Kyle Walker: Die Gründe für den City-Verbleib und was dem FC Bayern vorenthalten blieb!
16. September 2023 | Premier League | BY Steven Busch
Während der Sommer-Transferperiode stand lange Zeit ein Wechsel des englischen Auswahlspielers Kyle Walker zum FC Bayern München im Raum. Schlussendlich entschied sich der sprintstarke Rechtsverteidiger jedoch für einen Verbleib beim Premier-League-Klub Manchester City und verlängerte den gültigen Kontrakt bis 2026. Bei der Entscheidung des 33-Jährigen kam dessen Mitspielern eine tragende Rolle zu.
Kyle Walker über die Entscheidung contra Bayern: „Es war knapp, aber im Fußball können Dinge passieren. Es sollte nicht sein.“
Vor wenigen Wochen verlängerte Kyle Walker seinen ohnehin bis 2024 gültigen Kontrakt beim amtierenden Premier-League-Champion Manchester City vorzeitig bis 2026. Der 33-Jährige befand sich wochenlang im Zwiespalt einer 50:50-Entscheidung zwischen „Citizens“-Verbleib oder der Alternative eines neuen Abenteuers beim Bundesliga-Primus FC Bayern München.
Es war knapp, aber im Fußball können Dinge passieren. Es sollte nicht sein. Hätte mir die Erfahrung gefallen? Natürlich, aber das hier ist ein toller Verein und man darf nicht unterschätzen, was dieser Verein in den letzten sechs oder sieben Jahren geleistet hat.
Letztendlich erfolgte die Unterschrift unter das neue Vertragswerk – inklusive lukrativer Gehaltserhöhung auf kolportierte mehr als 10 Millionen Euro per annum – bei den „Skyblues“: zur Freude von dessen Vereinscoach Pep Guardiola. Der katalanische Fußballlehrer äußerte sich überschwänglich über die Fortsetzungen der Zusammenarbeit mit Walker, der seit 2017 (Wechsel von Tottenham Hotspur für 52,7 Millionen Euro Ablöse) das City-Trikot überstreift, respektive der Überredungskünste seiner Mitspieler:
Wenn Bayern München dich anruft, ist das eine große, große, große Chance, daran gibt es keinen Zweifel. Wir haben unseren Job gemacht und versucht, ihn zu überzeugen, zu bleiben und die Vorteile zu nutzen, und ich verspreche Ihnen, dass nicht nur ich, sondern auch der Verein und vor allem seine Kumpels das getan haben. Sie haben sich oft mit ihm getroffen und ihm gesagt: ‚Kyle, du kannst nicht gehen‘, und sie haben ihn spüren lassen, wie sehr er von allen geliebt wird, und am Ende hat er sich entschieden zu bleiben.
Kyle Walker – Führungsspieler, aber keine „eierlegende Wollmilchsau“
Doch warum wollte der deutsche Rekordmeister den 78-fachen englischen Auswahlspieler, welcher während der zurückliegenden Länderspielphase gegen die Ukraine seinen ersten Treffer für die „Three Lions“ erzielte, eigentlich unbedingt verpflichten? Zuvorderst bringt Walker extrem viel Erfahrung ein. 260 Partien absolvierte der Protagonist wettbewerbsübergreifend seit 2017 für Manchester City (sechs Tore/ 18 Assists). Bei der „Road to Munich 2025“ – in diesem Jahr wird das Champions-League-Finale in der Allianz Arena ausgetragen – wäre der Rechtsverteidiger als wortstarke Führungsfigur ein entscheidendes Puzzlestück gewesen.
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Die größte Stärke Walkers ist dessen enormes Tempo. In der vergangenen Premier-League-Saison 2022/23 steht ein Top-Speed von 37,71 km/h für den Profi, gebürtig aus Sheffield, zu Buche. Kein anderer Akteur der Beletage des englischen Fußballs übertrumpft diesen Wert. Zudem überzeugt der Routinier mit einer starken Technik. Insbesondere in der Bayern-Defensive, welche sich eher über die athletische Komponente definiert, ein valides Argument. Des Weiteren verkörpert der Wunschspieler des FCB-Trainers Thomas Tuchel ein hohes Maß an Athletik und Passgenauigkeit (86 Prozent angekommene Zuspiele 2022/23). Überdies wäre mit dem 1,83 m großen Walker – in der Rolle des sogenannten „Wingbacks“ – auch die Umstellung auf Dreierkette gelegentlich praktizierbar gewesen.
Doch auch Walker ist keine sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“. Die Zweikampfquote des 1,83 m großen Profis lag 2022/23 bei eher durchschnittlichen 52 Prozent. Teilweise streuen sich zudem unerklärliche Indisponiertheiten in dessen Defensivaufgaben ein. Schlussendlich wäre Walker mit 33 Lenzen auch nicht zur nachhaltigen Zukunftslösung beim FC Bayern avanciert, sondern lediglich zur temporären Sanierung des Kaders auserkoren worden.
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Steven Busch
Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.