Borussia Dortmund will den Kader auf einigen Positionen verändern. Im Mittelfeld herrscht auf jeden Fall Bedarf, hier könnten sogar zwei Spieler verpflichtet werden. Neben Jobe Bellingham gibt es noch einen anderen Kandidaten.
Dabei handelt es sich um Ardon Jashari vom Club Brügge. Er soll vor allem ein Wunschspieler von BVB-Coach Niko Kovac sein und hat gerade eine fantastische Saison in der belgischen Liga hinter sich, war der beste Spieler in der gesamten Spielzeit.
Die Dortmunder sind deswegen nicht der einzige Klub, der Interesse angemeldet hat. Und das aus gutem Grund, denn das Gesamtpaket, das Jashari mitbringt, kann sich sehen lassen.
Ardon Jashari: Warum er so begehrt ist
Ardon Jashari ist ein Spieler, der von einem Jahr sicher noch ein wenig unter dem Radar flog. Durch gutes Scouting hat es der Club Brügge geschafft, ihn zu verpflichten und mit ihm einen Plan auszuarbeiten, wie man das Optimum aus sich herausholt. Ein Spiel, mit dem er sich auch international einen Namen gemacht hat, war der 3:1-Sieg seines Teams in der Champions League gegen Atalanta, als er an zwei Toren entscheidend beteiligt war.
Auch der ehemalige Schweizer Nationalspieler Marco Streller schwärmte schon vor Monaten von ihm. „Er ist in den Notizblöcken der Scouts dick angestrichen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich traue ihm eine große Karriere zu. Für Jashari gibt es keine Grenzen“, sagte er damals. Sein Fussballhandwerk hat Jashari beim FC Luzern gelernt. Lehrmeister Mario Frick blickt immer wieder nach Belgien und beobachtet seinen ehemaligen Spieler: „Er ist ein absoluter Führungsspieler. Er ist außerdem viel organisierter geworden, bei uns war er viel wilder, spielte für sich selbst.“
Schaut man sich nun das Skillset des Spielers an, dann weiß man, wovon die Experten reden. Er ist für einen zentralen Mittelfeldspieler durchaus offensivfreudig und torgefährlich, hält aber auch die Balance. Seine Stärken liegen defensiv nicht im direkten Zweikampf oder in den Tacklings, sondern vielmehr ist hier die läuferische Komponente entscheidend. Jashari ist ein Spieler, der Lücken zuläuft, Gegner stresst, sie immer presst, ihnen Aufgaben stellt und sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Es scheint, als habe er nicht nur eine, sondern gleich mehrere Lungen.
Das in Verbindung mit einem sehr guten Passspiel ist so bedeutend. Bei den gespielten Pässen befindet er sich lauf FBREF-Statistik in oberen 15 % europaweit, mehr als 86 % seiner Pässe kommen an, dabei spielt er sehr viele progressive Pässe. Er orientiert sich gerne direkt nach vorne, sucht Lücken zwischen den Linien und will das Spiel schnell machen. Dabei hat er aber dennoch ein gutes Gefühl für die aktuelle Situation, tritt im Zweifel auch mal auf den Ball und nimmt das Tempo heraus.
Eine Top-Ergänzung für den BVB?
Ardon Jashari ist also ein Mittelfeldallrounder. Jemand, der gerne offensiv in Erscheinung tritt, aber umfassende Defensivqualitäten und einen unbändigen Willen mitbringt. Er ist kein klassischer, spielzerstörender 6er, sondern ein Spieler für das Zentrum, der die Balance hält und das Tempo mitbestimmen kann. Kurzum: Eigentlich genau das, was der BVB im Zentrum benötigt. Denn vor allem im neuen Kovac-System mit drei Innenverteidigern und zwei zentralen Mittelfeldspielern ist die spielerische Komponente essenziell.
Jashari könnte beim BVB, der unter Kovac häufiger auf schnelles Umschalten und Konter setzt, mit seiner Technik und seiner immensen Präzision dafür sorgen, dass die Abläufe im Spiel nach vorne deutlich beschleunigt werden. Das würde Dortmund noch schwerer ausrechenbar machen. Er hat definitiv das Potenzial, um bei den Schwarzgelben per sofort Stammspieler zu werden. Ein Intermezzo beim BVB könnte für ihn zudem auch eine Art Zwischenschritt sein, was gar nicht negativ dem BVB gegenüber gemeint ist. Denn Jashari ist ein ganz spezieller Spieler, dem man zumindest zutrauen kann, ein noch höheres Level zu erreichen. Bleibt nun lediglich die Frage offen: Schlägt man in Dortmund zu oder nicht?