Im Meisterrausch ins Halbfinale? Bayer Leverkusens nächstes Ziel

17. April 2024 | News | BY sid

Nach der rauschenden Meisterparty muss Bayer Leverkusen zurück in den Wettkampfmodus. Die Werkself hat den nächsten Titel bereits im Visier.

Zieht Bayer Leverkusen ins Halbfinale ein?

Xabi Alonso (42) legte den Schalter nach dem mehrtägigen Meisterrausch schnell wieder um, die Bosse eröffneten die Jagd auf den nächsten Titel – und plötzlich fiebert irgendwie sogar Bundeskanzler Olaf Scholz mit. Die Überflieger von Bayer Leverkusen schwebten am Mittwochnachmittag förmlich auf einer Euphoriewelle Richtung London, als sie nach dem historischen Triumph in der Liga auch die Krone in der Europa League in den Blick nahmen.

„Die Spieler geben mir momentan keinen Grund, an ihnen zu zweifeln“, betonte Alonso. Er fühle „den Hunger und die Lust darauf, weiterzumachen und nicht aufzuhören“. Die Hoffnungen bei West Ham United auf einen „Hangover“ nach der Titelparty bei der Werkself dürften sich dazu nicht erfüllen. Es seien „ein paar“ der großen Biergläser getrunken worden, „aber nicht zu viele“, sagte der Spanier mit einem Augenzwinkern.



Vier Tage nach dem Rausch muss die Werkself dennoch im Viertelfinal-Rückspiel am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) erst einmal wieder in den Wettkampfmodus schalten. Er sei sich sicher, „dass die Spieler das nach Hause bringen wollen“, sagte Geschäftsführer Fernando Carro bei RTL – warnte angesichts des vermeintlich bequemen 2:0-Polsters aus dem Hinspiel aber. Dies sei „ein trügerisches Ergebnis. West Ham ist zu Hause sehr stark“.

Genau dies musste der SC Freiburg in der Runde zuvor leidvoll erfahren. Die Breisgauer gewannen das erste Duell, beim 0:5 im Rückspiel fegte das Team aus dem East End Londons jedoch wie ein Orkan über den Sport-Club hinweg. Um den nächsten Schritt Richtung Traumziel Finale (22. Mai) zu gehen, wartet also noch ein hartes Stück Arbeit auf die Leverkusener.

Im Halbfinale sei dann für die Werkself, die am Dienstag nach zwei Tagen im Partymodus auf den Trainingsplatz zurückgekehrt war, „alles möglich. Wir wollen nach Dublin und die Europa League auch nach Hause holen“, sagte Carro. Auch Alonso, der beim Abschlusstraining am Mittwoch in Leverkusen schon wieder lautstark Anweisungen gab, war nach der vorzeitigen Meisterschaft keineswegs satt, er kündigte ungewohnt forsch an: „Wir wollen mehr.“

Nicht wenige sehen Leverkusen inzwischen als Topfavoriten auf den Titel. In der Vorschlussrunde könnte sich nach dem bitteren Halbfinal-Aus im vergangenen Jahr gar die Chance auf eine Revanche gegen die AS Rom ergeben, sollte sich das Team gegen die AC Mailand durchsetzen.

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Vieles wird bei Leverkusen jedenfalls davon abhängen, wie schnell Alonso die Spannung bei seinen Spielern wieder aufbauen kann. Ex-Trainer Christoph Daum hatte bereits im SID-Interview gewarnt, dass es ihn nicht überraschen würde, wenn nach dem Triumph „erstmal die Luft raus ist“.

Führungsspieler wie Granit Xhaka werden auch deshalb besonders im Fokus stehen. Zumal die Unbesiegbaren aus dem Rheinland Juventus Turin überflügeln und zum alleinigen Europa-Rekordhalter aufsteigen würden, sollten sie auch im Olympiastadion von 2012 im 44. Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen bleiben.

Nicht nur Fußball-Deutschland blickt gespannt auf den weiteren Verlauf der Triple-Mission, bei der Leverkusen im DFB-Pokalfinale zudem auf den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern trifft (25. Mai). Auch Kanzler Scholz ist offenbar von der Euphorie angesteckt: Bei seiner China-Reise posierte der SPD-Politiker neben Bayer-Konzernchef Bill Anderson grinsend mit einem Leverkusen-Trikot in den Händen.

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(Photo by Lars Baron/Getty Images)


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