Cadiz jubelt im Camp Nou – Barcelona verliert erneut zu Hause

18. April 2022 | News | BY Steffen Gronwald

News | Für den FC Barcelona stand heute Spiel Eins nach dem peinlichen Europa League-Aus gegen Eintracht Frankfurt an. Gegen das Kellerkind aus Cádiz sollte ein kleiner Schritt in Richtung Wiedergutmachung betrieben werden, dies gelang aber so gar nicht. Nach 90 teilweise erschreckend ermüdenden Minuten durften die Gäste nicht unverdient über ihren 1:0-Sieg jubeln.

Wenig Chancen im Camp Nou – Barcelona tut sich schwer

Die ersten 25 Minuten gestalteten sich sehr unspektakulär. Barcelona versuchte wie gewohnt die Spielkontrolle durch viel Ballbesitz zu erlangen, hatte es aber schwer zu nennenswerten Offensivaktionen zu kommen. Cádiz dagegen hatte sich offensichtlich vorgenommen nach Ballgewinn im Mittelfeld schnell umzuschalten und durch gezielte Nadelstiche gefährlich zu werden. Letztendlich waren aber die Akteure beider Mannschaften beim letzten Pass zu ungenau, sodass eine eindeutige Torchance nicht so richtig zu Stande kommen wollte.

Doch nach 27 Minuten war es Lucas Perez, der die erste Großchance der Partie auf den Fuß gelegt bekam. Nach einem Konter bekam der Angreifer, dank eines sauber gespielten Querpasses, den Ball mustergültig vorgelegt, unter hohem Tempo und starkem Gegnerdruck schob der Spanier das Spielgerät jedoch am Tor vorbei. Auf Seiten der Katalanen zeigte sich allerdings wie so oft, dass, wenn etwas offensiv geht, Ousmane Dembélé mitbeteiligt war. Der Franzose bewies abermals viel Spielfreude, suchte ständig das eins gegen eins um sein Tempo zu nutzen, aber auch er war im letzten Drittel immer wieder zu ungenau und seine Abschlüsse oder Hereingaben fanden nicht das gewünschte Ziel. So auch in der 39. Minute, als Dembélé sich aus dem Mittelfeld super durchtankte und aus knapp 13 Metern zum Schuss kam. Doch da dieser ebenfalls zu unplatziert war, blieb es auch nach dieser Angriffssituation beim Zwischenstand von 0:0.

(Photo by David Ramos/Getty Images)

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Auf frühen Schock folgt turbulente Schlussphase

Die zweite Halbzeit startete direkt mit einem Highlight – aus Sicht des FC Cádiz. Die Gastgeber kamen nach einer Flanke aus dem Halbfeld zu gleich drei Abschlüssen, die ter Stegen zunächst unkonventionell aber dennoch stark parieren konnte. Beim dritten Abschluss, diesmal von Lucas Perez, war der Schlussmann aber machtlos – und Cádiz führte plötzlich mit 1:0. Diese Führung hatte sich nicht direkt angekündigt, war aber auch keineswegs unverdient. Und es dauerte, ehe der FC Barcelona selbst größere Chancen verbuchen konnte. So waren es primär Distanzschüsse, die Torhüter Ledesma in Szene setzten, ob Ferran Torres oder Ousmane Dembélé, der Ball wollte nicht den Weg ins Tor finden. Trotz der zaghaften Bemühungen war aber dennoch nur wenig von Barca zu sehen. Die Katalanen wirkten behäbig und ideenlos, für Cádiz war es oftmals ein Leichtes die Angriffsbemühungen zu verteidigen.

Nichtsdestotrotz parkte Cádiz nicht vor dem eigenen Strafraum – im Gegenteil. Die Andalusier versuchten weiterhin gezielte Nadelstiche zu setzen und kamen hier und da auch zu Chancen. 15 Minuten vor dem Ende hätte es dann eigentlich 2:0 stehen müssen, doch Alex Fernandez schaffte es nach einem blitzsauberen Konter nicht, den Ball aus elf Metern im Tor unterzubringen. Kurz darauf hatte Barcelona dann mit die größte Chance in seinem Spiel. Nach einem Eckball kam der kurz zuvor eingewechselte Luuk de Jong per Kopf an den Ball, scheiterte aber an Ledesma – so langsam schien das Spiel an Fahrt zu gewinnen.

Und die Schlussphase wusste tatsächlich für große Teile der Partie zu entschuldigen. Barcelona spielte nun, auch dank der Wechsel, deutlich schneller nach vorne und kam zu mehreren guten Gelegenheiten, die allerdings allesamt in Schlussmann Ledesma ihren Meister fanden. Doch durch die Angriffsbemühungen entstanden auch Räume für Cádiz zum Kontern. Nach einem solchen Konter klatschte der Ball plötzlich an das Aluminium und ließ das Camp Nou durchatmen. Doch der Schlussspurt Barcelonas blieb letztendlich ungenutzt, die Blaugrana schafften es nicht noch einmal zwingender zu werden und unterlagen Cádiz im eigenen Stadion nicht unverdient mit 1:0.

(Photo by LLUIS GENE / AFP)

(Photo by Eric Alonso/Getty Images)

Steffen Gronwald

Steffen verfolgt primär den Vereinsfußball, fühlt sich im deutschen Ober- und Unterhaus zu Hause - verfolgt zugleich aber auch La Liga und die Premier League intensiv. Ob Offensivspektakel oder "park the Bus", fesseln tut ihn beides, zudem steht bei ihm auch der Schiedsrichter im Fokus. Seit 2016 bei 90PLUS.


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