Acht Punkte Vorsprung – Barcelona festigt Tabellenführung

5. Februar 2023 | News | BY Steffen Gronwald

News | Die Sevilla-Festspieltage gingen für den FC Barcelona in die nächste Runde. Nachdem unter der Woche bei Real Betis gewonnen wurde, stand heute die Aufgabe gegen den FC Sevilla an. Diese meisterte der Tabellenführer bravourös und belohnte sich für eine starke zweite Halbzeit. So stand es am Ende 3:0 (0:0), zudem wurde der Vorsprung auf Real Madrid gleichzeitig auf acht Punkte ausgebaut.

Früher Busquets-Schock – Nullnummer zur Halbzeit

Keine fünf Minuten waren gespielt, als der FC Barcelona einen ersten Schock verdauen musste. Doch dieser hatte nichts mit dem Zwischenstand zu tun. Bei einer Grätsche zum Ball blieb Busquets mit den Stollen im Rasen hängen und knickte mit dem Sprunggelenk um, dazu trat im En-Nesyri gleichzeitig auf die Zehen – für Busquets doppelt schmerzhaft und gleichbedeutet mit dem frühen Aus. Der Spanier humpelte nach der Behandlungspause umgehend in die Kabine und konnte nicht mehr weiterspielen. Für ihn kam Kessie in die Partie.

Es brauchte eine Viertelstunde, ehe der FC Barcelona erstmals ernstzunehmend vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchen konnte. Doch letztlich fehlten stets einige Zentimeter – erst kam Lewandowski nicht an den Ball, dann scheiterte der Pole an Schlussmann Bono und Araujo bekam das Spielgerät nicht auf das Tor befördert. Aber es zeigte sich, dass sich die Blaugrana offenbar einiges vorgenommen hatten. Weitere zehn Minuten später war es wieder Robert Lewandowski, der Bono zu einer starken Parade zwang. Diesmal schloss der 34-jährige Angreifer aus der Distanz ab, doch abermals fand der Ball nicht seinen Weg ins Tor. Einen weiteren Abschluss brachten die Katalanen vor dem Halbzeitpfiff nicht mehr in Richtung Tor und auch der FC Sevilla schaffte es nicht für eine nennenswerte Offensivaktion zu sorgen, so ging es torlos in die Katakomben.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

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Alba, Gavi und Raphinha erlösen den Spitzenreiter

Auch die zweite Halbzeit benötigte etwas Anlaufzeit, ehe eine erste Chance verbucht werden konnte. In der 56. Minute fand eine der vielen Flanken aus dem Halbfeld den Kopf von Raphinha. Der Brasilianer hatte zwei Möglichkeiten, aufs Tor köpfen oder querlegen – am Ende war es weder das Eine noch das Andere und der Ball landete ungefährlich in den Armen von Bono. Nur zwei Zeigerumdrehungen später bebte das Camp Nou aber zum ersten Mal. Frank Kassie wurde im Strafraum angespielt und behielt dort gegen gleich mehrere Verteidiger Sevillas die Übersicht. Anstatt überhastet abzuschließen chippte er das Spielgerät gekonnt in den Lauf vom heutigen Kapitän Jordi Alba. Aus spitzem Winkel beförderte der Spanier den Ball gekonnt ins lange Eng und bog direkt zum Jubeln ab.

(Photo by JOSEP LAGO/AFP via Getty Images)

Es sollte nicht das einzige Tor an diesem Abend bleiben. In der 70. Minute spielten die Katalanen einen sehenswerten langen Ball auf Raphinha. Der Flügelspieler zog gekonnt und nahezu ohne Gegenwehr in den Strafraum ein, behielt die Übersicht und legte auf den mitgelaufenen Gavi quer. Der Youngster hatte keinerlei Mühe das Spielgerät aus wenigen Meter ins leere Tor zu schieben und so konnte auch er den Jubellauf aufnehmen. Die Vorentscheidung?

Es deutete zumindest alles darauf hin. Vom FC Sevilla war an diesem Abend nichts zu sehen, die Andalusier agierten komplett harmlos und hatten bis hierhin im wahrsten Sinne des Wortes keine Chance. Und die Katalanen machten munter weiter, spielten zielstrebig nach vorne und zeigten ein ganz anderes Gesicht als in der ersten Hälfte. Nachdem Lewandowski einen Freistoß noch knapp neben das Tor setzte, blieben die Blaugrana weiter offensiv aktiv. De Jong spielte im Angriffsdrittel einen herausragenden Ball über die Abwehrkette auf den gestarteten Alba. Der Linksverteidiger verarbeitete diesen technisch sauber und spielte das runde Leder in die Mitte. Dort war es Raphinha der vollkommen richtig stand und auf 3:0 erhöhte. Was folgte waren lauter Jubelbilder, denn eines war wohl allen klar – anbrennen sollte hier nun gar nichts mehr.

In der 88. Minute hatte der FC Sevilla dann den ersten ernstzunehmenden Abschluss auf das Gehäuse von ter Stegen. Nach einem Eckball kam Badé per Kopf an den Ball, beförderte diesen jedoch genau in die Arme vom deutschen Schlussmann. Dies sollte es schließlich auch gewesen sein, der FC Barcelona triumphiert dank einer starken zweiten Halbzeit hochverdient und steht nun mit acht (!) Punkten Vorsprung an La Ligas Platz an der Sonne.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Steffen Gronwald

Steffen verfolgt primär den Vereinsfußball, fühlt sich im deutschen Ober- und Unterhaus zu Hause - verfolgt zugleich aber auch La Liga und die Premier League intensiv. Ob Offensivspektakel oder "park the Bus", fesseln tut ihn beides, zudem steht bei ihm auch der Schiedsrichter im Fokus. Seit 2016 bei 90PLUS.


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