Anstoßzeiten, Modus, Übertragung und mehr: FAQ zur UEFA Champions League
12. September 2023 | Spotlight | BY David Schöngarth
In der kommenden Woche startet die 69. Auflage von Europas größten Klub-Wettbewerb, der Champions League. Es wird die letzte Spielzeit im aktuellen Modus sein, bevor im kommenden Jahr weitreichende Änderungen der UEFA anstehen.
Champions League: Ein letztes Mal im alten Modus
Im kommenden Jahr bleibt zunächst alles unverändert: Die Champions League 23/24 wird im bekannten Modus ausgespielt, bevor die UEFA ihrem Premiumprodukt im Sommer 2024 ein neues Gesicht geben wird. Dazu später mehr. Für die aktuelle Spielzeit heißt das aber, dass wie gewohnt die 32 qualifizierten Mannschaften in einer Gruppenphase mit acht Gruppen je vier Teams antreten, und der Erst- und Zweitplatzierte jeder Gruppe ins Achtelfinale einzieht. Der Drittplatzierte muss hingegen nach der Winterpause den Gang in die Europa League antreten. Im Achtelfinale duellieren sich dann die Erst- und Zweitplatzierte. Duelle von Mannschaften aus dem selben Verband sind dabei ausgeschlossen. Ab dem Viertelfinale fallen diese Einschränkungen bei der Auslosung weg.
Mit diesem seit 2003 bewährten Modus wird nach der kommenden Spielzeit aber Schluss sein, denn die UEFA plant große Veränderungen. So wird der Modus mit Gruppenphase, vermutlich als Reaktion auf die gescheiterten Pläne der Super League, abgeschafft und durch ein Ligasystem ersetzt werden, in welchem jede Mannschaft acht statt sechs Gruppenspiele absolviert, bevor es dann im K.O.-System weitergeht. Das Teilnehmerfeld erfährt eine Aufstockung von 34 auf 36 Mannschaften. Diese beiden neu geschaffenen Plätze werden an die Verbände gehen, welche im kommenden Jahr die meisten UEFA Koeffizienten-Punkte sammeln. An der Premier League wird dabei wahrscheinlich kein Weg vorbei führen. Das neue Ligensystem soll auch in der Europa League und der Conference League zum Einsatz kommen.
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Wer überträgt die Champions League in Deutschland?
Anders als beim Modus wird sich an der Übertragung der Champions League in Deutschland so schnell erstmal nichts ändern. DAZN und Amazon haben sich die Rechte bis 2027 gesichert, wobei DAZN den deutlich größeren Anteil an Partien zeigt. Amazon hält zwar nur die Rechte für ein Spiel pro Woche, dabei handelt es sich aber in der Regel um das Topspiel am Dienstag, welches das amerikanische Unternehmen frei wählen kann. So überträgt Amazon beispielsweise die Auswärtsreise vom BVB nach Paris am 19. September oder das Heimspiel der Bayern gegen Kopenhagen am 3. Oktober. Alle weiteren Spiele sowie die Konferenzen laufen auf DAZN. Das ZDF wird das Finale übertragen, welches am 1. Juni 2024 im Londoner Wembley Stadion stattfinden soll.
Los geht es mit der diesjährigen Ausgabe der Champions League am 19. September, knapp drei Monate später am 13. Dezember fällt dann der Vorhang zur Gruppenphase. Das Achtelfinale beginnt Mitte Februar. Bei den Anstoßzeiten hat sich im Vergleich zur Vorsaison nichts verändert. Nach wie vor beginnen zwei Partien pro Spieltag schon um 18:45, was erstmals in der Saison 2018/19 eingeführt wurde. Die restlichen sechs Spiele werden um 21 Uhr angepiffen. Die Gründe für die unterschiedlichen Anstoßzeiten sind überwiegend kommerzieller Natur. Die UEFA verspricht sich höhere Zuschauerzahlen, vor allem auf dem internationalen Markt.
Champions League: Welche Teams treten an und wer ist Favorit?
Neben den alten Bekannten und europäischen Schwergewichten treten in der diesjährigen Champions-League-Saison einige auf dem internationalen Parkett wenig erfahrene oder aus langem Dornröschenschlaf erweckte Mannschaften an. Newcastle United ist so ein Team, das zuletzt 2013 europäisch und 2003 in der Königsklasse spielte. Royal Antwerpen aus Belgien trat zuletzt in den 1950er-Jahren im höchsten europäischen Klubwettbewerb an, Union Berlin gar noch nie.
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Die Auslosung der Gruppenphase hat somit einige interessante Konstellationen ergeben. Der FC Bayern bekommt es mit Manchester United, Kopenhagen und Galatasary Istanbul zu tun. Borussia Dortmund ist in der wahrscheinlich stärksten Gruppe des Wettbewerbs gelandet und tritt gegen PSG, Newcastle und die AC Milan an. Auf Neuling Union Berlin warten gleich mehrere Highlights, denn die Köpenicker treffen nicht nur auf den amtierenden italienischen Meister Neapel sondern auch auf Rekordsieger Real Madrid. RB Leipzig bekommt es (wieder einmal) mit Manchester City zu tun. Die Cityzens gehen als amtierender Titelträger in die Saison und müssen auch in dieser Spielzeit zum engsten Favoritenkreis gezählt werden.
Dazu gesellen sich der FC Bayern, mit Harry Kane (30) aber ohne neuen Sechser, sowie Real Madrid, deren neuer Superstar Jude Bellingham (20) bislang voll eingeschlagen ist. Dahinter lauern eine Reihe an Mannschaften, so zum Beispiel der letztjährige Finalist Inter Mailand, Arsenal oder der FC Barcelona, die angreifen wollen. Für die Gunners dürfte das Ertönen der berühmten Champions-League-Hymne, inspiriert von „Zadok the Priest“ vom deutsch-britischen Komponisten Georg Friedrich Händel, ein besonderer Moment sein, spielte man doch letztmals vor sieben Jahren in der Königsklasse. Immerhin dürfte dem Team aus der englischen Hauptstadt in dieser Saison der Modus noch geläufig sein.
(Photo by NICOLAS TUCAT/AFP via Getty Images)
David Schöngarth
Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.