In Europa Hui, in der Bundesliga Pfui: Die BVB-Version der Eurofighter?

14. März 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Durch den verdienten 2:0-Erfolg über die PSV Eindhoven steht Borussia Dortmund im Champions-League-Viertelfinale. Auch wenn der BVB gegen die Niederländer wieder seine zwei Gesichter zeigte – die diesjährige Europapokal-Saison ist etwas besonderes. 

BVB: Eine Qualität, die in der Liga oft fehlt

Siri, definiere Befreiungsschlag: Durch den verdienten, wenn auch hart erkämpften 2:0-Sieg über die PSV Eindhoven hat Borussia Dortmund den Sprung unter die besten acht Mannschaften Europas geschafft. Zum ersten Mal seit drei und erst das dritte Mal in den vergangenen zehn Jahren steht der BVB also im Viertelfinale der Königsklasse.



„Wenn man sieht, wer im Viertelfinale steht: Das sind nur große Klubs in Europa, und wir gehören dazu. Wir freuen uns auf die nächste Runde. Wer kommt, der kommt“, zeigte sich Stürmer Niclas Füllkrug im Anschluss an die Partie begeistert. Und tatsächlich: bei einem Blick auf das verbliebene Tableau findet man ausschließlich namhafte Klubs. Die Dortmunder wären wohl gegen jeden Gegner, vielleicht mit Ausnahme von Atlético Madrid, der klare Außenseiter.

Doch der gestrige Erfolg über die in dieser Spielzeit ultra-dominante PSV Eindhoven scheint den Verantwortlichen der Borussia neues Selbstvertrauen eingehaucht zu haben. „Warum sollten wir nicht noch eine Runde weiterkommen?“, fragte Sportdirektor Sebastian Kehl vor Tatendrang nur so strotzend.

(Photo by INA FASSBENDER / AFP) (Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Angesichts dieser durchaus markigen Worte dürfte sich so mancher BVB-Fan fragen, wo diese Selbstsicherheit im Tagesgeschäft Bundesliga abgeblieben ist. Seien es Angsthasen-Auftritte wie bei den Auswärtspartien gegen den VfB Stuttgart oder Catenaccio-Ball wie gegen Bayer 04 Leverkusen, insbesondere gegen spielerisch starke Mannschaften zeigten die Schwarz-Gelben in diesem Jahr häufig ihr ängstliches Gesicht.

Aber auch gegen eigentlich haushoch unterlegene Teams war man im Ruhrgebiet ein bisschen zu oft ein kleines bisschen zu zufrieden. Nach dem biederen 0:0 gegen den FC Heidenheim Anfang Februar wollte Trainer Erdin Terzić partout nicht von einem Rückschlag sprechen. „Es war ein Schritt, der eher seitlich war“, sagte der 41-Jährige nach dem Remis gegen den Aufsteiger.

Bringt die Champions League den Umschung?

Etwas konstanterer Glaube in die eigene Stärke würde der nach wie vor hochveranlagten BVB-Mannschaft daher durchaus gut zu Gesicht stehen. Vor allem die bisherige Champions-League-Saison gibt das nämlich absolut her. Die Todesgruppe mit Paris-Saint Germain, der AC Mailand und Newcastle United schlossen die Dortmunder als Tabellenerster ab.

Dabei zeigte sich die Terzic-Truppe selbstbewusst, widerstandsfähig und ließ sich auch von schwierigen Situationen nie aus der Ruhe bringen. Nach der klaren 0:2-Auftaktniederlage in Paris hätte der BVB zusammenbrechen können – tat dies aber nicht. Das hitzige Auswärtsspiel in Newcastle hätte der BVB verlieren können – letztlich gewann er dieses sogar.

Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Die bisher gezeigten Leistungen wecken daher tatsächlich die Fantasie, dass mit dem Viertelfinaleinzug noch nicht das letzte Wort gesprochen sein muss. Vor allem die ersten 30 Minuten gegen die PSV erinnerten an beste BVB-Zeiten und werden auch der internationalen Konkurrenz nicht verborgen geblieben sein. „Das waren die besten 30 Minuten in dieser Saison, man hat gesehen, wie wir Fußball spielen wollen“, lobte Terzić seine Spieler.

Zur Wahrheit gehört dabei auch, dass die schwarz-gelben Anhänger in der zweiten Halbzeit nochmal ordentlich zittern mussten und ihre Mannschaft die Dominanz der Anfangsphase nicht aufrechterhalten konnte. Gerade die letzten Minuten waren eine einzige Zitterpartie, wobei Luuk de Jong die PSV in der Nachspielzeit auch in die Verlängerung hätte retten können.

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Das sah auch Terzić so: „Wenn wir erfolgreich diese Saison beenden wollen, dann müssen wir aus dieser Phase gute 90 Minuten machen.“ Das werden die Dortmunder auch müssen, denn im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation warten mit dem FC Bayern, Bayer Leverkusen, RB Leipzig und dem VfB Stuttgart noch diverse knifflige Aufgaben.

Es sind die Art Gegner, gegen die sich der BVB in dieser Saison oft kleiner machte, als er eigentlich ist. Doch mit dem in der Champions League gezeigten Selbstvertrauen sollte die Borussia auch gegen Bundesliga-Spitzenteams zu großem in der Lage sein.

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)


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