EM 2021 | Vor ausverkauftem Haus: Portugal bezwingt Ungarn am Ende deutlich

15. Juni 2021 | Global News | BY Yannick Lassmann

News | Im Auftaktspiel der Gruppe F traf Ungarn auf Portugal. Der Titelträger tat sich in Budapest über die gesamte Spielzeit hinweg schwer. Dennoch gewann er dank später Tore mit 3:0.

Gulacsi verhindert Rückstand für kämpferisches Ungarn

Schon vor Spielbeginn herrschte eine prächtige Atmosphäre auf den mit rund 65.000 Fans vollbesetzten Rängen im Puskas-Stadion. Die von Marco Rossi trainierten Hausherren setzten auf eine Fünferkette, um die mit Bernardo Silva, Cristiano Ronaldo und Diogo Jota besetzte portugiesische Angriffsreihe in Schach zu halten. Doch schon nach fünf Minuten kam erstmals Torgefahr auf. Eine schnelle Kombination führte zu Jota, dessen scharfen Abschluss aus 17 Metern Peter Gulacsi zur Ecke abwehrte. Ohnehin erarbeitete sich die Seleção direkt ein Übergewicht. Allerdings schaffte es Ungarn, den Zugang in den Strafraum weitestgehend zu versperren. Offensiv setzte das Nemzeti Tizenegy dagegen keine Akzente. Daher entwickelte sich eine intensiv geführte Begegnung, mit viel Ballbesitz für die anlaufenden Gäste sowie einem unheimlich leidenschaftlich agierenden Außenseiter.

 

Immer wenn Portugal drohte sich dem Tor zu nähern warf sich einer der ganz in rot gekleideten Akteure dazwischen. In der 37.Minute verbuchte Ungarn sogar seine erste Möglichkeit. Adam Szalai köpfte infolge einer Standardsituation aus dem Halbfeld in die Arme von Rui Patricio. Rund 180 Sekunden später parierte Gulacsi glänzend mit dem Fuß gegen den aus der Drehung abziehenden Jota, nachdem Bernardo Silva auflegte. Wenig später wäre aber auch der Schlussmann geschlagen gewesen, als Bruno Fernandes mit seiner Hereingabe den unbedrängten Ronaldo fand, aber der Torjäger vom Dienst beförderte das Spielgerät über den Kasten (44.). Somit verabschiedeten sich beide Mannschaften torlos in die Halbzeitpause.

Ungarn Portugal Budapest

Photo: Imago

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Guerrero bringt Portugal auf die Siegerstraße

Der zweite Abschnitt begann mit einer druckvollen Seleção. Schon in der 47.Minute prüfte Pepe per Kopf den erneut aufmerksamen Gulacsi. Auf der Gegenseite bereitete Szalai Rui Patricio mit einem Distanzschuss keinerlei Schwierigkeiten (50.). Sieben Zeigerumdrehungen darauf befand sich der Torhüter erneut auf dem Posten, als Roland Sallai einen Konter mit einem zu unplatzierten Schuss beendete. Der Mut des Gastgebers nahm anschließend weiter zu, da Portugal sich insgesamt ideenlos präsentierte. Letztlich wurde es Bruno Fernandes zu bunt und zog aus der Ferne ab, doch Gulacsi erreichte den Ball mit den Fingerspitzen und lenkte ihn um den Pfosten (68.). Eine Drangperiode entwickelte sich daraus jedoch keineswegs. Inzwischen verlief die Begegnung nämlich ausgeglichen.

In den Schlussminuten forderte zunächst Ronaldo einen Elfmeter, nachdem Endre Botka den Ball an die Hand bekam. Schiedsrichter Cüneyt Cakir entschied auf Weiterspielen, was nachvollziehbar war (77.). Etwa 180 Sekunden danach traf der frisch eingewechselte Szabolcs Schön ins Tor. Doch der Jubel verstummte prompt, da zuvor eine Abseitsstellung vorlag. Keinen Einwand hatten die Unparteiischen letztlich in Minute 84, als Raphael Guerrero über Umwege an den Ball kam und ihn – mithilfe des unglücklich abfälschenden – Willi Orban ins Netz stocherte – 0:1.

Kurz nach Wiederanpfiff stand der Verteidiger erneut im Blickpunkt. Denn er hielt  den aufs Tor zulaufenden Rafa Silva am Arm fest, sodass Cakir auf Strafstoß entschied. Die Gelegenheit ließ sich Ronaldo nicht entgehen und traf souverän ins rechte Eck zum 0:2. In der Nachspielzeit stellte der Rekordtorschütze der Seleção nach Doppelpass mit Rafa Silva den zu klar ausfallenden 0:3-Endstand her. Portugal legte somit zumindest ergebnistechnisch einen Start nach Maß hin, während das in der Endphase entkräftete Ungarn trotz couragiertem Auftretens leer ausging. Um 21.00 Uhr findet in der Gruppe F das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Frankreich statt.

EM 2021: Spielplan und Tabellen

(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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