Die BVB-Einzelkritik zum Remis gegen Milan: Bensebaini überzeugt, Adeyemi ohne Impulse!
5. Oktober 2023 | Spotlight | BY Yannick Lassmann
Der BVB ergatterte nach einem engagierten Auftritt ein Remis gegen die AC Milan. Eine gute Figur gaben vor allem die Defensivakteure ab. Die Noten zum 0:0.
BVB-Einzelkritik zum Heimspiel gegen die AC Milan
Viel Spannung, aber keine Tore: So lässt sich der zweite Champions-League-Einsatz von Borussia Dortmund beschreiben. Sowohl die Mannschaft von Edin Terzic als auch die AC Milan spielten bis zur letzten Minute auf Sieg. Ein Treffer blieb beiden Mannschaft vergönnt. Auch die ganz großen Chancen fehlten. Es war ein spannendes, aber kein hochklassigen Spiel. Defensiv waren beide Teams absolut auf der Höhe. Hier gibt es die Noten der BVB-Spieler!
Gregor Kobel: Musste nur selten eingreifen, war dann aber zur Stelle. Rettete kurz vor der Pause vor dem heranrauschenden Giroud (45.), hielt gegen Pulisic und verhinderte in der 86. Minute eine Niederlage, als er gegen den frei vor ihm auftauchenden Chukwueze lange stehen blieb und abwehrte. Note: 2,0
Julian Ryerson: Stand vor einer großen Aufgabe gegen Leao, die er im ersten Abschnitt erstaunlich problemlos meisterte. Nach dem Seitenwechsel geriet er vermehrt in Bedrängnis, da sich Theo Hernández nach vorne einschaltete. Dennoch entstand über die Seite des agilen, aber offensiv nur selten präsenten Norwegers keine Großchance. Note: 3,0
Mats Hummels: Rettete schon früh gegen den durchgebrochenen Pobega und gefiel auch sonst mit seinem Zweikampfverhalten, Stellungsspiel und einer guten Spielauslösung. Allerdings ließ den Innenverteidiger mehrfach seine Antizipation im Stich. So rückte er mehrfach zu früh heraus und öffnete damit Freiräume für Milan, was jedoch keine Konsequenzen hatte. Note: 3,0
Nico Schlotterbeck: Schon in Minute 19 nach einem dringend nötigen taktischen Foul verwarnt. Gelbvorbelastet leistete er sich kaum einen Fehler und ging aus den Duellen mit Olivier Giroud zumeist als Sieger hervor. Am Spielaufbau nur selten beteiligt, erst in der Schlussphase schaltete er sich ein und holte mit einem tollen Antritt noch einen Freistoß aus vielversprechender Position heraus. Note: 2,5
Ramy Bensebaini: Kam auf 99 Ballkontakte, die mit Abstand meisten beim BVB. Suchte wie gewohnt immer wieder den Weg nach vorne, köpfte in Minute 24 drüber und prüfte Maignan mit einem scharfen Versuch aufs kurze Eck. Die anschließende Ecke verlängerte er spektakulär, was beinahe die Führung gebracht hätte. Darüber hinaus zweikampfstark und defensiv nur mit einer Unachtsamkeit, woraus sich die Giroud-Großchance. Note: 2,0
Emre Can: Sah nach einer unnötigen Grätsche schon in der 25. Minute die gelbe Karte, im Spielaufbau teilweise ungenau, wenig inspiriert und mit zu vielen Ballkontakten. Dafür wieder mit großer Einsatzbereitschaft, leitete zudem mit präziser Flanke eine gute Möglichkeit für Brandt ein. Mehr drin war beim Freistoß kurz vor Spielende, der einen guten Meter über das Tor flog (89.). Note: 3,5
Salih Özcan: Sollte das Zentrum dichthalten, was ihm auch gelang. Betrieb einen hohen Laufwand, schaffte immer wieder Überzahl gegen den Mann, woraus einige Ballresultate resultierten. Im eigenen Ballbesitz nur selten mit eingebunden, dazu hob er das Abseits vor der Chance von Giroud auf. Note: 3,0
Julian Brandt (bis 64.): In der Anfangsphase mit einigen leichtfertigen Ballverlusten, dann aber auch wieder mit feinen technischen Aktionen, wie dem Fallrückzieher in Minute 36. Insgesamt setzte der bemühte, auf der ungeliebten Außenposition eingesetzte Kreativakteur allerdings kaum nennenswerte Akzente. Auch die Standardausführungen waren nur durchwachsen. Note: 4,0
Marco Reus: (bis 71.): Holte mit einem beherzten Dribbling die Gelbe Karte gegen Reijnders heraus (23.). Besaß mit 27 Ballaktionen allerdings den geringsten Wert aus der BVB-Startelf, traf die Kugel nur unsauber aus guter Position (42.). Nach dem Seitenwechsel gar nicht mehr zu sehen, weshalb nach 71 Minuten Schluss war. Note: 4,5
Donyell Malen (bis 71.): Hatte die erste Möglichkeit nach sechs Minuten und gab außerdem einen sehr gefährlichen Abschluss aus 18 Metern ab (27.). Aus seinen Geschwindigkeitsvorteilen gegen Calabria, der sehr anfällig wirkte, machte der Niederländer allerdings zu wenig. Ihm gelang es nicht, ein Eins-gegen-Eins zielführend zu Ende zu bringen. Note: 4,0
Niklas Füllkrug (bis 84.): Hielt sich keineswegs nur zwischen den Innenverteidigern auf, sondern suchte die Bindung zum Spiel, machte Bälle fest und leitete diese sauber zum Mitspieler weiter. Gerade in den Zweikämpfen mit Nationalmannschaftskollege Thiaw stellte er sich sehr geschickt an, dazu prüfte er Maignan aus der Distanz (31.). Im Strafraumspiel, seiner Kernkompetenz, trat der Mittelstürmer jedoch nicht in Erscheinung. Note: 3,0
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Eingewechselte Spieler
Karim Adeyimi (ab 64.): Sollte mehr Dynamik auf den rechten Flügel hineinbringen, knüpfte aber an seine enttäuschenden Auftritte aus den letzten Wochen an. Vertändelte mehrfach den Ball, lieferte ungenaue Hereingaben und war bei der Kopfballmöglichkeit von Hernández nicht auf der Höhe. Note: 5,0
Felix Nmecha (ab 71.): Keine Bewertung
Jamie Bynoe-Gittens (ab 71.): Keine Bewertung
Youssoufa Moukoko (ab 84.): Keine Bewertung
(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.