favorisierten Gunners nämlich wenig zu verlieren, können daher mit der Unterstützung der Fans an der Vicarage Road befreit aufspielen. Mittelfeldmotor Abdoulaye Doucouré dürfte auch unter Flores dabei eine Schlüsselposition einnehmen und beim Versuch, den Spielrhythmus der Gäste durch eine gute Portion Physis zu stören, eine zentrale Rolle spielen.

Dabei werden die Mannschaft auf Kapitän und Unruheherd Troy Deeney (Knie) verzichten müssen. Etienne Capoue dürfte seine Krankheit auskuriert haben. Die schnellen Neuzugänge Ismaïla Sarr und Ex-Gunner Danny Welbeck, unter Gracia nur Ersatz, könnten eine Chance bekommen und somit das in diesem Duell wohl wichtige Konterspiel beleben.

(Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Arsenal

Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen, darunter zwei schwere Partien gegen Liverpool (1:3) und Tottenham (2:2). Auf dem Papier dürfte der FC Arsenal mit dem Saisonstart nicht unzufrieden sein. Nichtsdestotrotz wird Trainer Unai Emery mit Frust auf die Partie gegen die schwächelnden Spurs zurückblicken.

Seine Gunners ließen sich von der Derby-Stimmung zu sehr anstecken, agierten übermotiviert und zu wild. Dadurch entblößten sie die weiterhin gravierende Schwäche, die Defensive, und ließen in der Offensive die nötige Ruhe vermissen. Den pragmatischen Stadtrivalen wurde damit komplett in die Karten gespielt. Nur durch Einsicht und die hohe Qualität im Angriff konnte Arsenal aus dem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 erzwingen. Ein verdientes Ergebnis, aufgrund der falschen Ausrichtung in der ersten Halbzeit rückblickend dennoch zwei verschenkte Punkte für die Spieler in rot.

Emery bastelt also noch immer an der Balance. Erheblich profitieren wird diese von der bevorstehenden Rückkehr der etatmäßigen Außenverteidiger Hector Bellerin und Neuzugang Kieran Tierney sowie Innenverteidiger Rob Holding. Das Spiel gegen Watford kommt für das Trio allerdings noch zu früh. So dürften in der Viererkette erneut Ainsley Maitland-Niles, Sokratis, der spielstarke, aber unsichere David Luiz und Sead Kolasinac beginnen.

Folglich liegt es vor allem am Mittelfeld, durch Spielkontrolle die Defensive zu entlasten. Hier zeigte sich speziell der junge Mattéo Guendouzi in absoluter Top-Verfassung, weshalb der 20-Jährige das erste Mal von der französischen Nationalelf berufen wurde. An der Seite Guendouzis und Spielgestalter Dani Ceballos streiten sich die angeschlagenen Granit Xhaka, Lucas Torreira und Newcomer Joe Willock um einen verbleibenden Startplatz. Insbesondere die letzten beiden dürften aufgrund ihrer Physis passende Kandidaten gegen die Hornets sein.

Im Angriff muss Arsenal mindestens einen Monat auf Alexandre Lacazette verzichten (Knöchel). Durch den Ausfall seines kongenialen Sturmpartners dürfte Pierre-Emerick Aubameyang wieder im Zentrum agieren. Neben Rekordneuzugang Nicolas Pépé, der im Sturm oder auf dem Flügel agieren kann, wird also ein Platz frei. Bleibt Emery beim präferierten 4-2-3-1 darf sich Reiss Nelson wohl Hoffnungen auf einen Startplatz machen. Gegen die rustikale wie kompakte Spielweise Watfords käme die Hereinnahme eines weiteren zentralen Mittelfeldspielers an seiner Stelle jedoch ebenfalls nicht überraschend.

Prognose

Watford wird zuhause versuchen, die Gunners mit Intensität, Physis und viel Aufwand zu verunsichern. Offensiv werden die Hornets dabei vor allem auf Konter und Standards setzen. Arsenal erwartet kein leichtes Spiel, zeigt sich die Defensive genau in diesen Situationen bekanntlich äußerst anfällig. Je nach dem, wie die Mannschaft auf den Trainerwechsel reagiert, könnte das favorisierte Arsenal hier durchaus straucheln.

Mögliche Aufstellungen

Watford: Foster – Dawson, Kabasele, Cathcart – Janmaat, Doucoure, Cleverley, Femenia – Hughes, Pereyra – Gray

Arsenal: Leno – Maitland-Niles; Sokratis, Luiz, Kolasinac – Torreira, Xhaka (Willock), Ceballos, Guendouzi – Pepe, Aubameyang

Chris McCarthy

(Photo by Alex Pantling/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


Ähnliche Artikel